Schroffe Felsen und sanfte Almwiesen. Urige Berghütten und edle Gourmetrestaurants. Der Wilde Kaiser in Tirol vereint viele Gegensätze. Eingebettet zwischen dem imposanten Bergmassiv des Wilden Kaisers und den sanften Bergen der Kitzbüheler Alpen liegt die Ferienregion Wilder Kaiser. Ich habe das Kaisergebirge und die schönsten Anrainergemeinden erkundet. Bin gewandert, geklettert und die Abhänge hinabgerast. Später dann urig und landestypisch eingekehrt. Meine schönsten Outdoor-Erlebnisse und die besten Einkehrmöglichkeiten habe ich hier für Euch zusammengestellt.
1. Going: das Bergdoktordorf am Wilden Kaiser
Gelegentlich fällt in Going der Jetset ein und regelmäßig die Filmcrew des „Bergdoktors“: Denn das schmucke Bergdorf ist seit 2008 Drehort der beliebten ZDF-Serie „Der Bergdoktor“.
Ich habe den kleinen Ort mit seinen verwinkelten Gassen als überraschend bodenständig und authentisch erlebt. Die alten Bauernhäuser haben holzgeschnitzte Balkone, die von einer unglaublichen Blumenpracht überquellen. Und auf den Dächern thronen hübsche Glockentürme. Jede Glocke hat einen ganz eigenen Klang und diente früher den Bäuerinnen zur Kommunikation mit den Gatten auf dem Feld. Vom Ruf zum Mittagessen, über die Warnung vor Gewitter bis hin zum Notruf bei einem Brand – die Anzahl der Glockenschläge war entscheidend.
Falls ihr Fans der Serie seid, könnt ihr rund um den Dorfplatz von Going die Außendrehorte der Arztserie bewundern. Hier reihen sich der Film-Gasthof Wilder Kaiser, die Serien-Apotheke und die hübsche Dorfkirche aneinander.
2. „Eismanufaktur kEISer“ in Going
Habt ihr schon mal Apfelstrudeleis gegessen? Ich kann euch verraten: es ist genauso köstlich, wie es sich anhört. Zudem natürlich typisch österreichisch. Und deswegen war es meine erste Wahl in der „Eismanufaktur kEISer“. Besitzerin Silvia Fuchs bereitet jeden Morgen zwölf wechselnde Eissorten frisch zu. Die Eisdiele liegt nur wenige Meter vom Dorfplatz entfernt und wurde mit dem 2. Platz für das beste Eis in Tirol ausgezeichnet.
Ihr sucht Kulinarik in den Bergen? Die Steiermark bietet die perfekte Kombination aus Genuss und Wandererlebnis.
3. Geheimtipp am Wilden Kaiser Sonnenaufgangs-Wanderung
Die Sonnenaufgangswanderung auf den Brandstadl war mein persönliches Highlight. Der 1.650 m hohe Brandstadl liegt gegenüber vom Wilden Kaiser und bietet die beste Aussicht auf die schroffen Felsformationen. Mit Stirnlampe und Bergführerin starten wir morgens um 4.30 Uhr. Bis zum Morgengrauen müssen wir 800 Höhenmeter zurücklegen. Meine Beine schmerzen. Mein Atem geht flach und Schweiß läuft über mein Gesicht. Doch das Glücksgefühl, als ich das Gipfelkreuz pünktlich zum Sonnenaufgang erreiche, wiegt das alles auf. Der Ausblick ist sämtliche Strapazen wert.
Belohnt habe ich mich auf dem Brandstadl mit einem herrlichen Hüttenfrühstück in der Tanzbodenalm. Die Aussicht von der Terrasse ist sensationell, das Frühstück mit 4 bis 8 Euro preisgünstig und ausgesprochen lecker. Schöner kann ein Tag für mich nicht beginnen.
Extra-Tipp: Insgesamt bieten 35 Hütten in der Region Wilder Kaiser das sogenannte „Frühstück am Berg“ an.
4. Die „Kaiserradrunde“
E-Bikes sind nur etwas für Sportmuffel! Das war bis dato meine feste Überzeugung. Nach den ersten Kilometern auf der insgesamt 80 Kilometer langen „Kaiserradrunde“ bin ich für die motorische Unterstützung aber mehr als dankbar.
Von Söll ging meine Fahrt vorbei an kristallklaren Gebirgsbächen und saftigen Kuhweiden auf die malerische Walleralm – immer begleitet von dem herrlichen Ausblick auf das Bergpanorama des Wilden Kaisers. Auf der Walleralm bin ich in die urige und über 350 Jahre alte „Stöfflhütte“ eingekehrt, die oberhalb von Scheffau am Wilden Kaiser liegt.
Die Speisen kommen alle aus eigener Herstellung und die Pressknödelsuppe und der Kaiserschmarrn waren hervorragend. Probieren solltet ihr auch den selbstgebrannten Schnaps oder das aus der familieneigenen Brauerei stammende Craft-Bier.
