Sehnsuchtsland Italien! So sicher, wie wir weiterhin nach Italien fahren werden, so sicher werden wir uns auch künftig darüber mokieren, dass andere deutsche Urlauber an unseren Lieblingsorten sind. Dabei haben wir es selbst in der Hand: statt an die immergleichen, bekannten Orte zu fahren, sollten wir neue Regionen, Städte und Dörfer entdecken. Denn natürlich gibt es auch noch in Italien Geheimtipps: hier kommen 5 Tipps für ungetrübte italienische Urlaubsfreuden.
Etruskische Küste
Die Toskana. Allein bei dem Namen passiert etwas mit uns. Doch Städte wie Florenz, Siena oder Lucca sind schon seit Jahrzehnten überlaufen. Aber selbst in der Toskana gibt es schöne, weniger bekannte Orte. Etwa die „etruskische Küste“, in deren Hinterland wunderschöne Bergdörfer auf Besucher warten.
Italien Geheimtipps – Campiglia Marittima
Ein Meer von Ziegeldächern glitzert in der Sonne. Als ob sie Schutz vor Angreifern suchen würden, klammern sich die Häuser von Campiglia Marittima an den Berg. Ein Gewirr von kleinen Gassen verläuft kreuz und quer durch den mittelalterlichen Ort. Jeder Stein könnte hier eine Geschichte erzählen. Genauso wie jeder Bewohner: doch um sie zu verstehen, brauchen Urlauber Italienischkenntnisse. Denn Englisch oder Deutsch sprechen nur die wenigsten Dörfler. Was wunderbar ist. Denn so klingt und singt es in deutschen Ohren. Die Kommunikation klappt trotzdem, denn die wichtigsten Fragen werden mit Händen und Füßen beantwortet.
Charmante B & Bs im Bergdorf
Duftender Oleander wächst an jeder Ecke. Wein rankt an den Mauern. Und die Haustüren sind in fröhlichen Farben gestrichen. In Campiglia Marittima gibt es mehrere schöne Unterkünfte und es lohnt sich, ein paar Nächte in dem verwunschenen Mittelalterdorf zu verweilen. Das beste Preisleistungsverhältnis bieten B & Bs, wie das „La Piazzetta“. *
Weiterlesen: Schöne, unbekannte Orte an der etruskischen Küste entdecken.
Italien Geheimtipps – Procida
„Hübsche Knast-Insel“ – so bezeichnete ein Journalist Procida im Jahr 1984. Das „hübsch“ ist geblieben, der „Knast“ ist aber Vergangenheit. 1988 schloss das berüchtigte Gefängnis auf der Insel. Zuvor saßen Kriminelle aus ganz Italien in einem früheren Palast ein, der hoch über der Insel auf dem Berg Terra Murata thront. Doch seit der Schließung leben in dem Lost Place nur noch Möwen. Um Fotos von der Hafenskyline zu machen, ist Terra Murata allerdings perfekt.
Beliebter Drehort
Procida ist so schön und ursprünglich, dass auf der Inssel mehrere berühmte Filme gedreht wurden: etwa „Il Postino“. Der Regisseur des mehrfach prämierten Filmes, Michael Radford, hat Procida aufgrund der Authentizität als Drehort gewählt. Auch einige Aufnahmen der berühmten Patricia Highsmith-Verfilmung „Der talentierte Mr. Ripley“ sind auf Procida entstanden. Hier diente die bunte Hafenfront als Kulisse.
Dass Procida seinen authentischen Charakter bewahrt hat, hängt mit der Abgeschiedenheit der kleinen Insel zusammen: Procida ist nur mit der Fähre zu erreichen: entweder direkt von Neapel oder über Ischia.
Weiterlesen: Einen ausführlichen Bericht über Procida mit vielen Tipps gibt es hier.
