NRW rühmt sich, die größte Museumsdichte Deutschlands zu besitzen. Doch die meisten Menschen besuchen die immergleichen Orte, die entsprechend voll und häufig auch teuer sind. In diesem Artikel möchte ich Alternativen vorstellen: Museen in NRW, die weniger bekannt, aber nicht weniger spektakulär sind – darunter ein paar echte Geheimtipps.
Museen in NRW für Kinder
Es regnet stundenlang und die Kinder möchten trotzdem etwas Spannendes unternehmen? Dann sind die folgenden Museen perfekt, denn sie bieten unterhaltsame Stunden, ohne das Portemonnaie zu strapazieren.
1. Aquarius Wassermuseum in Mühlheim/Ruhr
Anfassen ist in diesem Museum ausdrücklich erwünscht. Denn im Aquarius Wassermuseum stehen die Objekte nicht hinter dicken Glasscheiben, sondern liegen zum Greifen parat – perfekt für Kids! Das mehrfach ausgezeichnete interaktive Wassermuseum befindet sich in einem imposanten, backsteinfarbenen Wasserturm: 1892 erbaut, versorgte er neunzig Jahre lang das Umland mit Wasser.
Seit 1990 beherbergt der Turm das weltweite Wasser-Wissen. Ein gläserner Aufzug führt zur Spitze: Unterwegs erleben Besucher auf Dutzenden Bildschirmen Wasser in jeder nur erdenklichen Form: als Regen, Schnee, Eis und Tau. Dazu ertönen Fontänen, Wasserfälle und Meeresrauschen. Künstler, Museumspädagogen und Wasserspezialisten haben gemeinsam an diesem sinnlichen Erlebnis gearbeitet, um den Besuchern die Bedeutung von Wasser näher zu bringen.
- Öffnungszeiten: Di. – So. 10 bis 18 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene 5 Euro, Kinder 3 Euro
- Adresse: Burgstraße 70, 45476 Mülheim an der Ruhr
2. Pilz-Museum im Rothaargebirge
Pilze sind faszinierende Wesen – und im Pilzmuseum von Bad Laasphe können Besucher rund 1000 verschiedene Arten bewundern. Und das sind nicht etwa Nachbildungen, sondern echte Pilze, die in einem speziellen Verfahren gefriergetrocknet werden. Zu sehen gibt es Kleine und Große. Bekannte und Unbekannte. Wohlschmeckende und Hochgiftige. Für Kinder eine spannende Erkundungstour, die das Verständnis von ökologischen Zusammenhängen schult.
Während der Öffnungszeiten bietet das Museum zudem kostenlose Expertise an: Wer unsicher ist, ob die eigene Beute aus dem Wald überhaupt genießbar ist, bekommt gleich vor Ort fachmännischen Rat von Pilzpast Volker Walther.
- Öffnungszeiten: Mi. – Fr. 13:30 – 17 Uhr, Samstag 12 – 16 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene 2,50 Euro, Kinder frei
- Adresse: Wilhelmsplatz 3, 57334 Bad Laasphe
Weiterlesen: Mit dem Pilzpapst im Rothaargebirge
3. Archäologiepark in Xanten
Der Archäologiepark in Xanten ist eine der größten touristischen Attraktionen in NRW. 500.000 Besucher kommen jedes Jahr in das ehemalige Römerlager, um sich mit dem Leben im Altertum vertraut zu machen. Die Hafenstadt Colonia Ulpia Traiana, wie Xanten damals hieß, war eine der größten Römersiedlungen am Rhein. Herzstück des Parks ist das Römermuseum – bereits das Gebäude mit seinen in der Sonne spiegelnden Stahlpaneelen ist beeindruckend und erst recht die Ausstellungen im Inneren. Noch faszinierender ist der Ort allerdings bei Nacht!
Extra-Tipp: Nocturnus! Den Archäologiepark bei Nacht erleben. Der Rundgang in der Dunkelheit ist ein intensives Erlebnis, bei dem die Sinne stimuliert werden. Denn die kleine Gruppe ist ganz allein in dem riesigen Areal.
