Hauptkommissar Klaus Borowski und die Stadt Kiel haben viel gemeinsam: Spontane Begeisterung lösen sie nur in den allerwenigsten Fällen aus. Wer aber genauer hinschaut, ist nachhaltig fasziniert: Von dem eigenwilligen Ermittler und der maritimen Stadt, die stets aufs Neue überrascht. Die wahrscheinlich schönste Art, Kiel kennenzulernen, ist eine Tour auf den Spuren von Kommissar Borowski – denn dabei gelangt ihr automatisch zu den spannendsten Plätzen. Wer als Locationscout fürs Fernsehen arbeitet, weiß halt, wo es besonders schöne (Dreh)-Orte gibt.
Kieler Förde – die schönste Kulisse
Förde ist das norddeutsche Wort für Fjord. Und als ich die klare, frische Luft an der Kieler Förde eingeatmet habe, müsste ich auch sofort an die norwegischen Fjorde denken. Dieser Eindruck wird durch die intensiven Farben, die hier vorherrschen, noch verstärkt. Sie schaffen ideale Drehbedingungen: Und so ist Hauptkommissar Borowski an der langen Hafenpromenade, die von den Einheimischen liebevoll „Kiellinie“ genannt wird, regelmäßig unterwegs.
Zu jeder Gemütslage des Kommissars scheint es an der Kiellinie die passende Lichtstimmung zu geben. (siehe nächstes Foto!) Von der Promenade habt ihr einen fantastischen Blick auf das Ostufer und könnt die großen Fährschiffe auf ihrem Weg nach Göteborg oder Oslo sehen. Diese schwimmenden Kleinstädte dienten natürlich auch schon als Tatort-Drehorte. Auch diverse Lokale an der Kiellinie tauchen im TV auf – hier könnt ihr euch nach einem winterlichen Spaziergang aufwärmen oder im Sommer erfrischen.
Die perfekte Sommerlocation ist die Seebadeanstalt Düsternbrook, die am Ende eines langen Stegs liegt. Licht und Luft wirken in dem Seebad besonders intensiv auf euch ein. Und in der Tatort-Folge „Schichtwechsel“ gab es hier sogar eine Wasserleiche.
Weiterlesen: Küstenorte verströmen immer ein besonderes Flair. Etwa das Ostseebad Warnemünde in Mecklenburg-Vorpommern.
Das Hotel mit dem garantiert besten Blick
Axel Milberg, der seit 2003 den kauzigen Kommissar spielt, stammt übrigens selbst aus Kiel. Und wenn er für die Tatort-Dreharbeiten in seiner Heimatstadt weilt, übernachtet er immer im örtlichen Maritim.
Das Hotel hat den Zusatz „Bellevue“ – schöner Ausblick – im Namen. Und wer hier einmal übernachtet, weiß, warum das so ist: Der Blick auf die Kieler Förde ist sensationell. Sonnenlicht glitzert auf dem Wasser. Fällt auf die großen Fähren und lässt die kleinen, weißen Segelschiffe aufleuchten. Ich hätte stundenlang von meinem Balkon auf die schmale Meeresbucht starren können.
Mein Zimmer war übrigens die 504. Im Nachbarraum 505 residiert Axel Milberg zweimal im Jahr und hier ist auch der Mord in „Borowski und die Sterne“ verübt worden. Dieses Wissen hat meinem Aufenthalt natürlich noch ein bisschen prickelnder gemacht.
Im Maritim Hotel Bellevue Kiel gibt es übrigens noch weitere Orte, die so ungewöhnlich sind, dass die Tatort-Crew völlig begeistert war und mittlerweile schon wiederholt im Hotel gefilmt hat.
Der Charme der 70er Jahre
Dass Axel Milberg das Maritim Hotel Bellevue so liebt, hat auch einen privaten Grund: Der Schauspieler hat seine erste Freundin hierhin ausgeführt. Zudem ist er ein großer Fan des 70er Jahre Charmes der Anlage, wie Maritim-Hoteldirektor Joachim Ostertage berichtet. Der Look der 70er kommt in der schummrigen Hotelbar mit ihren braunen Clubsesseln und der dunklen Holzverkleidung perfekt zur Geltung.
Während Borowski hier ermittelt, blickt er auf den Hotelpool herunter. Ich hatte ursprünglich angenommen, dass die Szene gestellt war. Denn in welchem Stadthotel gibt es schon einen direkten Blick von der Bar auf das Schwimmbecken? Das Maritim Hotel in Kiel erlaubt aber tatsächlich diesen ganz ungewöhnlichen Ein- und Ausblick. Während ich einen köstlichen Cocktail geschlürft habe, konnte ich das fast psychedelisch blaue Wasser des Pools bewundern.
