Es regnet. Den ganzen Tag. Und bevorzugt am Wochenende. So empfinden wir es zumindest. Wer diese Regentage nicht mit Netflix & Co. auf der Couch verbringen möchte, findet in NRW viele Freizeitmöglichkeiten: unterirdische Abenteuer, wärmende Grotten, spannende Escape Rooms und kulturelle Highlights. Für Kinder, Teenager, aber auch für Erwachsene. Hier kommen die 8 besten Ausflugsziele für NRW bei Regen.
1. Abenteuerliches in der Kluterthöhle
Die Kluterthöhle ist eine große Höhle in Ennepetal, einer Stadt am südlichen Rand des Ruhrgebietes. Bereits der Besuch der Höhle ist ausgesprochen spannend, denn für jede Interessenlage gibt es die passende Führung: Fossiliensuche für Kinder. Erdgeschichtliches für Hobby-Geologen und dann natürlich die XX-treme Tour!
Die besten Schlechtwettertipps in NRW
Diese extreme Tour ist körperlich und vor allem mental fordernd. Wer Angst im Dunkeln hat, oder sich in engen Räumen unwohl fühlt, ist hier definitiv falsch. Ich habe mir ein Herz gefasst und die Tour mitgemacht – und kann euch garantieren: das Schmuddelwetter draußen ist in Sekunden vergessen; ihr braucht alle Energie für das unterirdische Abenteuer.
- Kosten: 85 Euro, ab 16 Jahren
- Geeignet für: Abenteuerlustige und Trainierte
- Adresse: Gasstraße 10, 58256 Ennepetal
2. Bunkertouren in der Eifel
Auch in Satzvey in der Eifel wartet ein unterirdisches Abenteuer, das ideal für verregnete Tage ist. Lange Jahre wurde der örtlichen Bevölkerung erzählt, dass angeblich ein Keller für die weiterführende Schule gebaut wird – in Wahrheit entstand ein Atombunker für die Reichen und Mächtigen! Denn niemand anderes als die Bankiers aus Düsseldorf sollte sich im Ernstfall in den Bunker zurückziehen. Das Bauvorhaben der Landeszentralbank war so geheim, dass selbst die Stasi keine Erkenntnisse über die Anlage hatte. Und das will was heißen!
Spannendes für verregnete Tage in NRW
Jüngste deutsche Geschichte, angereichert mit zahlreichen Anekdoten, die schmunzeln und staunen lassen – die Führungen im Bunker bieten eine gelungene Mischung. Sie finden jeden ersten Sonntag im Monat statt und kosten für Erwachsene zehn Euro. Eine Info am Rande: da es im Bunker doch recht frisch ist, empfiehlt sich warme und bequeme Kleidung. Die Führungen in Satzvey finden aktuell wieder statt.
- Kosten: 10 Euro, begleitete Kinder unter 12 Jahren frei
- Geeignet für: Geschichtsfreunde und Entdecker
- Adresse: Am Pantaleonskreuz, 53894 Mechernich-Satzvey
Weiterlesen: So spannend ist eine weitere Bunkertour in der Eifel.
3. Wohlfühlen in Bad Sassendorf
Nach all der Aufregeng kann ein bisschen Entspannung nicht schaden, etwa in der Meersalzgrotte von Bad Sassendorf. Dekorative Tropfsteine hängen von der Decke. Ein leichter Salzgeruch liegt in der Luft und sanfte Farben beruhigen das Auge. Ich war von der Grotte sofort begeistert und in wenigen Minuten tiefenentspannt. Zugleich habe ich noch etwas für meine Gesundheit getan, denn die Salzgrotten sind eine Wohltat für Haut und Atemwege. Das liegt an der hohen Konzentration von Mineralien wie Jod, Magnesium, Kalzium und Kalium in der Luft.
Mein besonderer Tipp für NRW bei Regen
probiert einmal die Klangschalen-Therapie in der Grotte aus. Dabei schlägt eine Mitarbeiterin eine große metallene Schale an: der Klang dringt in den ganzen Körper und bringt etwas Verborgenes zum Schwingen.
- Kosten: Erwachsene 10 Euro, unter 18-Jährige 7 Euro
- Geeignet für: Gestresste und Wellnessfans
- Adresse: Gartenstr. 26, 59505 Bad Sassendorf
4. Indoor-Skydiving in Bottrop
Genug entspannt. Es wird wieder aufregend. Beim Indoor-Skydiving in Bottrop. Das Abenteuer im Windkanal müsst ihr euch wie Fallschirmspringen vorstellen – nur ohne Risiken. Denn glücklicherweise fallt ihr beim Indoor Skydiving nicht wirklich, sondern werdet in einem großen, gläsernen Tunnel von einem Luftstrom getragen. Dieser Luftstrom wird durch Ventilatoren erzeugt und kann je nach Erfahrung und Eignung der Teilnehmer reguliert werden. Ich bin erst in einem moderaten Wirbel geschwebt; begleitet von einem Trainer, der für meine Sicherheit gesorgt hat, und gegen Ende wurde es dann richtig abenteuerlich!
NRW bei Regen – die besten Schlechtwettertipps
Nach einer kurzen Einweisung bekommen die Teilnehmer in Bottrop Anzug und Helm ausgehändigt. Ausschlusskriterien gibt es nur wenige: ihr dürft nicht mehr als 120 Kilo wiegen und solltet keine ernsthaften Erkrankungen haben. Insbesondere ausgekugelte Schultern sind ein Grund, den simulierten Freifall nicht zu wagen. Wer unverkrampft an die Sache herangeht, hat am meisten davon. Kinder zwischen zehn und 14 Jahren, die auf Spielplätzen großgeworden sind, verhalten sich nach Auskunft der Trainer am geschicktesten im Windkanal. Aber auch 70-Jährige sind in Bottrop von dem Gefühl des Fliegens begeistert.