Italien Geheimtipps – Vinschgau
In touristischer Hinsicht ist der Vinschgau die am wenigsten entwickelte Region Südtirols. Noch heute ist die Gegend stark landwirtschaftlich geprägt. Die örtlichen Hotels sind durchweg klein: mit durchschnittlich gerade einmal 30 Betten. Dadurch konnte sich der Landstrich seine Ursprünglichkeit bewahren, die heute von Urlaubern sehr geschätzt wird. Unter den Vinschgau-Besuchern finden sich besonders viele Fahrradfahrer, die die wechselnden Landschaften der Region schätzen.
Kleiner Landstrich voller Naturschätze
Wer im Vinschgau wandert oder radelt, kommt durch große Apfelplantagen, urige Dörfer und mittelalterliche Marktplätze. Überall stehen romanische Kirchen und strahlend weiß leuchtet das berühmte Kloster Marienberg.
Landschaftlich bietet das kleine Tal, das im obersten Teil des Etschtals liegt, viele Facetten. Und gerade das macht den Reiz der Region aus. Dass der Vinschgau einmal bitterarm war und seine Kinder zum Arbeiten nach Schwaben schicken musste, kann man sich heute kaum noch vorstellen. Denn mittlerweile widmen sich die Menschen hier den schönen Dingen des Lebens. Wie der Kunst. Zu bewundern in Laas, dem Marmordorf des Vinschgau, wo es viele Bildhauer gibt.
Italien Geheimtipps – Turin zur Weihnachtszeit
Hier kommt ein Tipp für alle Weihnachtsnostalgiker – garantiert kitschfrei! Denn die kunstvollen Lichter, die jedes Jahr im Advent in Turin erstrahlen, sind Kunstwerke international gefeierter Lichtkünstler.
Turin galt lange als langweilige Autostadt, die kaum Touristen anzog. Doch das ist längst Vergangenheit. In der Gegenwart setzt Turin durch Kunst und Kultur Akzente. Und dabei spielen die Luci d’artista eine wichtige Rolle, denn sie verwandeln die prächtigen Patrizierhäuser und schönen Plätze der Stadt in eine geschmackvolle Märchenwelt. Alle Lichtinstallationen können kostenlos in der Öffentlichkeit bewundert werden. Sie bilden den perfekten Rahmen für Sightseeing und Shopping in der unterschätzten Stadt.
Weiterlesen: Turin zur Weihnachtszeit – schön und erschwinglich.
Das Hinterland des Gardasees
Deutlich früher als bei uns beginnt am Gardasee der Frühling. Dank seiner günstigen klimatischen Lage blühen in der Region bereits zu Beginn des Jahres zarte Mimosen und strahlend gelbe Forsythien. Angenehme Temperaturen und blühende Landschaften sind ideale Voraussetzungen für einen Wanderurlaub.
Wanderungen mit Seeblick
Seine verlässlichen Winde machen den Gardasee zum bevorzugten Ziel für Wassersportler. Doch wer sich nur auf dem Wasser aufhält, verpasst andere schöne Aktivitäten. Etwa Wandertouren mit Seeblick. Die bieten sich durch die enormen Höhenunterschiede am Gardasee. Zum Vergleich: das bekannte Riva del Garda liegt rund 70 Meter über dem Meeresspiegel und dahinter türmen sich in der Region Trentino die Berge bis zu 2.000 Metern auf. Das dortige Mountainbike- und Wanderwegenetz wurde in den letzten Jahren weiter ausgebaut und bietet vielfältige Möglichkeiten.
Weiterlesen: Ein Kulinarischer Streifzug durch den Norden des Gardasees.
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Jule meint
Toller Beitrag und ein schönes Beispiel, dass auch die Touristenmagnete wie Toskana, Südtirol und Gardasee noch wirklich reizvolle Alternativen jenseits der ausgetrampelten Touristenpfade bieten! Wir waren diesen Sommer in Kalabrien unterwegs und während sich in Tropea die Touristen tummelten, haben wir etwas weiter im Süden am Strand der Ionischen Küste nur Locals am Strand getroffen.
Komm uns doch Mal in den Abruzzen besuchen, dann zeigen wir dir noch eine Ecke voller Naturschätze, in der man ein herrlich authentisches Stück Italiens entdecken kann, das vom Massentourismus (Gott sei Dank!!) übersehen wurde! 😉 Cari saluti – Jule