Der Herbst ist eine wunderbare Jahreszeit – wenn wir ihn mit den richtigen Aktivitäten verbinden. Wandern durch bunte Wälder. Pilze sammeln. Bei der Traubenlese zuschauen. Erntefeste feiern. Ländlich einkehren und wohlig entspannen. In diesem Artikel stelle ich die schönsten Ausflüge vor, die NRW im Herbst zu bieten hat.
NRW im Herbst – Wandern
Senne in Ostwestfalen
Im Herbst, wenn sich das intensive Lila der Heide mit dem Grün der Kiefern und dem Ocker verwelkter Gräser mischt, ist die Senne besonders schön. Wer durch die urwüchsige Heidelandschaft in Ostwestfalen-Lippe wandert, kann schillernde Eisvögel entdecken, mächtige Damhirsche bewundern und mit etwas Glück zierlichen Exmoor-Ponys begegnen.
Gut zu wissen: Es gibt Bemühungen, die Senne zum zweiten Nationalpark in NRW zu machen.
Wasserlehrpfad an der Genkeltalsperre
Dichter Nebel wabert über die Wanderwege. Verschluckt Geräusche und Gestalten. Und schafft eine mystische Atmosphäre – ein Naturschauspiel, das regelmäßig an der Genkeltalsperre in Gummersbach aufgeführt wird. Vier Flüsse, die Agger, Volm, Grotmicke und Genkel, haben hier ihre Quellen. »Vom Wasser haben wir‘s gelernt« lautet daher auch der Name eines Rundwanderweges, der im Nebeltal verläuft. Ein intensives Naturerlebnis, dass im Herbst besonders schön ist.
Der Rothaarsteig im Sauerland
Der Rothaarsteig gilt als einer der schönsten Höhenwanderwege Europas. Auf acht Etappen geht es quer durchs Sauerland – vom nordrhein-westfälischen Brilon ins hessische Dillenburg. Insgesamt 154 Kilometer, die ganz überwiegend über weichen Waldboden führen und spektakuläre Aussichten bieten. Zum Wandererlebnis der Extraklasse tragen auf dem Rothaarsteig auch geschwungene Waldsofas, kleine Vesperinseln und originelle Schutzhütten bei. Nicht zufällig ist der Fernwanderweg der bekannteste und beliebteste in NRW.
Herbstliches NRW – Einkehren und Genießen
Haarmühle im Witte Venn
Die Haarmühle ist Start und Ziel vieler Exkursionen im Witte Venn, einem grenzüberschreitenden Naturschutzgebiet, und zugleich ein beliebtes Ausflugslokal. Bei prasselndem Kaminfeuer können Ausflügler hier selbstgebackenes Brot und viele regionale Gerichte des Münsterlandes probieren. Die historische Wassermühle stammt aus dem Jahr 1619 und darf nach einer umfangreichen Renovierung besichtigt werden.
Weiterlesen: Das romantische Witte Venn im Münsterland.
Hoheleyer-Hütte in Winterberg
Die Hoheleyer-Hütte liegt direkt am Rothaarsteig und auf 730 Höhenmetern: das garantiert eine fantastische Fernsicht bis hinein ins Schmallenberger Sauerland. In der Hütte prasselt ein Kamin und dazu werden Jagertee, Glühwein oder auch eine warme Schokolade serviert. Nachdem sich die Spaziergänger gewärmt und gestärkt haben, geht es wieder raus ins herbstliche Sauerland.
Gut zu wissen: Öffnungszeiten der Hoheleyer-Hütte Di. – So. von 11 – 19 Uhr.
Erntezeit in NRW
Wein im Siebengebirge
Der Wein, der in NRW angebaut wird, wird immer besser, denn die Winzer im Siebengebirge sind Profiteure des Klimawandels. Der örtliche Riesling, der zu Adenauers Zeiten noch als Essig geschmäht wurde, gilt heute als Topwein. Für den Riesling gilt NRW mittlerweile sogar als Toplage, wohingegen in Baden aktuell keine Rieslingtrauben mehr angebaut werden – und an der Mosel bei jeder Neupflanzung genau überlegt wird, ob Riesling noch Sinn macht.
Weiterlesen: Weinwandern und Weingenuss im Siebengebirge.
