Baden, Promenieren und frische Meeresluft inhalieren. Städte am Wasser haben immer ein besonderes Flair. Viele Orte, die an Nord- und Ostsee liegen, bieten zur Atmosphäre noch eine beeindruckende Architektur und spannende Geschichte. In diesem Artikel findet ihr fünf Küstenstädte in Deutschland, die perfekt für einen maritimen Citytrip sind.
1. Küstenstädte in Deutschland: Husum
Völlig zu Unrecht haftet Husum das Image einer grauen, tristen Stadt an. Zugegeben: das Wetter ist gelegentlich stürmisch. Und die Sonne zeigt sich nicht immer. Aber wenn sie rauskommt, beginnen die kleinen, bunten Giebelhäuser im Hafen von Husum zu strahlen. Mich haben die farbenfrohen Fronten fast ein wenig an die Karibik erinnert, während ich hier windgeschützt in der wärmenden Sonne saß und mein Krabbenbrötchen gegessen habe. Allein die Atmosphäre im Husumer Hafen ist einen Besuch in der Küstenstadt wert.
Das Theodor Storm Haus in Husum
Nur ein paar Meter vom Hafen entfernt habe ich dann etwas für meine Bildung getan und das Theodor-Storm-Haus besucht. Das heutige Museum ist das frühere Wohnhaus des berühmten Schriftstellers. Von 1866 – 1880 hat Theodor Storm in Husum gelebt und viele seiner Novellen verfasst. Bemerkenswert ist, dass sich das Haus in einem weitgehend unveränderten Zustand befindet. Viele der Original Möbel stehen noch in den Räumen und schaffen eine wunderbar nostalgische Atmosphäre. Einen weiteren Farbtupfer in der „grauen“ Stadt bilden vier Millionen Krokusse, die vor dem Husumer Schloss blühen – die Zahl stammt vom örtlichen Tourismusverband. Ich habe nicht nachgezählt. 😉
Weiterlesen: Der maritime Citytrip nach Husum lässt sich wunderbar mit einem Besuch auf der kleinen Nordseeinsel Pellworm verbinden.
2. Küstenstädte in Deutschland: Travemünde
Travemünde ist der nördlichste Stadtteil der Freien und Hansestadt Lübeck. Das Ostseebad verfügt über einen extrem breiten Strand, der sich hervorragend zum Joggen eignet, und eine lange Promenade, die gar nicht enden will. Bereits 1802 wurde der kleine Fischerort als Heilbad anerkannt. Anfang des 19. Jahrhunderts war das noch eine kleine Sensation.
Den besonderen Charme von „Lübecks schönster Tochter“, wie Travemünde sich selbst gerne nennt, macht die Mischung aus denkmalgeschützten Prachtbauten und kleinen Fischerkaten aus. Bei einem Spaziergang durch den Ort entdecken Urlauber beides: imposante Villen und windschiefe Häuschen.
Deutschlands ältester Leuchtturm
Travemünde darf sich auch rühmen, Deutschlands ältesten Leuchtturm zu besitzen. Schon 1539 warnte er einlaufende Schiffe – diese Aufgabe hat mittlerweile das benachbarte Maritim-Hochhaus übernommen. Die Leuchtanlage in dem alten Turm funktioniert aber noch immer. Rund um den historischen Leuchtturm liegen kleine Fischkutter vor Anker. Wohlgenährte Möwen hoffen auf einen Teil des Fangs, der aber in der Regel den Menschen vorbehalten bleibt. Sie finden ihn dann appetitlich angerichtet in den örtlichen Restaurants.
Hoteltipp für Travemünde
Unmittelbar an der langen Strandpromenade liegt das geschichtsträchtigste Hotel von Travemünde. Das imposante Jugendstilgebäude stammt aus dem Jahr 1914 und hat eine abwechslungsreiche Geschichte: Ursprünglich war es als Kurhaus gedacht, im I. und II. Weltkrieg diente es als Lazarett und heute ist es ein Luxushotel mit sensationellem Ausblick. Hier findet ihr weitere Infos zum Atlantic Grand Hotel Travemünde.*
3. Die untouristische Küstenstadt: Kiel
Genau wie Husum hat auch Kiel ein kleines Imageproblem. Ebenfalls zu Unrecht, wie ich finde. Denn wer das Meer liebt, wird sofort von der Kieler Förde begeistert sein. Förde ist das norddeutsche Wort für Fjord. Und als ich hier spazieren gegangen bin, müsste ich sofort an die norwegischen Fjorde denken. Dieser Eindruck wird durch die intensiven Farben, die in Kiel vorherrschen, noch verstärkt. Sodass der Gang entlang der „Kiellinie“, wie die Einheimischen ihre Promenade liebevoll nennen, bereits zum Kurzurlaub wird.
Von der Promenade lassen sich die großen Fährschiffe auf ihrem Weg nach Göteborg oder Oslo beobachten. Der perfekte Ort, um das gesamte maritime Geschehen zu genießen ist die Seebadeanstalt Düsternbrook. Liegt das Lokal doch exponiert am Ende eines langen Stegs.
Hoteltipp für Kiel
Das Maritim-Hotel in Kiel* trägt den Zusatz „Bellevue“ im Namen. Und der Ausblick vom Hotel auf die Kieler Förde ist in der Tat sensationell. Sonnenlicht tanzt auf den Wellen; beleuchtet die großen Fähren und kleinen Segelboote in der Ostsee.
