Wie in kaum einem anderen europäischen Land gehen in Schottland Landschaft und Geschichte eine dramatische Verbindung ein. Einsame Schluchten und wilde Gebirgsbäche erinnern an die gewaltsame Vergangenheit des Landes. Und die vielen Burgen und Schlösser an das Leben der unglücklichen Schottenkönigin. Wer den Lebensspuren von Maria Stuart in Schottland folgt, gelangt zu den schönsten Schlössern und Landschaften.
Schottlands Schlösser
Über 1.200 historische Bauten können Besucher in Schottland besichtigen. Viele von ihnen wurden von Maria Stuart, einer rastlos Reisenden, bewohnt – als Residenz und Lustschloss und später auch als Gefängnis. Die Faszination für die unglückliche Schottenkönigin ist bis heute ungebrochen. Was nicht zuletzt auch an ihrer Erscheinung liegt: Maria Stuart galt als schöne und charmante Frau. Ihre Größe von fast 1,80 Meter und die elegante Garderobe, die sie während ihrer Zeit in Frankreich perfektionierte, zogen alle Blicke auf sich.
Maria Stuart in Schottland
Ihr Geburtsort – Linlithgow Palace – ist heute eine Ruine. Raben fliegen über die verfallenen Mauern und krächzen, als ob sie vom Unglück künden wollten, das hier seinen Anfang nahm. Denn nur sechs Tage nachdem Maria Stuart am 8. Dezember 1542 in dem Schloss geboren wurde, starb ihr Vater – an Gram über die vernichtende Niederlage, die die Engländer den schottischen Truppen in der Schlacht von Solway Moss zugefügt hatten.
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Auf Maria Stuarts Spuren durch Edinburgh
Die schottische Hauptstadt ist eng mit der Lebensgeschichte von Maria Stuart verknüpft. In Edinburgh Castle brachte sie ihren Sohn, den späteren König Jakob I., zur Welt. Und der nahegelegene Holyrood Palace war Schauplatz ihrer persönlichsten Dramen. Hier fand ihre Eheschließung mit Ehemann Nr. II, Lord Darnley, statt. Von Eifersucht geplagt ließ er den Privatsekretär seiner Frau ermorden – vor den Augen der unglücklichen Schottenkönigin. Wer sich mit dem Leben von Maria Stuart vertraut machen möchte, kann in Edinburgh dem „Mary, Queen of Scots Trail“ folgen. So unbeliebt die Monarchin zu Lebzeiten war, so beliebt ist sie heute als Touristenmagnet.
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Touristenmagnet für das Land
Maria Stuart in Schottland
Denn Maria Stuart bringt Geld in schottische Kassen. Das gilt insbesondere für die ehemaligen Schlösser der Königin, die der Öffentlichkeit zugänglich sind. Wie etwa Falkland Palace – eine Stunde östlich von Edinburgh gelegen. Das Renaissance-Schlösschen war der Lieblingsplatz von Maria Stuart. Hier flanierte sie durch die Gärten und jagte in den umliegenden Wäldern. Jedes Wochenende zwängen sich die Mitarbeiter von Falkland Palace in historische Kostüme, um Besuchern einen Einblick in das Leben der Königin zu geben.
Maria Stuart in Schottland – Stuart Castle
Sattgrüne Wiesen, Hunderte Schafe und meilenweit kein Mensch. Wer das Naturerlebnis sucht, wird in den schottischen Highlands fündig. Unweit von Inverness, der Hauptstadt des Hochlands, liegt Stuart Castle – eines der schönsten schottischen Schlosshotels. 1562 schenkte Königin Maria Stuart das Schloss ihrem Halbbruder, dem Earl of Moray. Heute verbirgt sich hinter den dicken Mauern ein luxuriöses Ambiente. Jedes der nur acht Zimmer ist nach einem anderen Clan benannt und in dessen Farben eingerichtet. Auch die große Halle von Stuart Castle ist dem Andenken derjenigen Clans gewidmet, die im Freiheitskampf gegen England starben.
Hoteltipp für Inverness
Wem das nötige Kleingeld für das königliche Anwesen fehlt, findet auch in Inverness schöne, geschichtsträchtige Unterkünfte: wie das Columba Hotel, das Grandhotel liegt direkt am Fluss Ness*.
Flitterwochen auf Borthwick Castle
Während Falkland Palace für die glücklichen Stunden in Maria Stuarts Leben steht, symbolisiert Borthwick Castle den Anfang vom Ende. Der klotzige Bau vor den Toren Edinburghs stammt aus dem Jahr 1430. Auch hinter der wehrhaften Fassade verbirgt sich heute ein ausgesprochen romantisches Hotel. Maria Stuart verbrachte hier ihre Flitterwochen mit Ehemann Nr. III.: Lord Bothwell.
Der Anfang vom Ende
Ritterrüstungen und prasselnde Kamine schmücken eine der ältesten erhaltenen Schlosshallen Europas. Und tiefrote Himmelbetten die Zimmer. Vom Dach der Burg hat man einen fantastischen Blick über die Weiten der Lowlands. Maria Stuart war auf Borthwick Castle ein letztes Mal in Freiheit. Danach sollte sie bis zu ihrer Hinrichtung nur noch von einem Gefängnis zum nächsten gebracht werden. Die erfolgte dann am 8. Februar 1587 auf dem englischen Schloss Fotheringhay.
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