Pilze im Rothaargebirge
Steinpilze, Pfifferlinge und Maronenröhrlinge – das Rothaargebirge rund um Bad Laasphe ist bekannt für seine vielen Speisepilze. Früher galt der September als pilzreichster Monat in der Region, doch seit einigen Jahren ändert sich das: Viele Pilze kommen später – oder gar nicht. Experten sehen einen klaren Zusammenhang mit dem Klimawandel. Doch es gibt immer noch Jahre mit üppigen Pilzwachstum und Stellen, an denen die beliebten Speisepilze zu Dutzenden stehen – und es werden neue, delikate Sorten entdeckt.
Termine Pilzseminare im Rothaargebirge
- 06. – 08.10.23 Fortgeschrittenen-Seminar
- 13.-15.10. und 20.-22.10.23 Einsteiger-Seminare (Infos zur Anmeldung)
Weiterlesen: Sterben Steinpilze aus? Mit dem Pilzpapst im Siebengebirge.
Apfelernte am Niederrhein
Überall stehen Apfelbäume in Reih und Glied. Tönisvorst – eine kleine Stadt am Niederrhein – gilt wegen ihres besonderen Mikroklimas als die Apfelstadt in NRW. Und der Obsthof Unterweiden von Anne und Karl Panzer ist ein Paradies für alle Freunde der knackigen Früchtchen. Der historische Hof ist typisch für den Niederrhein und schon seit 100 Jahren in Familienbesitz. Rund um ihn werden klassische Sorten wie Elstar, Jonagold, Boskop und Cox angebaut, aber auch Raritäten wie die Rubinette oder der Welland-Apfel. Sämtliche Sorten können in dem kleinen Hofladen des Obsthofes gekauft werden.
Gut zu wissen: Die Öffnungszeiten des Hofladens Unterweiden: Mo.- Fr. 8.30 Uhr – 18.30 Uhr,
Sa. 8.30 Uhr bis 14.00 Uhr.
Kürbisse in der Eifel – so schön ist NRW im Herbst
Aus tausenden Kürbissen entstehen auf dem Krewelshof in Mechernich fantasievolle Figuren: Eichhörnchen, Füchse, Eulen und Schnecken stehen rund um einen kleinen See. Die größte Kürbisshow des Landes startet jedes Jahr im September und findet bis November statt. Wer weniger an Kunst und mehr an Kulinarik interessiert ist, kann die erntefrischen Kürbisse im Hofladen des Krewelshof natürlich auch kaufen.
Im Hofladen gibt es zudem Köstlichkeiten wie Kürbis-Pickels mit Peperoni und Senfkörner oder ein Hokkaido-Kürbis Aufstrich. Im Restaurant werden Kürbissuppe und Kürbiskuchen serviert.
Herbst Ausflüge – Historische Altstädte
Hallenberg im Hochsauerland
Hallenberg im Sauerland mutet ländlich-idyllisch an. Besitzt aber Stadtrechte. 4.500 Menschen leben in der schwarz-weißen Fachwerkidylle. Liebevoll pflegen sie die Gärten und öffentlichen Plätze der Stadt. Neben der architektonischen Schönheit bietet Hallenberg viel Lokalgeschichte und gut ein Dutzend Wanderwege, die rund um die Stadt verlaufen.
NRW im Herbst – Blankenheim in der Eifel
Eine mächtige Burg thront über kleinen Fachwerkhäusern. Im historischen Ortskern von Blankenheim bietet sich Besuchern eine stimmungsvolle Mittelalter Atmosphäre. Wer sich in dem schmucken Städtchen umschaut, fragt sich zwangsläufig, warum hier nicht regelmäßig für Film und Fernsehen gedreht wird. Blankenheim ist der perfekte Ort für ein Wanderwochenende in der Eifel.
Weiterlesen: Winterwandern in der Eifel – 20 neue Wege
Monheim am Rhein
Die Altstadt von Monheim erinnert an Zons – und tatsächlich liegt das berühmte Mittelalterstädtchen nur rund 30 Kilometer entfernt. 15 Gebäude stehen in Monheim unter Denkmalschutz – besonders imposant ist der 26 Meter hohe Schelmenturm. Er ist das Wahrzeichen der Stadt und wird mittlerweile auch für Trauungen genutzt. Hochzeitspaare – und nicht nur die – finden in der pittoresken Altstat viele schöne Einkehrmöglichkeiten. Der Rhein ist dabei stets nur einen Steinwurf entfernt.
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