Spektakuläre Skulpturen. Unterirdische Installationen und ein künstlicher Geysir – all das können Ausflügler in NRW entdecken und kostenlos bewundern. Denn genau dafür ist die NRW Kunst im öffentlichen Raum da. Die schönsten und ausgefallensten Werke stelle ich in diesem Artikel vor.
Geheimtipp: Künstlerdorf Eiserfey
Schon einmal vom Ortsteil Eiserfey in Mechernich gehört? Nein? Dann seid ihr in bester Gesellschaft, denn nur die wenigsten kennen ihn. Eiserfey liegt rund 45 Minuten von Düren entfernt im Kreis Euskirchen. So weit, so unspektakulär. Und erst dachte ich bei meinem Besuch: nett, hier ein altes Fachwerkhaus, dort sogar ein historisches Mühlrad. Aber nichts, was es nicht auch anderenorts gibt.
Metallkunst von Peter Ratz
Dannn bin ich auf die spektakulären Metallskulpturen im Ort gestoßen: Drachen, apokalyptische Reiter und fliegende Fische – sie alle stammen von Metallkünstler Peter Ratz und stehen rund um die alte Bürgermeisterei im Dorf: auf Wiesen, Anhöhen und Mauern. Eine Skulptur ist überraschender und amüsanter als die andere und es macht großen Spaß, sie nach und nach zu entdecken und zu interpretieren.
Randnotiz: Besonders amüsant ist der Schriftzug „Eiserfey“, der a la Hollywood auf dem Berg hinter dem Hof thront.
Kakushöhle in Eiserfey
In Eiserfey gibt es auch eine spannende Höhle, die bereits von den Neandertalern bewohnt wurde. Rund um die Kakushöhle wird alljährlich auch ein besonders stimmungsvoller Weihnachtsmarkt veranstaltet.
Übernachten rund um Eiserfey-Mechernich
Rund um die Metallkunst und die Kakushöhle gibt es viele schöne Ferienwohnungen in Mechernich*, die entspannte und bezahlbare Urlaubstage in der Eifel bieten – teilweise sogar mit Pool.
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NRW Kunst – die Wehrhahnlinie in Düsseldorf
Der NRW-Landeshauptstadt ist etwas Außergewöhnliches gelungen: Sie hat in sechs U-Bahnstationen der Wehrhahnlinie Architektur, Kunst und Kurioses kombiniert. Herausgekommen ist Kunst im öffentlichen Raum, die überrascht, inspiriert und beschwingt. Besonders bemerkenswert ist die von Ralf Brög gestaltete Haltestelle Heinrich-Heine-Allee. Während sie die lange Rolltreppe hinauffahren, blicken sich viele Fahrgäste irritiert um und suchen die Quelle des vielstimmigen Vogelgesangs. Doch es sind keine Vögel da – das Gezwitscher kommt aus versteckten Lautsprechern.
Unterirdische Kunst in der Landeshauptstadt
Genauso wie die asiatischen Klänge am anderen Ausgang der U-Bahn-Station. Sie schwellen an und ab. Kommen von links und rechts, von oben und unten. Genauso überraschend wie die Geräusche ist die von dem Künstler geschaffene Optik: eine blutrote Kachelwand, in der sich die Menschen auf dem Weg zur Heinrich-Heine-Alle vielfach spiegeln und die nach Auskunft von Ralf Börg durch David Lynchs Film „Blue Velvet“ inspiriert ist.
Übernachtungstipp für Düsseldorf
In Düsseldorf gibt es auch Hotels, die mit ihrer künstlerischen Gestaltung begeistern. Allen voran das Henri Hotel Düsseldorf Downtown* – das unmittelbar an der Wehrhahnlinie liegt.
