Anzeige – Jeder Wanderer kennt sie: Orte, an denen sich das Herz öffnet und intensive Glücksgefühle aufkommen. Das Sauerland ist reich an solchen Orten: Spiegelglatte Seen. Geheimnisvolle Grotten und kleine Kapellen, die auf den Bergen errichtet wurden. Für die Menschen in der Region haben diese Plätze eine ganz besondere Bedeutung und deshalb werden sie „Seelenorte“ genannt. Wenn ihr im Sauerland Wanderungen zu den schönsten Dörfern unternehmt, gelangt ihr automatisch zu diesen Seelenorten. 42 sind es insgesamt und ich möchte euch verschiedene Wanderrouten vorstellen, die zu diesen seelenvollen Orten führen.
Dorfschönheit Düdinghausen
Düdinghausen hat nur 480 Einwohner. Sie wohnen in jahrhundertealten Fachwerkhäusern, von denen eines pittoresker als das andere ist. Könnten die alten Steine sprechen, würden sie von Kriegen und Katastrophen, von Hexen und Hinrichtungen, aber auch von Frieden und Freundschaft berichten. Das Erzählen übernimmt in Düdinghausen Horst Frese, der Vorsitzende des örtlichen Heimatvereins. Er führt uns durch das Dorf und berichtet dabei teils traurige, teils amüsante Anekdoten.
Ein wenig außerhalb des schönen Dorfes liegt dann der Seelenort der kleinen Gemeinschaft.
Auch interessant: Weitere Seelenorte und besondere Auszeiten, wie Yoga, und Waldbaden an spektakulären Orten im Sauerland, stelle ich hier vor.
Historischer Gerichtsplatz
Durch ein Meer von Pusteblumen gelangen wir zu dem Ort. Der Blick reicht hier weit in die Wiesen und Wälder des Sauerlandes. Und dann steht auf einmal ein massiver Steintisch auf einer kleinen Anhöhe. Ein großes Schwert ist auf der Tischplatte eingraviert: es symbolisiert Macht über Leben und Tod. Jahrhundertelang wurde an diesem Platz Recht gesprochen. Dem Freigrafen standen dabei sieben bäuerliche Schöffen zur Seite.
Alle Männer der umliegenden Dörfer kamen zu den öffentlichen Gerichtsverhandlungen. Und wenn ihnen ein Urteil nicht passte, musste so lange nachverhandelt werden, bis alle ihre Zustimmung erteilten. Ein erstaunlich demokratisches Vorgehen für das ausgehende Mittealter. Dass der Ort ein ganz besonderer ist und dass die Geschichten, die sich hier abgespielt haben, faszinieren, hat dazu geführt, dass der Freistuhl heute als „Seelenort“ gilt.
Sauerland – Wanderungen rund ums Dorf
Rund um Düdinghausen findet ihr ein facettenreiches Wanderwegenetz. Wenn euch lediglich der Sinn nach einem kleinen Verdauungsspaziergang steht, könnt ihr den „Freistuhl Rundweg“ gehen. Er ist nur 3 Kilometer lang und führt zum namensgebenden Seelenort. Wir haben vor Ort den „Geologischen Rundweg“ erkundet.
Mit rund 6 Kilometern ist er ebenfalls kurz, dafür aber stellenweise durchaus anspruchsvoll. Das Deutsche Wanderinstitut hat ihn als „Premiumweg“ ausgezeichnet, denn er führt über weichen Waldboden. Entlang historischer Steinbrüche und zu einem spektakulären Aussichtspunkt auf dem Kreuzberg.
Kreuzkapelle auf dem Berg
Auf rund 550 Metern thront über Düdinghausen eine kleine Kapelle. Obwohl sie erst 2004 errichtet wurde, scheint sie bereits jetzt fest mit dem Ort verwachsen. Parkbänke laden zum Pausieren und Verweilen ein. Die Tür der Kapelle steht Wanderern jederzeit offen und durch das Buntglasfenster wirkt die umgebende Natur auf einmal wie ein poppiges Fantasialand.
Wenn ihr das Wandererlebnis intensivieren wollt, könnt ihr hier auf dem „Sauerland Höhenflug“ weitergehen. Der 250 Kilometer lange Fernwanderweg präsentiert euch das Sauerland von oben – ganz wie der Name „Höhenflug“ es verspricht.
Sauerland – Wanderungen – Der „Uplandsteig“ bei Willingen
Auf dem „Uplandsteig“ haben wir in Buchen- und Fichtenwäldern gebadet. Den Duft blühender Wiesen und feuchter Sumpfgebiete eingeatmet. Und unterwegs den Erzählungen von Naturparkführer Stefan Paehsens gelauscht. Er führt Gruppen über den „Uplandsteig“ zur Schwalenburg. Der 66 Kilometer lange Steig ist ein einziger Naturrausch. Und unser Ziel, die Schwalenburg, ein verwunschener Ort voller Mythen und Legenden.
Warum die Bewohner ihn als „Seelenort“ wählten, ist leicht zu verstehen. Oben angekommen, klettern wir auf einen hölzernen Aussichtsturm und blicken auf die vier Uplanddörfer, die zu unseren Füßen liegen. Schwalefeld soll das schönste der vieren sein und ich nehme mir fest vor, es bei meinem nächsten Sauerland-Besuch zu erkunden.