Und hier kommen noch ein weitere spannende Drehorte in Kiel, die einen Besuch lohnen.
Kiel auf den Spuren von Kommissar Borowski
Die Hornbrücke ist eines der Wahrzeichen der Stadt Kiel. Hier wurde die Tatort-Folge „Macht der Angst“ gedreht. Wenn ihr über die federnde Brücke spaziert, mischen sich die Geräusche: Der sanfte Rauschen der Wellen. Der schrille Ruf der Möwen und die melancholischen Klänge von Straßenmusikern, die auf der Brücke spielen. Kieler Tatorte gelten gemeinhin als besonders düster. Und für eine besonders bedrückende Episode hat das Team um Borowski auch in der größten Kirche Kiels gedreht.
Für „Borowski in der Unterwelt“ wurde des Nächtens das Eingangsportal der Petruskirche in Szene gesetzt. Das imposante Backsteingebäude liegt im Stadtteil Wik, unweit vom Maritim, so dass ihr hier auch gut zu Fuß hinlaufen könnt.
Geführt oder auf eigene Faust
Ihr könnt Kiel und die vorgestellten Drehorte natürlich auf eigene Faust erkunden oder euch einer geführten Tour anschließen. Der Stadtführer Martin Behrens hat eine spezielle Fahrrad-Führung auf den Spuren von Kommissar Borowski entwickelt. Sie dauert fünf Stunden und kostet ca. 15 Euro. Detaillierte Infos findet ihr hier: Für diejenigen, die lieber auf eigene Faust losziehen, hat die Stadt Kiel ausführliche Routenvorschläge ausgearbeitet.
Der Beitrag ist eine Kooperation mit den Maritim Hotels. Vielen Dank für die spannenden Stunden in Kiel.
Susanne meint
Liebe Antje,
Kiel hat mich im letzten Jahr auch getoucht. Ich bin zwar auf Krücken durch die Stadt gehumpelt und war so etwas unflexibel, aber was ich gesehen habe, hat mir sehr gefallen.
Eine Krimitour könnte ich mir auch vorstellen, so ganz auf den Spuren von einer spannenden Geschichte – macht eine Stadttour auch spannend und abwechslungsreich.
Wir haben vor noch mal nach Kiel zu fahren und dann ohne Krücken die Stadt zu erleben – wer weiß, vielleicht auch auf Spuren von Kommissar Borowski.
Lieben Gruß, Susanne
Antje meint
Liebe Susanne,
das nenne ich doch einen guten Vorsatz fürs neue Jahr. Vielen Dank für deinen Kommentar und viel Spaß beim nächsten Kiel-Besuch.
LG
Antje
Claudia meint
Liebe Antje,
was für eine gute Idee, dich in Kiel auf die Spuren von Kommissar Borowski zu machen! Ich bin großer Tatort-Fan und gelegentlich beruflich in Kiel. Beim nächsten Mal nehme ich mir einfach etwas mehr Zeit. Ob es allerdings für die fünfstündige Radtour reicht, weiß ich noch nicht so genau, auch wenn das Preis-/Leistungsverhältnis super ist und ich es liebe, Orte mit dem Rad zu erkunden. Tolle Bilder, auch vom Hotel, das einen offenbar zu einer Zeitreise in die wilden 1970er einlädt. Nur ein Bild von dir und Borowski fehlt 😉 Naja, vielleicht nächstes Mal?!
Liebe Grüße
Claudia
Antje meint
Liebe Claudia,
vielen Dank für den witzigen Kommentar und den Ansporn. Bei meinem nächsten Kiel-Besuch werde ich dann Herrn Milberg auflauern… 😉
LG
Antje
Kathi meint
Liebe Antje,
ein schöner Artikel und tolle Bilder. In Kiel war ich tatsächlich noch nicht. Aber wenn ich mir deine Bilder so anschaue, muss ich unbedingt einmal hin. 🙂 Die Idee, auf den Spuren von Kommissar Borowski zu wandeln, finde ich sehr interessant. Ich danke dir für die Tipps. 🙂
Viele liebe Grüße
Kathi
Alexandra meint
Liebe Antje, ich bin zwar ein großer Tatort-Fan, aber Axel Milberg als Kommissar ist schon sehr speziell ;-). Toll auf jeden Fall finde ich, eine Stadt auf den Spuren von Drehorten zu erkunden, jetzt habe ich sofort Lust bekommen, endlich mal wieder in den hohen Norden zu reisen, das macht man von München aus viel zu selten. Vielen lieben Dank für die schöne Inspiration und liebe Grüße, Alex