- Öffnungszeiten: Mo. – So. 10 – 18 Uhr (Winter bis 17 Uhr)
- Eintrittspreise: Erwachsene 9 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei
- Adresse: Am Amphitheater, 46509 Xanten
Weiterlesen: So spannend ist die nächtliche Führung durch das römische Xanten
4. Für die ganze Familie – das Freilichtmuseum Kommern
Wunderbar nostalgisch ist ein Besuch im Freilichtmuseum Kommern. Zwischen mächtigen Kastanien und duftenden Obstbäumen stehen in der Voreifel über 70 historische Gebäude aus verschiedenen Epochen und Regionen.
Pittoreske Fachwerkhäuser, noch funktionsfähige Mühlen und Werkstätten, die für Vorführungen genutzt werden. Das Freilichtmuseum ist ein Mitmachmuseum, das alle Sinne anspricht. Was nicht zuletzt am kulinarischen Angebot auf dem Gelände liegt. Auf dem weitläufigen Gelände befindet sich ein stimmungsvolles Restaurant und ein kleiner Tante Emma-Laden, der regionale Produkte verkauft. Ich habe hier einen köstlichen Eifel-Käse erstanden. Für Kinder sind die freilaufenden Tiere stehts ein besonderes Highlight.
- Öffnungszeiten: An 365 Tagen im Jahr bis Einbruch der Dunkelheit geöffnet
- Eintrittspreise: Erwachsene 9,50 Euro, Kinder und Jugendliche frei
- Adresse: Eickser Straße, 53894 Mechernich-Kommern
Extra-Tipp: Der Advent für alle Sinne im Freilichtmuseum Kommern
Museen in NRW für Erwachsene
Nach den spielerischen Orten kommen jetzt ein paar Museumstipps, die eher für Erwachsene geeignet sind. Was nicht heißen soll, dass sie trocken und langweilig wären – ganz im Gegenteil!
5. Museum für Klostergeschichte in Dalheim
Dass Mönche und Nonnen bereits im Mittelalter gutes Essen und edle Tropfen zu schätzen wussten, gehört mittlerweile zum Allgemeinwissen. Doch dass sich die Ordensleute auch für weltliche Musik und Theateraufführungen begeisterten, wissen vermutlich nur die wenigsten. Deshalb ist die preisgekrönte Dauerausstellung in Dalheim für viele Besucher ein Aha-Erlebnis. Das prächtige Barockkloster liegt idyllisch am Rande des Eggegebirges und beherbergt heute das europaweit einzige Museum für Klosterkultur.
Natürlich zeigt Dalheim auch die eigene bewegte Geschichte: nach der Säkularisation diente die weitläufige Anlage als Gutshof. Heute ist das Kloster eine Stiftung, die den geschichtsträchtigen Ort für nachfolgende Generationen bewahren will.
- Öffnungszeiten: Di. – So. 10 – 18 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene 7 Euro, Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre frei
- Adresse: Am Kloster 9, 33165 Lichtenau
6. Museum der Frühindustrialisierung im Sauerland – Wendener Hütte
Wer glaubt, technische Museen seien langweilig, hat noch nie von der Wendener Hütte in Olpe gehört, das spannende Relikte der Frühindustrialisierung präsentiert. An keinem anderen Ort verschmelzen Maschinen, Hochöfen und Produktionshallen so stark mit der umgebenden Natur wie in Wenden. Die Wendener Hütte ist die älteste und besterhaltene Hüttenanlage im Sauerland, in der von 1728 bis 1866 Eisenerz zu Eisen verhütet wurde. Lange Zeit war sie das Flaggschiff der industriellen Entwicklung in der ländlichen Region. Doch nachdem sich die Handelswege änderten, wurde die Fabrik unrentabel und musste schließen. Der Ort verfiel – bis Nachfahren der früheren Arbeiter und Betreiber eingriffen und das Technische Denkmal in ein Museum verwandelten.
