Ayurveda, Kneipp-Kuren oder Fastenwandern – wer bei guter Gesundheit ein hohes Alter erreichen möchte, muss in sich selbst investieren. In diesem Artikel stelle ich sieben Heilverfahren vor, die nachweislich einen hohen gesundheitlichen Nutzen haben. Und zu jeder Therapie gibt es gleich den passenden Hoteltipp. Gesundheitsurlaub in Deutschland ist eine Investition in die eigene Zukunft und die perfekte Möglichkeit, nach der stressigen Pandemiezeit neue Kraft zu tanken.
Urlaub für die Gesundheit
Ein Urlaub ist perfekt, um mit alten Gewohnheiten zu brechen. Fernab des Alltages sind wir offen für neue Dinge, probieren Unbekanntes aus und wagen uns in fremde Bereiche hinein. Ein Gesundheitsurlaub kann daher tatsächlich der Einstieg in ein neues, gesünderes Leben sein.
Gesundheitsurlaub in Deutschland – Ayurveda
Älteste Gesundheitslehre der Welt
Ayurveda heißt übersetzt: „Das Wissen vom Leben“. Die ganzheitlich ausgerichtete Lehre gilt als das älteste überlieferte Gesundheitskonzept der Welt. Bereits vor über 5000 Jahren soll Ayurveda im indischen Raum praktiziert worden sein. In der so genannten „vedischen“ Kulturepoche erlebte das Prinzip seine Blütezeit. Es wurde von Meistern, den „Maharishis“, praktiziert. Mit dem Niedergang der Kultur drohte vieles von dem alten Wissen verloren zu gehen. Aber seit den 1970er Jahren erlebt die Heilkunde eine neue Blüte – auch bei uns im Westen.
Die Quintessenz ist das viel zitierte Gleichgewicht zwischen Körper, Geist und Seele. Nur wenn dieses Gleichgewicht besteht, ist uns Menschen ein langes und erfülltes Leben garantiert – so die Überzeugung der Ayurveda, der sich mittlerweile immer mehr Schulmediziner anschließen.
Panchakarma – Königsweg des Ayurveda
Kaum jemand wird es heute mehr leugnen: Unsere Lebensweise hat auch ihre Schattenseiten: Stress, Lärm und Umweltverschmutzung sind Faktoren, unter denen immer mehr Menschen leiden. Viele nehmen gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Schlafstörungen oder Appetitlosigkeit schon als gegeben hin. Dabei ist das alles andere als normal!
Im Ayurveda gibt es einen Königsweg, der die Menschen aus diesem krankmachenden Kreislauf herausführen soll: das „Panchakarma“. Eine Entgiftungskur, bei der unter Aufsicht eines Ayurveda-Arztes Giftstoffe aus dem Körper ausgeleitet werden. Durch eine spezielle Diät und verschiedene Ölmassagen werden Umweltgifte, die sich an Fette binden, über den Darm oder die Haut ausgeschieden. Dieses innerliche „Großreinemachen“ soll das körperliche Gleichgewicht wieder herstellen. Mittlerweile gibt es auch verschiedene wissenschaftliche Studien, die belegen, dass die Methode Erfolg bringt. Patienten fühlen sich nach der Kur vitalisiert und erfrischt.
Hotel-Tipp für einen Ayurveda-Urlaub
Das Ayurveda Hotel „Bei Gretel“* liegt in einer der schönsten Regionen Deutschlands: dem Elbsandsteingebirge. Die Schönheit der Umgebung setzt sich im Inneren des Hauses fort, wo warme, bunte Farbtöne dominieren. Ein würziger Kräutergeruch liegt in der Luft und durch ein großes Rundfenster geht der Blick von der Sauna raus in die Natur.
