In der Eifel gibt es 20 neu ausgewiesene Winterwanderwege – und einer ist schöner als der andere. Alle Wege sind so beschaffen, dass Wanderer sie an einem kurzen Wintertag locker schaffen können. Der kürzeste Weg ist 3,6 Kilometer lang; der längste bringt es auf 15,7 Kilometer. Unterwegs werden spektakuläre Aussichten, lauschige Picknickplätze und intensive Naturbegegnungen geboten. Ich habe drei der Wege für euch erkundet und bin dabei kaum einem anderen Menschen begegnet. Darum: auf zum Winterwandern in der Eifel – auch und gerade in Corona-Zeiten!
Wo die Ahr entspringt
Idyllischer kann ein Wanderweg kaum starten: Der historische Ortskern von Blankenheim ist die perfekte Mittelalterkulisse. Kleine Fachwerkhäuser. Schmale Kopfsteingassen. Und eine mächtige Burg, die über allem thront. Mitten in der Idylle entspringt die Ahr. Und genau hier startet die „Eifelspur – Wo die Ahr entspringt“. Übrigens: „Eifelspuren“ heißen eine ganze Reihe von Wanderwegen in der Nordeifel. Deshalb ist es auch nicht ganz einfach unter allen Emblemen den richtigen Weg zu finden, denn die jeweilige Bezeichnung steht nur klein unter den „Eifelspuren“. Alternativ könnt ihr die App „Wandertourenplaner Eifel“ herunterladen oder natürlich Kartenmaterial nutzen.
Winterwandern in der Eifel – rund um Blankenheim
Ganz anspruchslos ist die Tour nicht. Gleich vom Start weg geht es bergauf, erst durch den Ort und dann in den Wald. Das Schöne ist, dass der Wanderweg großteils auf schmalen Pfaden durch das Naturschutzgebiet Obere Ahr führt. Entsprechend weich ist die Bodenbeschaffenheit, was im Winter allerdings dazu führen kann, dass der Weg stark vermatscht ist. Hier ist dann ordentliches Schuhwerk und Trittsicherheit gefragt. Generell müsst ihr beim Winterwandern in der Eifel damit rechnen, dass ihr durch Schlamm und Matsch waten müsst. Bedingt durch den Kimawandel ist die Schneewahrscheinlichkeit in der Region mittlerweile sehr gering.
Winterwanderweg „Wo die Ahr entspringt“
- Strecke 15,7 Kilometer lang
- Dauer 5 Stunden
- Aufstieg 390 Höhenmeter
- Schwierigkeit mittel
- Landschaft 4 von 5 Sternen
Moos wie im Märchen
Für den Matsch entschädigt die Natur: Bäche plätschern. Vögel zwitschern und die Blätter rauschen leise. Ein Teil des Rundwanderweges verläuft auf dem Ahr- bzw. Eifelsteig. Und auch der historische Brotpfad ist hier angesiedelt – ihr habt also viele Möglichkeiten, eure Wanderung zu kombinieren. Es gibt kleine Hütten, in denen ihr rasten könnt und viele Stellen im Wald, die geradezu märchenhaft anmuten: mit sattgrünem Moos, das ganze Bäume ummantelt, und Nebelschwaden, die zwischen den knorrigen Tannen tanzen.
Kneippwanderweg in Bad Münstereifel
Der Kneippwanderweg und der Rundweg „Wo die Ahr entspringt“ haben viel gemeinsam: Beide zählen zu den „Eifelspuren“, sind knapp 16 Kilometer lang und starten in einem extrem pittoresken, historischen Städtchen. Bad Münstereifel steht an Schönheit dem berühmten Monschau in nichts nach. Seit 2014 gibt es hier allerdings ein Outlet, das Menschenmengen anlockt. Gut für die städtischen Finanzen, schlecht für die romantische Atmosphäre des Ortes.
Winterwandern in der Eifel – Entlang von Wasser
Der Kneippwanderweg startet in unmittelbarer Nähe der Erft, die durch Bad Münstereifel fließt, und führt zu weiteren Bächen und Weihern. Durch das Naturschutzgebiet Bad Münstereifeler Wald geht es zum Holzapfelweiher und zu einem Damwild-Gehege. Das letzte Stück des Weges verläuft dann durch den Kurpark der Stadt, wo der verlassene Komplex eines Hotels vor sich hin rottet. Wer Lost Places mag, dürfte von dem Anblick begeistert sein. Der Rundweg endet dann wieder im historischen Ortskern.
Winterwanderweg in Bad Münstereifel
- Strecke 15,5 Kilometer
- Dauer 4:30 Stunden
- Aufstieg 295 Höhenmeter
- Schwierigkeit mittel
- Landschaft 4 von 5 Sternen
Winterwandern in der Eifel – Die Struffeltroute
So ähnlich sich die beiden ersten Wege sind, so ganz anders kommt die Struffeltroute daher: Denn hier geht es auf Holzstegen durch ein Hochmoor. Die Route ist sehr flach und daher auch für Familien geeignet. Das Naturschutzgebiet der Struffelt liegt im Hohen Venn und ist im Winter besonders faszinierend, denn heller Dampf steigt aus dem dunklen Moor auf. Die schwingenden Stege führen mitten durch eine alte Heidelandschaft. Und die Aussichtsplattform an der Dreilägerbachtalsperre ermöglicht einen fantastischen Blick über die frostige Eifel.
Winterwanderweg – die Struffeltroute
- Strecke 9,7 Kilometer
- Dauer 2,5 Stunden
- Schwierigkeit leicht
- Landschaft 5 von 5 Sternen
Weiterlesen: Einen ausführllichen Bericht über die Struffeltroute findet ihr hier.
Höchste Schneesicherheit beim Winterwandern in der Eifel
Und wer auf eine weiß glitzernde Winterwelt beim Winterwandern in der Eifel nicht verzichten möchte, sollte sich Richtung Hohes Venn und deutsch-belgische Grenze orientieren. Natürlich verändert der Klimawandel auch das Hohe Venn, das eines der letzten Hochmoore in Europa ist, aber verglichen mit anderen Regionen hat die Region immer noch eine relativ hohe Schneewahrscheinlichkeit. Durch den konsequenten Naturschutz lebenim Venn seltene Tiere und Pflanzen, wie Birkhühner und Luchse, die sich zwischen den verkrüppelte Moorbirken bewegen. Der schönste Winterweg starten und endet in Baraque Michel, das zwischen Eupen und Malmedy liegt.
Zum Schutz der Natur ist das Hohe Venn in Zonen eingeteilt: In der Zone A dürfen sich die Wanderer frei bewegen, in der Zone B muss auf die Beschilderung beachtet werden und die Wege dürfen nicht verlassen werden; Zone C darf generell nur mit einem autorisierten Venn-Führer betreten werden und Zone D gar nicht!
Weiterlesen: Hohes Venn – Winter in Eifel und Ostbelgien
Eine Übersicht weiterer Winterwanderwege in der Eifel gibt es hier.
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