Anzeige – Mächtige Stadtmauern, an denen Efeu rankt und verwunschene Schlösser, die über kleinen Häusern thronen. In den historischen Städten der Steiermark finden Besucher mittelalterliche Architektur, prachtvolle Gärten und südländisches Flair: Hartberg, Bruck an der Mur und Bad Radkersburg machen das Mittelalter in der Steiermark erlebbar und bieten beste Voraussetzungen für einen entspannten Städtetrip.
Das Mittelalter in der Steiermark – Hartberg
Palmen wachsen auf dem Marktplatz. Menschen sitzen in der Sonne. Ihr Blick streift über den schönen Platz, bleibt an der Pfarrkirche St. Martin hängen und wandert langsam den Glockenturm hinauf. Er glitzert und strahlt, was an dem vielen Blattgold liegt, das hier verarbeitet wurde.
Die Kirche ist der auffälligste Bau in Hartberg und gleich dahinter liegt das spannendste Gebäude: ein Beinhaus aus dem 12. Jahrhundert, um das sich unzählige Legenden ranken.
Der Hartberger Karner – Karner sind Kapellen, in denen sich Gräber befinden – ist nicht nur für Kulturreisende ein echtes Erlebnis. Drachen, Teufel und andere Fabelwesen zieren die Wände. Die Fresken zeigen eindrucksvoll die Sieben Totsünden und inspirieren die Fantasie besser als jeder Hollywoodfilm. Das gilt für das gesamte Stadtbild von Hartberg, das über eine besonders gut erhaltene Altstadt verfügt. An jeder Ecke bietet sich Urlaubern ein neuer Fotospot – einer der schönsten ist natürlich das Schloss von Hartberg.
Das Schlossrestaurant von Hartberg
Schloss Hartberg war ursprünglich eine mittelalterliche Burg, die über die Jahrhunderte mehrfach umgestaltet wurde. Heute befindet sich in dem historischen Gebäude ein ungewöhnliches Restaurant: das „La Gom“. Wer auf der großen Schlossterrasse sitzt, blickt auf blühende Wiesen und die alte Stadtmauer. Hört Vögel singen und Bienen summen. Hartberg ist Mitglied bei „Citta Slow“ – eine Bewegung, die aus dem „Slow Food“-Gedanken hervorgegangen ist.
Das erklärte Ziel von „Citta Slow“ ist, die Lebensqualität in den Städten zu verbessern: statt McDonald’s gibt es in Hartberg deshalb Restaurants wie das „La Gom“, das mit Gemüse aus den Gärten der Stadt kocht. Alles ist frisch, regional und ressourcenschonend angebaut. Traditionen und altes Handwerk werden gepflegt; neue Technologien und Ideen entwickelt. So liegt gleich neben dem Schlossrestaurant ein „Klimawald“: In ihm wachsen ganz unterschiedliche Bäume und Experten beobachten, welche Arten mit dem Klimawandel zurechtkommen. Ein spannendes Experiment mit offenem Ergebnis.
Hoteltipp für Hartberg
Das „Boutiquehotel Alter Gerichtshof“ vereint das Beste, was Hartberg zu bieten hat: ein historisches Gebäude, verwunschene Gärten und eine ganz besondere Gastlichkeit. Ursprünglich war das Hotel einmal der Wirtschaftshof des Hartberger Schlosses, das nur wenige Meter oberhalb liegt. Die idyllische Lage ist perfekt für Ruhesuchende.
Das Mittelalter in der Steiermark – Bruck an der Mur
Bruck an der Mur ist eine weitere Kleine Historische Stadt – insgesamt zählen 17 mittelalterliche Kleinstädte in ganz Österreich zu dem Verbund und eine ist schöner als die andere. Bruck an der Mur kann dabei als Geheimtipp gelten, denn trotz der architektonischen Pracht und der vielen Freizeitmöglichkeiten ist die Stadt noch sehr untouristisch. Pastellfarbene Häuschen reihen sich in der Altstadt aneinander. Sie liegen an der Mur oder führen zum Marktplatz, der als größter der Steiermark gilt. Wer sonntagsmorgens durch die Stadt streift, hört auf der einen Seite Jazzmusik; auf der anderen Seite rauscht die Mur. Spazier- und Radwege führen entlang des Flusses und in die umliegenden Berge.
Weiterlesen: Auf Kaiserin Sissis Spuren in Bad Ischl – auch das wunderschöne Bad Ischl, das 2024 europäische Kulturhauptstadt wird, zählt zu den Kleinen Historischen Städten in Österreich.
Pastellfarbene Pracht in der Altstadt
Dass das Stadtbild von Bruck an der Mur so schön und einheitlich ist, liegt an dem ambitionierten Denkmalschutz, den die Stadt betreibt. Die Farbe für ihre Fassaden müssen die Bewohner mit dem Amt abstimmen. Hell und freundlich sollen die Farbtöne sein. Reklame an den Fassaden ist verboten und sie müssen stets gepflegt werden. Der Denkmalschutz ist streng und teuer, aber das Ergebnis spricht für sich.