5. Hintersteiner See – schönster und sauberster Naturbadesee Tirols
Oberhalb von Scheffau, auf 883 m Höhe, erstrahlt das Türkis des Hintersteiner Sees und spiegelt die herrliche Bergkulisse. Der See liegt inmitten des Naturschutzgebietes Wilder Kaiser und wurde als schönster und sauberster Naturbadesee Tirols ausgezeichnet. Am Nordufer befindet sich zudem ein schönes Strandbad. Bei einer Radtour entlang des Ufers haben wir in dem klirrend kalten Wasser gebadet. Zugegebenermaßen erfordert die Wassertemperatur im Herbst ein wenig Mut.
Der Hintersteiner See wird durch unterirdische Quellen gespeist und hat Trinkwasserqualität. Für mich war dieser Stopp ein Highlight auf meiner Radtour und ich konnte mich an dem Farbenspiel von Türkis bis Tiefblau gar nicht sattsehen.
6. Die Scheffauer Kulinarikwochen im Jägerwirt
Ob für eine zünftige Stärkung nach einer Bergtour, einen Sundowner oder Gourmetabend – der Jägerwirt in Scheffau ist ein Genuss-Erlebnis. Highheels stehen hier neben Wanderstiefeln und Promis sitzen neben Bergsteigern. Besonders beliebt sind die „Scheffauer Kulinarikwochen“, die noch bis zum 18. Oktober 2020 stattfinden. Vier örtliche Spitzenköche bieten ihren Gästen in diesen Wochen ausgefallene 4-Gänge-Überraschungsmenüs. Der Menüpreis ist dabei mit rund 40 Euro pro Person relativ moderat. Mehr Informationen findet ihr hier:
Mein Überraschungsmenü war übrigens ganz köstlich – mehr will ich euch aber gar nicht verraten. Das Gastronomenpaar im Jägerwirt ist herzlich und unprätentiös; dass Gastlichkeit hier eine Passion ist, merkt man überall: bei der Einrichtung der Gaststube und der Dekoration der Speisen.
7. Glas-Wein-Tasting im „Riedel Room“ in Söll
Wusstet ihr, dass die Glasform über den Geschmack entscheidet? Eindrucksvoll „erschmeckt“ habe ich das beim Glas-Wein-Tasting in Söll.
Mit 1.000 verschiedenen mundgeblasenen Gläsern aus der Tiroler Glashütte Riedel, hat der „Riedel Room@Greil“ die passenden Werkzeuge für 18 Weinsorten – denn als Werkzeug versteht der Gastgeber und Wein-(Glas)-Experte Sepp Greil die Gläser.
Für mich als Weinliebhaberin war es eine große Überraschung, wie anders ein und derselbe Wein aus ganz unterschiedlichen Gläsern schmeckt – von ausgezeichnet bis hin zu unausgewogen und bitter. Dabei bestimmt sowohl das Fassvermögen als auch die Mundrandöffnung des Glases das Flussverhalten des Weines auf die Zunge und damit den Geschmack.
8. Übernachtungstipp am Wilden Kaiser
Wenn ihr kleine, privatgeführte Hotels bevorzugt, dann empfehle ich euch das Wein- & Gourmethotel „Der Greil“ in Söll*. „Dahoam beim Greil“ ist das Motto des familiengeführten Hotels und für dieses „Zuhause-Gefühl“ sorgt schon der freundliche Hotelhund Charly, der morgens im Treppenhaus jeden einzelnen Gast begeistert begrüßt.
Die Dachterrasse bietet lauschige Liegestühle und einen Panoramablick auf den Wilden Kaiser. Und natürlich gibt es auch einen schönen Wellnessbereich mit Pool, perfekt für Tage ohne Kaiserwetter oder zur Erholung nach einer anstrengenden Bergwanderung.
*Bei den Werbe-Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Das sind Partnerprogramme mit Unternehmen – wenn ihr über den Link auf meiner Seite ein Hotel bucht oder ein Buch kauft, bekomme ich eine kleine Provision. Für euch ist es keinen Cent teurer, aber für Blogger sind diese Einnahmen wichtig, um den Blog überhaupt betreiben zu können.
David meint
Ich war diesen Sommer auch dort in einem Hotel am Wilder Kaiser und wir haben auch tolle Ausflüge gemacht. Ich liebe die Gegend einfach!
Oscar meint
Wirklich interessant, hier mehr über einen Urlaub in Wilder Kaiser zu lesen. Ich wusste vorher nicht viel darüber und der Blog konnte mir einige Fragen beantworten. Hoffentlich kann ich in geraumer Zeit das erlernte Wissen anwenden.
Antje meint
Lieber Herr Albrecht,
wirklich interessant, dass Sie einen solchen Kommentar unter dem Artikel hinterlassen – immerhin lautet Ihre Domain: www. wilderkaiser . org/ lage/ winterurlaub-im-skigebiet.