1991 durften die ersten Besucher die Hütte besuchen. Sie fanden einen Ort vor, der nach und nach seine faszinierenden Facetten zeigt: wie den immer noch feuerrot schillernden Hochofen, oder die voll funktionsfähigen Wasserräder, die zu besonderen Anlässen in Betrieb genommen werden.
- Öffnungszeiten: Di. – So. 15 – 18 Uhr (Winter: 14 – 17 Uhr)
- Eintrittspreise: Erwachsene 2 Euro, Kinder 1 Euro
- Adresse: Hochofenstraße 6, 57482 Wenden
7. Spannendes Industriemuseum – Tuchfabrik Zülpich
Gekämmte Wolle regnet von oben. Webmaschinen machen einen Höllenlärm. Und Museumsführer erzählen spannende Anekdoten aus der Zeit, als Euskirchen ein Zentrum der Textilindustrie war – der Besuch der Tuchfabrik Müller erinnert eher an einen Funpark als an ein klassisches Museum. Und ist ein Beweis dafür, dass Wissen auch auf sehr unterhaltsame Weise vermittelt werden kann.
Das liegt vor allem daran, dass die Tuchfabrik eine Zeitkapsel ist – die Produktionshallen sind im Originalzustand erhalten: 1894 erbaut, war die Fabrik 1961 nicht mehr rentabel. Die Besitzer verriegelten die Tore und ließen alles stehen und liegen. 30 Jahre lang bewegten sich nur Staubwolken und Mäuse durch die großen Hallen. Alles andere blieb an Ort und Stelle und kann heute im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Für Gruppen öffnen sich die eisernen Tore einladend und erlauben eine überraschende Zeitreise.
- Öffnungszeiten: Di. – Fr. 10 – 17 Uhr, Wochenende 11 – 18 Uhr
- Adresse: Carl-Koenen-Straße 25, 53881 Euskirchen
Kostenlose Museen in NRW
Bei den LVR Museen in NRW haben Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren seit einigen Jahren kostenlosen Eintritt. Damit soll dem Bildungsauftrag nachgekommen werden. Zusätzlich gibt es einmal im Monat einen eintrittsfreien Tag in einigen der Museen!
Eine Liste der beteiligten Museen gibt es hier.
Geheimtipps unter den NRW Museen
8. Bademuseum und Römertherme in Zülpich
Das Museum für Badekultur widmet sich den Römern – und bietet dabei allerlei Kurioses und Vergnügliches. Angefangen hat alles vor gut 90 Jahren, als Bauarbeiter in Zülpich überraschend auf eine der besterhaltenen römischen Thermen nördlich der Alpen stießen. Heute kann man in der freigelegten Badeanstalt sehen, welchen Kult die Römer einst um ihre Körper betrieben haben. Falls Sie also schon immer einmal wissen wollten, wie luxuriös die Römer badeten, wie es um die Körperpflege im Mittelalter bestellt war und welche Bademode in den 1950ern getragen wurde, sind Sie in diesem spannenden, interaktiven Museum richtig. Die römischen Thermen bilden das Herzstück des Museums. Die Patrizier badeten täglich, klatschten und tratschten dabei, sprachen aber auch über die große Politik und ihre privaten Geschäfte. Zu festgelegten Zeiten dürften selbst Sklaven in den Thermen entspannen.
Aber nicht nur römische Riten, auch die Waschrituale späterer Jahrhunderte werden in Zülpich präsentiert. Eine Etage höher, geht die Zeitreise weiter: über Mittelalter und Barock bis in die Neuzeit. Ein Aha-Erlebnis sind auch immer die Badezimmereinrichtungen aus den 1970er Jahren, denn in dieser Zeit kamen Toiletten und Waschbecken so richtig poppig daher.