Gesundheitsurlaub in Deutschland – Fastenkuren
Fasten ist so alt wie die Zivilisation
Fasten hat zu allen Zeiten und in allen Kulturen eine wichtige Rolle gespielt. Früher wurde primär aus religiösen Gründen gefastet. Die Menschen glaubten durch den Nahrungsverzicht ihre spirituellen Pflichten besser erfüllen zu können. Häufig erlebten sie im Zustand des Fastens Momente der Erleuchtung; sprachen von Eingebungen oder Begegnungen mit dem Göttlichen. Heute weiß man, dass das Halluzinationen waren. Ausgelöst durch den Hunger. Denn der Körper schüttet während des Fastens bestimmte Glückshormone und körpereigene Opiate aus! Dieser Cocktail ist für die euphorische Stimmung verantwortlich. Mit den Jahren wandelte sich dann die Bedeutung des Fastens. Im europäischen Kulturkreis ist heute die Gewichtsreduktion der häufigste Grund für den Nahrungsverzicht. Es gibt verschiedene Arten zu fasten; die bekannteste Methode bei uns ist das Buchinger-Fasten.
Gesundheitsurlaub in Deutschland – Buchinger-Fasten
Wer seinen Namen hört, weiß gleich worum es geht: der Mediziner Otto Buchinger entwickelte in den 30er Jahren das so genannte „Heilfasten“. Ein Fasten also, bei dem die gesundheitlichen Aspekte ganz klar im Vordergrund stehen. Beim Buchinger-Fasten nehmen die Patienten über mehrere Wochen lediglich Gemüsebrühen, Tee, Säfte und Wasser zu sich: täglich mindestens 2,5 Liter. Dabei dürfen aber nicht mehr als 500 Kalorien zusammenkommen, da anderenfalls der Körper sofort wieder aus dem „Fastenmodus“ aussteigt. Um nämlich mit dem Hunger besser fertig zu werden, verfügen wir Menschen aus unseren Jäger- und Sammlertagen über einen sehr wirksamen Mechanismus. Anstatt bei leerem Magen in Lethargie zu verfallen, werden die Fastenden aktiv und optimistisch. Anderenfalls hätte es wohl kaum einer unserer Vorfahren gute Überlebenschancen gehabt. Grundsätzlich ist unser Stoffwechsel nämlich in der Lage, sich sehr gut auf das Fasten einzustellen – immer vorausgesetzt er erhält ausreichend Wasser.
Fasten-Wandern im Urlaub
Häufig wird das Buchinger-Fasten auch in Kombination mit Wanderungen angeboten. Das hat den Vorteil, dass die Fastenden abgelenkt werden. Zudem unterstützt die Bewegung an der frischen Luft das Abnehmen. Wichtiger noch als die verlorenen Kilos sind beim Buchinger-Fasten aber die gewonnenen Erkenntnisse. Für viele Menschen ist die Kur der Einstieg in ein neues, gesünderes Leben. Das belegen zahlreiche Studien. Auch kann das Buchinger-Fasten bei einigen Krankheitsbildern nachweislich zu einer Linderung der Beschwerden führen. Insbesondere bei Erkrankungen des rheumatischen Formkreises und bei Bluthochdruck sind gute Erfolge dokumentiert. Hier ist aber eine ärztliche Kontrolle während der Kur dringend notwendig.
Übernachtungs-Tipp fürs Fastenwandern
Die Natur-Apartments des Adelinenhof liegen mitten im Spreewald*. Zur idyllischen Lage kommt ein breites Gesundheitsangebot. Besonders beliebt sind die Fastenwochen, die mit Wanderungen, Yoga und Massagen kombiniert werden.