Sagenumwobene Schwalenburg
Heute gilt meine ganze Aufmerksamkeit dem Seelenort. Von der ehemals mächtigen Burg sind nur Ruinen geblieben. Im Frühmittelalter, vermutlich im 8. Jahrhundert, wurde die Schwalenburg errichtet, aber bereits vor der Jahrtausendwende wieder aufgegeben. Warum weiß niemand so genau. Große Erdhügel türmen sich rund um uns auf. Sie sind mit saftigem, grünem Gras bewachsen. Zusammen bilden sie drei lange Ringwälle, die die Anlage schützten.
Je mehr Stefan Paehsens uns erzählt, desto spannender erscheint mir der Ort. Am liebsten möchte ich alles über die Burg und ihre früheren Besucher erfahren. Doch bis dato liegen die meisten Geheimnisse der Schwalenburg noch unter den Hügeln begraben. Das Geld für archäologische Grabungen fehlt. Der Boden gilt zudem als schwierig.
Sauerland – Wanderungen – Das Mittelalter erwandern
Die 1200 Jahre alte Burganlage erstreckt sich über 6 Hektar. Ihr könnt den Seelenort auf eigene Faust erkunden – acht Schautafeln informieren über den aktuellen Stand der Forschung – oder euch einer der regelmäßig stattfindenden Führungen anschließen. Ich habe sie als ausgesprochen unterhaltsam erlebt. Stefan Paehsens hat uns beispielsweise zur freiliegenden Wurzel eines großen Baumes geführt – im Geflecht erkennt ihr deutlich die historischen Mauerreste.
Extratipp: Die Walpurgisnacht, Mittsommer und Halloween werden auf der Schwalenburg mit großen Festen begangen.
Die Unterkirche in Hallenberg
Und noch einen Ort möchte ich euch vorstellen: Hallenberg genießt zwar Stadtrechte, aber alles mutet hier dörflich an: Vögel zwitschern, Glocken tönen und Menschen lächeln – es ist Sonntagvormittag, als ich durch Hallenberg streife und mich für das Dorf, pardon, die Stadt begeistere.
Der bereits vorgestellte Fernwanderweg „Sauerland Höhenflug“ führt auch nach Hallenberg und zu dem hiesigen Seelenort: der „Unterkirche“ Maria Himmelfahrt. Die Kirchentür ist angelehnt, ich öffne sie, trete ein und stehe wieder im Mittelalter. Die gewölbten Decken der kleinen Kirche sind reich bemalt. Kerzen flackern und die Marienstatue blickt huldvoll auf mich herab.
Sauerland – Wanderungen – Hoteltipp für Wanderfreunde
In allen Sauerland Wanderdörfern gibt es Gasthöfe, die sich auf Wanderer spezialisiert haben. Die Gastgeber kennen die Region, geben wertvolle Tipps und nicht selten begleiten sie als erfahrene Wanderführer Gruppen bei ihren Touren. Ein besonders schöner Sauerland Wandergasthof liegt in Hallenberg: der Sauerländer Hof.
Nach den Sauerland-Wanderungen könnt ihr im Spa des Hotels entspannen oder in diesen Badewannen relaxen.
Der Beitrag ist eine Kooperation mit den Sauerland Wanderdörfern und ist anlässlich des 4. Blogwärts-Retreats entstanden, das ich für die Region veranstaltet habe. Hier gibt es mehr Infos zu diesen ganz besonderen Bloggertreffen. Wir hatten eine sehr schöne, stimmungsvolle Zeit im Sauerland und mein Dank gilt Sabine Risse von Sauerland Tourismus, die vor Ort alles für uns bestens organisiert hat.
Weiterführende Artikel
Lust auf noch mehr Sauerland? Hier kommen weitere ungewöhnliche Wanderwege, wunderschöne Dörfer und seelenvolle Orte.
Tolle Berichte über das Sauerland findet ihr auch auf diesen Seiten:
Kulturtänzerin Kathi hat magische Orte in der Sauerländer Natur besucht.
3 besonders schöne Wanderungen findet ihr bei Daniela von sinneundreisen.de
Einen Dreiklang aus Natur, Kultur und dörflicher Idylle hat Martina von places-and-pleasure.de im Sauerland entdeckt.
Mystische Orte im Sauerland könnt ihr zusammen mit Burgdame Eva entdecken.
Auch Genussbummlerin Ina hat das Sauerland erkundet.
Sandra von tracksandthecity hat Orte gefunden, wo die wilde Seele Ruhe findet.
Und Hubert von travellerblog hat genussvoll im Sauerland geschlemmt.
Andreas Rauch meint
Hallo Antje,
Sehr schön das du über meine Heimatregion geschrieben hast. Komme aus Düdinghausen und war dort vor kurzem mit Freunden hier aus Köln noch Wandern. Alle waren sehr begeistert. Besonders auch vom Ausblick von der „Graf Stolberg Hütte“ https://www.wandern-sauerland.de/
Danke
Antje meint
Hallo Andreas, vielen Dank für das Lob – es ist ja auch eine wirklich wunderschöne Gegend. Perfekt zum Wandern & Genießen!
OutdoorFollka meint
Hallo,
sehr schöner Artikel und tolle Bilder.
Vielen Dank dafür.
Ja, das Sauerland ist wirklich klasse.
LG
Follka
Martin meint
Hallo,
Toll, dass du über meine Heimat geschrieben hast.