- Öffnungszeiten: Di. – Fr. 10 – 17 Uhr, Wochenende 11 – 18 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene 5 Euro, Kinder und Jugendliche frei
- Adresse: Andreas-Broicher-Platz 1, 53909 Zülpich
9. Das Junkerhaus in Lemgo – außergewöhnliche Museen in NRW
Eines der außergewöhnlichsten nordrhein-westfälischen Museen befindet sich in Lemgo: das Junkerhaus, benannt nach seinem Erbauer Karl Junker, der unermüdlich an dem Haus gearbeitet hat. Herausgekommen ist ein Gesamtkunstwerk, das innen wie außen komplett mit fantasievollen Schnitzereien versehen ist.
Es gibt im ganzen Gebäude keinen Zentimeter, den der Künstler nicht gestaltet hat. Auch sämtliche Möbel sind von ihm selbst gefertigt worden. Bis zu seinem Tod im Jahr 1912 hat Karl Junker in dem zweistöckigen Fachwerkhaus gelebt und gewartet: auf eine Frau, die seine Gefühle offenbar nicht erwiderte, und auf die Anerkennung seiner Mitmenschen. Denen galt er wegen seiner leidenschaftlichen – manche sagten auch besessenen – Arbeit nämlich als Sonderling. Heute fungiert das Junkerhaus als Museum. Und Besucher können sich der besonderen Atmosphäre, die in ihm herrscht nur schwer entziehen. Zweifel am künstlerischen Genie Karl Junkers hegt heute zumindest niemand mehr.
- Öffnungszeiten: Di. – So. 10 – 17 Uhr (Winter 11 – 15 Uhr)
- Eintrittspreise: Erwachsene 5 Euro, Kinder und Jugendliche frei
- Adresse: Hamelner Straße 36, 32657 Lemgo
10. Das Glasmuseum in Linnich
Linnich gilt als Glasstadt in NRW bekannt und das örtliche Glasmuseum lockt mit vielen verschiedenen Angeboten: kostenlose Workshops für Kinder und Jugendliche. Museumsführung mit Frühstück für die ganze Familie und Sekt-Führungen für Erwachsene in den Abendstunden. Auf 1400 qm Ausstellungsfläche erleben Besucher historische und zeitgenössische Glaskunst – der besondere Schwerpunkt gilt dabei der Flachglasmalerei.
- Öffnungszeiten: Di. – So. 10 – 17 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene 6 Euro, bis Juli 2024 kostenloser Eintritt für Kids & Co.
- Adresse: Rurstraße 9-11, 52441 Linnich
11. Erlebnisausstellung Wildnis(t)räume im Nationalparkzentrum Eifel
Hier kommt noch ein außergewöhnlicher Tipp. Die Erlebnisausstellung Wildnis(t)räume im Nationalparkzentrum Eifel stellt die einzigartige Fauna und Flora des Nationalpark Eifel vor. Bei einer virtuellen Wanderung geht es tief in den Wald. Unterwegs erleben Besucher die Geräusche und Gerüche des Waldes. Begegnen seinen tierischen Bewohnern und erfahren, welche der Arten aktuell bedroht sind.
Ein kinoreifes Erlebnis ist eine moderne Kunst-Installation, die den Wandel der Eifel-Natur über den Tag und das Jahr verdeutlicht. Vom Erwachen der Natur im Frühjahr bis zu ihrem Vergehen im Winter.
- Öffnungszeiten: täglich 10 – 17 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 4 Euro
- Adresse: Vogelsang 70, 53937 Schleiden
12. Camera Obscura – überraschende Museen in NRW
Den Gasometer in Oberhausen, Flugzeuge im Anflug auf den Düsseldorfer Airport und die Nachbarn auf dem Balkon – das alles zeigt die weltweit größte begehbare Camera Obscura, die unmittelbar unter dem Dach eines alten Wasserturms montiert ist. Je näher die Dinge sind, desto größer erscheinen sie. Und bei guter Sicht wirkt alles so realistisch, dass man fast versucht ist, danach zu greifen. Großes Kino – und dieser Gedanke setzt sich im Turm fort, der auch das Museum zur Vorgeschichte des Films beherbergt: alte Guckkästen, Daumenkino und Schattenspiele begeistern Kinder und Filmfreunde gleichermaßen.