Gesundheitsurlaub in Deutschland – Kneipp-Kuren
Der Wasserdoktor Sebastian Kneipp
Kalte Güsse, warme Bäderoder Wechselduschen – Wasser spielt bei den Kneipp-Kuren eine zentrale Rolle. Nicht umsonst trug Pfarrer Sebastian Kneipp den Beinamen „Wasserdoktor“. Kneipp bewies schon im 19. Jahrhundert, dass Güsse und Bäder im menschlichen Organismus einiges bewirken können: Wasser kräftigt und stärkt, es härtet ab und beugt vor. Die Heilkraft des Wassers, die so genannte „Hydrotherapie“, ist aber nur ein Element der kneippschen Lehre. Sein Gesundheitsmodell umfasst insgesamt fünf Säulen. Dass er heute immer noch in erster Linie mit Wasseranwendungen in Verbindung gebracht wird, hängt mit seinem ersten Buch zusammen. 1886 veröffentlichte Kneipp „Meine Wasserkur“. Zwar stellt er darin auch Dutzende Heilkräuter vor, in Erinnerung ist aber der Titel geblieben.
Extra-Tipp: Unterwegs auf dem 1. zertifizierten Kneipp-Wanderweg Deutschlands: Barfuß durchs Rothaargebirge – der Kneippwanderweg in Olsberg.
Das kneippsche fünf Säulen-Model
Die Hydrotherapie: Die Heilkraft des Wassers wurde bereits in der Antike genutzt. Für die Erfolge der Wasserkuren ist dabei in erster Linie der Temperaturunterschied zwischen Wasser und Körper verantwortlich. Je nach Krankheitsbild wird Wasser eiskalt, wechselwarm, heiß oder auch dampfförmig eingesetzt. Kneipp selbst beschreibt Dutzende verschiedene Wasseranwendungen. Die bekanntesten unter ihnen sind „Wassertreten“, „Kneippsche Güsse“ auf Arme, Beine und Rücken sowie „Bewegungsbäder“.
Die Ernährungslehre: Was Kneipp im 19. Jahrhundert als Ernährungsempfehlung gab, deckt sich zu einem großen Teil mit der modernen Vollwertkost. So forderte der Pfarrer bereits damals eine möglichst „naturbelassene Kost“, ferner sollte die Ernährung abwechslungsreich sein und schonend zubereitet werden.
Die Bewegungstherapie: Den Zusammenhang zwischen Zivilisationskrankheiten und Bewegungsmangel gilt heute als bewiesen. Kneipp erkannte das bereits sehr früh und forderte deshalb die Menschen zu mehr Bewegung auf. Er selbst war ein großer Freund des Barfussgehens. Denn Barfuss laufen regt das Herz-Kreislaufsystem an, fördert die Venentätigkeit, senkt den Blutdruck und stärkt die Abwehrkräfte. Ganz im Sinne von Kneipp haben viele Kneipp-Kurorte mittlerweile Barfuss-Lehrpfade geschaffen. Sie führen über feine und grobe Kiesel, über Sand und Holz, durch weiches Gras, matschigen Lehm und eiskaltes Wasser. Tautreten im morgendlichen Gras und Schneegehen im Winter sind gesunde Alternativen.
Die Phytotherapie: Diese Säule basiert auf der Heilkraft von Arzneipflanzen und Kräutern. Der Begriff setzt sich aus den griechischen Wörtern „phyton“ für Pflanze und „therapeia“ für Therapie zusammen. Neben der inneren Anwendung in Form von Tabletten, Tropfen oder Ampullen, können die heilenden Pflanzen auch äußerlich angewandt werden – als Cremes und Lotionen oder in Form von Spülungen und Badezusätzen. Kneipp selbst war überzeugt: „Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen!“
Die Ordnungstherapie: Dieses Prinzip beleuchtet die psycho-soziale Komponente unserer Gesundheit. Kneipp glaubte, dass Gesundheit und Krankheit wesentlich von der Lebensführung abhängen. Wer bewusst lebt, Genussgifte und Stress meidet, ist nach kneippscher Auffassung weniger gefährdet zu erkranken. Durch regelmäßigen Schlaf, geregelte Mahlzeiten und bewusstes Handeln sei so eine körperliche, geistige und seelische Gesundheit bis ins hohe Alter möglich.