- Kosten: 69 Euro für 2 Flüge
- Geeignet für: Wagemutige und Verspielte
- Adresse: Prosperstraße 297, 46238 Bottrop
5. Schlechtwettertipp für Gruselfreunde
Jetzt kommt einer meiner liebsten Orte im Land – perfekt für Regentage in NRW. Habt ihr schon einmal vom Junkerhaus gehört? Es steht im ostwestfälischen Lemgo und ist nach seinem Erbauer Karl Junker benannt. Es ist eines der ungewöhnlichsten Häuser NRWs, wenn nicht Deutschlands. Wer es beschreibt, verwendet Vokabeln wie: unheimlich, schizophren und verwirrend. Aber auch faszinierend, einzigartig und künstlerisch bedeutsam. In der Boulevardpresse wurde der Ort jahrelang als „Geisterhaus“ bezeichnet.
Die Lebensgeschichte von Karl Junker ist tragisch; seine Kunstwerke überwältigend. Und in der Kombination bescheren sie Besuchern einen unvergesslichen Tag. Insbesondere in Kombination mit einem Gang durch die Stadt, die noch weitere skurrile, unheimliche und überraschende Aspekte zu bieten hat.
- Kosten: Erwachsene 5 Euro, Kinder und Jugendliche frei
- Geeignet für: Kunstfreunde
- Adresse: Hamelner Straße 36, 32657 Lemgo
Weiterlesen: Lemgo, Hexen, Geister und grausame Menschen.
6. Interaktives Museum im Neandertal
Das Neandertal ist eine abwechslungsreiche Ausflugsregion unmittelbar vor den Toren Düsseldorfs. 1856 wurde hier das berühmte Skelett des Neandertalers gefunden. Als schön kann man ihn nicht bezeichnen. Dafür ist er zu klein und zu behaart, dennoch ist Mister N – das N steht für Neandertaler – überaus beliebt. An der Nachbildung des frühen Menschen haben zwei holländische Bildhauer Monatelang gearbeitet. Herausgekommen ist ein ausgesprochen realistischer Urmensch.
NRW bei Regen – spannende Museen
Rund 170.000 Besucher kommen alljährlich nach Mettmann, um eine Reise in die Vergangenheit zu unternehmen. In diesem Sinne besonders anschaulich ist der Zeittunnel. In ihm wird die Entwicklung des Menschen vom Homo erectus bis zum Homo sapiens dargestellt. Aufschlussreich sind auch die vielen kleinen Spielszenen, die das Leben der Neandertaler zeigen. Sie veranschaulichen, wie hoch entwickelt und überaus sozial diese Menschenart war. So sieht man beispielsweise, wie die Familien gemeinsam kochen und ihre religiösen Bräuche praktizieren. Die Faszination des modernen Menschen für den frühen Neandertaler war schon immer groß und seit die Wissenschaft Klarheit über unsere Verwandtschaftsverhältnisse hat, ist sie noch größer geworden.
- Kosten: Erwachsene 13 Euro, Kinder altersabhängig zwischen 7 – 10 Euro
- Geeignet für: Familien
- Adresse: Talstr. 300, 40822 Mettmann
7. Escape Room im Kriminalhaus
Zugegeben – Hillesheim liegt acht Kilometer hinter der NRW-Landesgrenze auf der rheinland-pfälzischen Seite der Eifel. Aber für den dortigen Escape-Room im Kriminalhaus lohnt sich der Abstecher. Denn in der einmaligen Atmosphäre des Hauses, das von Krimiautor Ralf Kramp und seiner Frau Monika, einer Buchhändlerin, betrieben wird, könnt ihr sehr anschaulich und durchaus anspruchsvoll Mordfälle aufklären.
- Kosten: 5 Euro
- Geeignet für: Krimifans und Hobbydetektive
- Adresse: Das Kriminalhaus, Am Markt 5 – 7, 54576 Hillesheim
8. Das einzige Pilzmuseum in NRW – Indoortipp bei Regen
Für diesen Ort begeistern sich Gourmets, Naturfreunde und Kinder gleichermaßen: das einzige Pilzmuseum des Landes. In den nordrhein-westfälischen Wäldern wachsen rund 2.500 verschiedene Pilze. Doch davon kennen die allermeisten Menschen gerade einmal Steinpilz, Pfifferling und Maronenröhrling. Welche Pilze echte Delikatesse und welche hochgiftig sind, erfahren Besucher an dem spannenden Ort. Im Pilzmuseum stehen gefriergetrocknete, bizarr aussehende Exemplare in schwarzen Vitrinen. Ein Spotlight ist auf die einzelnen Fruchtkörper gerichtet. Dadurch kommen die obskuren Strukturen und schillernden Farben perfekt zur Geltung. Und auf Wunsch kontrolliert „Pilzpapst“ Volker Walther, der Leiter des Museums, auch die Pilzfunde von Wanderern.
- Kosten: Erwachsene 2,50 Euro, Kinder frei
- Geeignet für: Naturfans und Familien
- Adresse: Wilhelmsplatz 3, 57334 Bad Laasphe
Kochkurse im Museum
Mein besonderer Tipp: Das Pilzmuseum veranstaltet regelmäßig Exkursionen ins umliegende Rothaargebirge. Und gemeinsam werden hier auch Pilze zubereitet.
Weiterlesen: Sterben Steinpilze aus? Mit dem Pilzpapst im Rothaargebirge.
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