- Öffnungszeiten: Mi. – So. 10 – 17 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene 6 Euro, Kinder 4,50 Euro
- Adresse: Am Schloß Broich 42, 45479 Mülheim/Ruhr
Berühmte Museen in NRW
13. Die Museumsinsel Hombroich in Neuss
Die Museumsinsel Hombroich ist als „Versuch“ gestartet. So bezeichnete es zumindest Karl Heinrich Müller, der Eigentümer der Insel und Gründer des Museums. Niemand wird allerdings bezweifeln, dass der Versuch des 2007 verstorbenen Kunstmäzens geglückt ist. Das Freilichtmuseum ist ein höchst originelles Zusammenspiel von Kunst und Natur, das sich einen weit über die Grenzen von NRW hinausgehenden Ruf erworben hat. Eingebettet in die Wiesen und Wälder der Insel bietet das unorthodxe Museum Kunstwerke aus Altertum und Moderne. Der besondere Reiz liegt in ihrer Präsentation – sie folgt keinem strikten Konzept, sondern stellt die Skulpturen an jene Plätze, wo sie sich harmonisch in die Natur einfügen.
- Öffnungszeiten: Mo. – So. 10 – 19 Uhr (Winter 10 – 17 Uhr)
- Eintrittspreise: Erwachsene 15 Euro, ermäßigt 7,50 Euro
- Adresse: Minkel 2, 41472 Neuss
14. Das Neandertalmuseum in Mettmann
Über 170.000 Besucher kommen alljährlich nach Mettmann, um eine spannende Reise in die Vergangenheit zu unternehmen. Und sie werden nicht enttäuscht, denn im Neanderthal ist einfach alles überraschend. Wie der Zeittunnel, in dem die Entwicklung des Menschen vom Homo erectus zum Homo sapiens dargestellt ist. Oder die vielen kleinen Szenen, die das Leben der Neandertaler veranschaulichen.
Steine schleppende Neandertaler stehen im Neandertalmuseum neben einem modernen Muckimann. Der muss für sein Fitness-Studio bezahlen, der Neandertal hatte derlei umsonst. Neue Forschungen belegen übrigens, dass alle Menschen, die nördlich von Afrika leben, ein bis vier Prozent Neandertaler-Gene in sich haben.
Und auch mit einem weit verbreiteten Mythos konnten die Wissenschaftler aufräumen: Es gibt keinerlei archäologischen Beweis dafür, dass Neandertaler besonders aggressiv oder blutrünstig gewesen wären.
- Öffnungszeiten: Di. – So. 10 – 18 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene 13 Euro, Kinder alterabhängig zwischen 7 – 10 Euro
- Adresse: Talstr. 300, 40822 Mettmann
15. Der Kanzlerbungalow in Bonn
2001 wurde der wohl bekannteste Bungalow Deutschlands unter Denkmalschutz gestellt und seit 2009 darf er auch besucht werden. Und das ist dann ein ausgesprochen spannender Blick durchs Schlüsselloch, denn man kann hier tatsächlich sehen, wie die Kanzler der Republik über Jahrzehnte gelebt haben. Dabei sind die meisten Besucher überrascht, wie spartanisch es im „Wohnzimmer der Macht“ zuging. Während der repräsentative Teil durch einige architektonische Spielereien und nachträgliche Verschönerungen noch einiges hermacht, verströmt der private Teil den Charme einer Jugendherberge. Die Schlafräume, in denen Kanzler Kohl immerhin 16 Jahre zubrachte, sind schlicht winzig. Und der Pool des Kanzlerbungalows, der zu Zeiten seiner Erbauung einen Sturm der Entrüstung auslöste, ist so klein, dass man ihn eher als größere Badewanne beschreiben möchte.
- Öffnungszeiten: wegen Sanierungsarbeiten kann der Kanzlerbungalow vorübergehend nicht besucht werden
Hinweis: Alle Informationen entsprechen dem Zeitpunkt der Veröffentlichung.
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