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Der Geysir in Monheim
Ein Geysir in NRW? Wer davon hört, reagiert ungläubig. Denn natürlich gibt es keinen natürlichen Geysir im Bundesland. Der nächste liegt in Rheinland-Pfalz, wo in Andernach der welthöchste Kaltwassergeysir regelmäßig eruptiert. Im nordrhein-westfälischen Monheim ereignet sich aber regelmäßig ein ganz ähnliches Spektakel: erst grollt es unter der Erde. Und kleine Wasserwirbel treten aus dem Boden auf. Nach den Vorboten schießt eine gewaltige Fontäne aus dem Boden. Wer sich nicht rechtzeitig in Deckung bringt, duscht unweigerlich. Alle 64 Sonnenstunden kann das künstlerische Spektakel in Monheim am Rhein bewundert werden.
NRW Kunst im öffentlichen Raum
Bei dem Geysir handelt es sich um Kunst im öffentlichen Raum. Der Schweizer Bildhauer und Aktionskünstler Thomas Stricker hat das Naturphänomen im September 2020 künstlich zum Leben erweckt. Eine kleine Bank steht unmittelbar beim Geysir und bietet perfekten Blick auf das Spektakel – bei einem Gläschen Prosecco der perfekte Platz für einen romantischen Moment.
Übernachten in Monheim am Rhein
Gleich beim Geysir gibt es ein Monheim ein ansprechendes Hotel, das Lust macht, das historische Städtchen am Rhein zu erkunden: das Styles Hotel in Monheim am Rhein*. Die lange Rheinpromenade der Stadt verläuft vis a vis.
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Der Sinneswald im Murbachtal – Geheimtipp für Kunstfreunde
Schöner können Natur und Kunst nicht zusammenspielen – der Sinneswald im bergischen Leichlingen ist bereits vor 30 Jahren gegründet worden, aber immer noch ein Geheimtipp im Land. Wer das Ausstellungsgelände betritt, wird vom Rauschen des Murbachs begrüßt. Die Geräusche der Natur übertönen den Lärm der Stadt und entspannen bereits nach wenigen Minuten. Es hat etwas Meditatives, duch den Sinneswald zu streifen und die vielen Kunstwerke, mehrheitlich Skulpturen, zu entdecken.
Jedes Jahr eine neue Themen-Ausstellung – 2024: Humor
Sie stehen am Wasser und auf Wiesen, im Schatten alter Bäume und in den feuchten Höhlen des ehemaligen Steinbruchs, den es früher einmal hier gegeben hat. Die Ausstellung im Wald hat jedes Jahr ein anderes Motto. 2023 lautete es: Mut. Mut, wie ihn beispielsweise die Frauen im Iran Tag für Tag in ihrem Kampf gegen ein verbrecherischen Regime bezeugen. Eines der aktuellen Werke ist ihnen gewidmet – s. mittleres Foto.
Der Eintritt in den Sinneswald ist frei – der Verein freut sich über eine kleine Spende, die direkt in den „Dankesstein“ geworfen werden kann.
Skulpturenpfad im Sauerland – Kunst im Freien
Die Wendener Hütte bei Olpe ist eines der spannendsten Relikte der Frühindustrialisierung in der Region und auch hier kann Outdoor-Kunst bewundert werden. Die Kombination von ländlicher Idylle und stählernen Kunstwerken bietet dabei besonders faszinierende Fotomotive.
Kunstpfad im Freilichtmuseum
Der Skulpturenpfad wurde 2019 eröffnet. Er führt entlang von Wasser, über blühende Wiesen und durch den Wald. Am meisten Beachtung findet die Skulptur einer örtlichen Künstlerin: Marlies Backhaus aus Attendorn hat ein Werk geschaffen, das mit den Elementen spielt: Feuer und Wasser. Der Stahl, den sie verwandt hat, verändert sich durch die Witterung – er wird von Feuer zu Wasser. Von rot zu blau. Wer durch die Öffnungen der Skulptur schaut, bekommt immer neue Einblicke auf die alte Eisenhütte.
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