Weiterlesen: Eine besonders originelle Art, Kiel zu erkunden, sind Touren auf den Spuren von Tatort-Kommissar Borowski.
4. Küstenstädte in Deutschland: Warnemünde
Es gibt viele Gründe für einen Besuch im Ostseebad Warnemünde: die Architektur ist pittoresk. Der Strand sensationell. Und die wechselhafte Geschichte spannend. Ich komme aber aus einem ganz anderen Grund nach Warnemünde – ich liebe die Sonnenuntergänge in dem Küstenort. Denn er deckt ein ganzes Farbspektrum ab: angefangen bei einem hellen Gelb, über ein tiefes Rot bis zu einem intensiven Lila. Allein dafür würde ich jederzeit wieder nach Warnemünde fahren.
Spektakuläre Sonnenuntergänge in Warnemünde
Aber natürlich begeistert Warnemünde nicht nur mit spektakulären Sonnenuntergängen, sondern auch mit seinen Kanälen, Kuttern und alten Fischerhäusern. Nicht zu vergessen die lange Strandpromenade, auf der es sich wunderbar flanieren lässt, dazu der Leuchtturm, der einen schönen Ausblick bietet, und die unzähligen Möwen, die Küstenstädte in Deutschland grundsätzlich zu schätzen wissen. Warnemünde hat einfach alles, was einen maritimen Citytrip zum Erlebnis macht.
Hoteltipp für Warnemünde
Den garantiert besten Ausblick auf Warnemünde habt ihr vom Hotel Neptun*. Denn in dem Hotel verfügen alle Zimmer über Meeresblick und natürlich gilt: je höher die Etage, desto eindrucksvoller das Panorama.
Weiterlesen: Das Hotel Neptun an der Ostsee besitzt ein eigenes Thalasso-Zentrum und ist daher perfekt für einen Wellness-Urlaub.
5. Die maritime Stadt an der Küste: Wilhelmshaven
Wilhelmshaven wurde 1869 von König Wilhelm I. als Marinegarnison gegründet und noch heute ist die Küstenstadt der größte Marinestandort Deutschlands. Schon von weitem sieht man die mächtigen Kriegsschiffe vor Anker liegen. Auf den grauen Giganten laufen bunt gekleidete Gestalten herum: Mütter mit Kleinkindern auf dem Arm und Väter, die mit ihren Söhnen die Waffen bestaunen. Der Zerstörer Mölders ist das größte Museumsschiff Deutschlands und liegt ganz friedlich an der maritimen Meile von Wilhelmshaven.
Das Deutsche Marinemuseum in Wilhelmshaven
Das Deutsche Marinemuseum ist eines der besucherstärksten im ganzen Land. Was auch an dem U-Boot U 10 liegt. Heute kann sich hier jeder Museumbesucher für ein paar Minuten wie in Wolfgang Petersens Boot fühlen – vorausgesetzt er oder sie wagt den Einstieg. So beengend und beängstigend der Besuch im U-Boot ist, so faszinierend ist er auch. Denn neben der reinen Technikschau liefert das Museum spannende Hintergrundinformationen.
Das Museum ist eine von fünf Sehenswürdigkeiten auf der maritimen Meile. Weit weniger martialisch geht es im Aquarium oder dem Wattenmeer-Besucherzentrum zu, das über das bedrohte Leben im UNESCO-Welterbe Wattenmeer informiert. Beide Einrichtungen sind perfekt für Familien.
Zusatztipp: Nordseeheilbad Cuxhaven
Cuxhaven ist Nordseeheilbad und das Tor nach Helgoland: von hier aus verkehren Fähren zu Deutschlands einziger Hochseeinsel. Aufgrund der Fährzeiten (hin um 10:15 Uhr und zurück um 16:15 Uhr) habe ich auf dem Weg nach Helgoland zweimal in Cuxhaven übernachtet und meinen Aufenthalt mit langen Strandspaziergängen kombiniert. Die Nordseestadt kann nicht mit Bäderarchitektur beeindrucken, aber mit langen, feinen Sandstränden.
Weiterlesen: Helgoland Sehenswürdigkeiten – 13 Traumorte und 2 Geheimtipps
Hoteltipp am Fährhafen von Cuxhaven
Das Hotel Deichvogt* ist nur ca. 6 Gehminuten vom Fährableger in Cuxhaven entfernt. Ideal für alle, die nach Helgoland wollen. Zudem ist es geschmackvoll, mit einem maritimen Look, eingerichtet und bietet ein üppiges Frühstücksbuffet.
Strandbar in Cuxhaven-Döse
Unmittelbar am weißen Sandstrand liegt im Cuxhavener Stadtteil Döse eine idyllische Strandbar. Ich habe hier einen köstlichen, alkoholfreien Cocktail mit Meeresblick getrunken, bevor es am nächsten Morgen weiter nach Helgoland ging.
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Oliver | Helga And Heini On Tour meint
Schöne Zusammenstellung. In Husum war ich tatsächlich vor ein paar Wochen zum ersten Mal. Echt ganz niedlich dort. In den anderen vier Städten war ich auch schon, auch wenn ich zugeben muss das mein letzter Besuch in Kiel schon Jahrzehnte zurückliegt. Vielleicht sollte ich das die Tage mal ändern.
Liebe Grüße. Oliver
Antje meint
Ja, Kiel durchaus etwas zu bieten. Und Meer ist immer schon….