Gesundheitsurlaub in Deutschland – Kneippen
Das ist auch das erklärte Ziel einer jeden Kneipp-Kur. Kneipp-Ärzte und Therapeuten betrachten den Menschen als Ganzes. Dieser Ansatz ist weitgehend identisch mit der Traditionellen Chinesischen Medizin und den Lehren des Ayurveda. Bei allen drei Modellen steht die Eigenverantwortung des Menschen im Sinne einer präventiven Lebensführung im Vordergrund. Aktuelle Studien bestätigen die Wirksamkeit der Kneipp-Kuren. Die Patienten nahmen danach weniger Medikamente ein, konnten besser schlafen und fühlten sich insgesamt vitaler.
Hoteltipp für Kneipp-Kuren – Kloster Arenberg
Als das Kloster Arenberg 2003 seine Pforten für zahlende Gäste öffnete, war das Medienecho überwältigend. Vormittags Konditionstraining nachmittags Kontemplation – dieser Gedanke erschien den Journalisten so reizvoll, dass sie alle darüber berichten wollten. Süffisant schrieben einige, dass das Christentum mit dem Kloster Arenberg seinen ersten All-Inclusive-Club eröffnet habe. Die Dominikanerinnen haben nämlich unmittelbar neben ihrem Mutterhaus ein modernes Wellnesshotel errichtet. Der Schwerpunkt des Gesundheitsangebotes liegt im Bereich der Kneipp-Anwendungen. So können die Gäste in den frühen Morgenstunden zusammen mit den Schwestern Tautreten auf dem Klostergelände machen.
Gesundheitsurlaub in Deutschland – Moorkuren
Mythos Moor
Um Moore ranken sich unzählige Geschichten und Legenden. Sie handeln von vermissten Wanderern und von unheimlichen Wesen. Unseren Vorfahren war das Moor nicht geheuer und deshalb mieden sie es. Was den Menschen früherer Jahrhunderte Angst einflößte, avancierte im 19. Jahrhundert zum beliebten Heilmittel. Ärzte und Therapeuten erkannten die Heilkraft des Badetorfs. Die wirksamen Bestandteile des Moores sind zwar bis heute nicht gänzlich analysiert, ihre medizinische Bedeutung ist aber unumstritten.
Moor bei Muskelverspannungen
Heute wird es erfolgreich zur Behandlung von Muskelverspannungen, Arthrose, Rheuma, Hauterkrankungen und hormonell bedingten Frauenkrankheiten eingesetzt. Die Ursprünge der Moorkuren sind aber wesentlich älter. So hat bereits Paracelsus – der berühmte mittelalterliche Arzt und Gelehrte – Moor als Heilmittel bei verschiedenen Krankheiten empfohlen. Und die Soldaten Napoleons lernten die heilsamen Bäder Ende des 18. Jahrhunderts während eines Ägyptenfeldzuges kennen.
Gesundheiteitsurlaub in Deutschland – Moorbäder
Die bekannteste Behandlungsform sind die klassischen Moorbäder. Sie haben eine Temperatur von 42-43 Grad. Moorpackungen, die nur lokal auf bestimmte Körperpartien gelegt werden, sind mit gut 49 Grad sogar noch heißer. Warmes Moor fördert die Durchblutung, aktiviert den Stoffwechsel und lindert akute Schmerzen; kaltes wird bei entzündlichen Prozessen wie etwa Rheuma eingesetzt. Manch einen kostet der Gang in das zähe, braune Moorbad Überwindung. Hat man sich aber erst einmal überwunden, wird das Bad schnell zum Vergnügen. Noch stärker als im Wasser stellt sich im Moor nämlich das Gefühl von Schwerelosigkeit ein. Fast augenblicklich entspannen müde Muskeln und schmerzende Gelenke. Die Wärme des Moores dringt über die Haut bis tief in den Organismus ein; erhöht unsere Körpertemperatur und bringt unseren Stoffwechsel auf Trab. Warme Mooranwendungen schaffen, was der kranke Körper aus eigener Kraft nicht mehr kann: sie erwärmen bestimmte Bereiche – wie etwa Gelenke – ganz gezielt. Der große Vorteil von Moor gegenüber anderen schlammähnlichen Heilmitteln ist seine „Wärmeeindringzahl“ – wie es wissenschaftlich heißt. Gemeint ist, dass Moor anders als etwa Schlick oder Lehm, seine Wärme langsamer und nachhaltiger an die menschliche Haut abgibt. Daher kann Moor höher temperiert angewandt werden als andere Stoffe, da wir die Hitze einfach nicht so intensiv empfinden.