Sensationeller Blick vom Schloss
Natürlich verfügt auch Bruck an der Mur über ein mittelalterliches Schloss. Es thront auf einem Berg und der Aufstieg über die krummen und schiefen Steintreppen ist ein kleines Fitnessprogramm. Der Blick auf die Stadt ist dann großes Kino. Bei diesem Motiv schlägt vermutlich das Herz eines jeden Instagrammers höher – mir hat es jedenfalls viele Likes eingebracht.
Auf dem Schlossberg liegt ein idyllisches Lokal mit großer Terrasse: „Kultur am Berg“ genannt. Wie der Name es bereits vermuten lässt, bietet es geistige und körperliche Nahrung. Denn an dem romantischen Ort finden auch Kabarett-Veranstaltungen und Konzerte finden. Ein echter Geheimtipp, den kaum ein Tourist kennt.
Das beste Restaurant in Bruck an der Mur
Normalerweise halte ich mich mit Superlativen zurück, aber beim S.Kult bin ich mir sehr sicher, dass es dieses Lob verdient. Ein wenig überraschend ist die Lage des Restaurants: es liegt rund 1,5 Kilometer außerhalb der historischen Altstadt im Gewerbegebiet. Zudem teilt es sich das Gebäude mit einem Autohaus. Im Treppenhaus, das zum Restaurant in der 1. Etage führt, frage ich mich daher, was mich wohl erwartet. Wenige Minuten später weiß ich es: die leckerste Antipasti, die ich jemals gegessen habe. Ich denke, das Foto spricht für sich.
Das Mittelalter in der Steiermark – Bad Radkersburg
Mittelalterliches Ambiente in der Steiermark bietet auch Bad Radkersburg. Für den aktiven Denkmalschutz ist die Gemeinde sogar mit der Europamedaille ausgezeichnet worden. Und dazu kommt hier, ganz im Süden der Steiermark, Sonne satt. Auf dem Marktplatz flanieren, lachen und genießen Einheimische und Urlauber das südländische Flair. Radtouristen stellen ihre E-Bikes ab und setzen sich mit einem Aperol in die Sonne. Die Kleine Historische Stadt ist eine beliebte Etappe auf dem Murradweg, einem 475 Kilometer langen Fernradweg, der entlang des namensgebenden Flusses führt. Und wegen der Schönheit des Städtchens bleiben viele Urlauber über Nacht in Bad Radkersburg.
Die Parktherme von Bad Radkersburg
Dazu gibt es in dem Städtchen eine Thermenlandschaft, die auf den ersten Blick begeistert: liegt sie doch inmitten alter Bäume und zu Füßen von Schloss Oberradkersburg. Das Schloss gehört bereits zu Slowenien, denn Bad Radkersburg und Slowenien sind nur durch die Mur getrennt.
Zwei Heilquellen sprudeln in Bad Radkersburg aus dem Boden. Die Radkersburger Thermalquelle gilt aufgrund ihrer Zusammensetzung als eine der mineralstoffreichsten Heilquellen Österreichs. Bad Radkersburg ist ein Städtchen, das sich Besuchern nach und nach erschließt. An der Mur entdecken Spaziergänger lauschige Plätzchen, die zum Verweilen einladen, und in der Altstadt kleine Gassen und schattige Innenhöfe. Insbesondere rund um die Murgasse und den Frauenplatz zeigt sich das Mittelalter in der Steiermark noch einmal von seiner schönsten Seite.
Weitere mittelalterliche Städtchen in Österreich
Auch in den anderen österreichischen Bundesländern gibt es kleine, mittelalterliche Städte, die perfekt für einen entspannten Städtetrip sind. Drei möchte ich euch für einen Besuch besonders empfehlen.
- Baden bei Wien – die kleine historische Stadt ist für ihre Rosenpracht berühmt und zählt seit Juli 2021 zusammen mit zehn anderen europäischen Kurstädten zum UNESCO-Welterbe.
- Bad Ischl – wenige Orte sind so eng mit der Lebensgeschichte von Kaiserin Sissi verbunden. Zudem wird das pittoreske Städtchen 2024 die europäische Kulturhaupstadt sein.
- Hallein, die Schöne an der Salzach – das reiche Salzvorkommen der Region diente in Bad Ischl der Kur; in Hallein wurde es als Genussmittel verarbeitet. Zurückgeblieben aus der Glanzzeit sind prachtvolle, pastellfarbene Bauten entlang des Flusses.
Der Beitrag ist eine Kooperation mit den Kleinen Historischen Städten in Österreich und ist im Rahmen eines Blogwärts Retreat entstanden. Mehr Infos zu den regelmäßgi stattfindenden Bloggertreffen gibt es hier.
Und hier noch ganz besondere Lesetipps von lieben Kolleginnen, die bei dem Retreat dabei waren.
- Sonja von delightfulspots schreibt über die grüne Steiermark.
- Andrea von indigoblau berichtet von der letzten Therme vor Slowenien in Bad Radkersburg.
- Burgdame Eva schwärmt von der schönen Steiermark.
- Travelprincess Nadja beschreibt das mediteranne Flair in Österreich.
- Martina von pleasure and places stellt Hartberg, die Stadt der Sinne, vor.
[…] Antje von Weltenkundler: Mittelalter in der Steiermark – 3 faszinierende Städtchen. […]