Moorkuren bei Frauenleiden und Unfruchtbarkeit
Die Wirksamkeit des Moores basiert auf seiner Zusammensetzung.. Im Moor sind, neben vielen anderen, auch hormonähnliche Stoffe enthalten, die dem Östrogen – dem wichtigsten weiblichen Hormon – stark ähneln. Dadurch können Mooranwendungen bei einer Vielzahl von Frauenkrankheiten so erfolgreich sein. Es gibt sogar Moorkuren gegen Unfruchtbarkeit – die aber eigentlich ein alter Hut sind. Denn bereits unsere Urgroßmütter wussten, dass Moor ihnen zu Schwangerschaften verhelfen kann. Wie so oft, geriet das Wissen aber über die Jahre in Vergessenheit und wurde erst in jüngster Zeit von der Wissenschaft wieder entdeckt. Diese modernen Untersuchungen beweisen, dass Moorbäder die Eierstöcke stimulieren und Entzündungen in den Eileitern vermindern oder sogar ganz beheben können. Allerdings ist die Forschung auf dem Gebiet noch nicht abgeschlossen.
Moorhotel Bad Senkelteich
Man schläft auf Moormatratzen, zum Frühstück gibt es Moorbrot und zwischenzeitlich dürfen sich die Besucher auch einmal einen kleinen Moorschnaps genehmigen. Es gibt wahrscheinlich kein zweites Hotel in Deutschland, bei dem das alte Naturheilmittel eine so große Rolle spielt wie im Moorhotel Bad Senkelteich*. Es gibt sogar einen eigenen Moorteich, der unmittelbar hinter dem Haus liegt. Vor rund 10.000 Jahren ist hier durch einen gewaltigen Erdeinbruch ein Trichter entstanden, in dem sich dann im Laufe der Jahrtausende der heilsame Badetorf bildete. Ein einmaliges Ökosystem, das durch Reycling bewahrt wird.
Gesundheitsurlaub in Deutschland – Weinkur
Bitte nicht gleich lachen – denn die Basis der Vinotherapie sind lediglich die Kerne der Trauben. Was früher bei der Weinernte unbeachtet weggeworfen wurde, bildet heute die Grundlage für Wein-Kuren in aller Welt. Anfang der 90er Jahre besuchten Forschungsteams der Universität Bordeaux örtliche Winzer. Die Wissenschaftler waren entsetzt, dass die Traubenkerne einfach weggeworfen wurden, da das in ihnen enthaltene Polyphenol tausendmal wirksamer ist als Vitamin E.
Zur äußerlichen Anwendung kommen die Traubenkerne heute in Form von Bädern und Massagen. Etwa bei einer berauschenden Massage mit warmem Quellwasser, Honig und Traubenkernöl. Danach beginnt der ganze Körper leicht zu prickeln, fast so, als ob man einen kleinen Schwips hätte. Zugleich ist die Haut wunderbar glatt und zart.
Wirksamkeit der Vinotherapie
Wein zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Bereits 3.500 vor Christus wurde im alten Ägypten Wein angebaut. In Maßen genossen, galt er stets als förderlich für die Gesundheit. Vor allem Herz und Kreislauf profitieren von den gesunden Inhaltsstoffen. Hippokrates, der große griechische Gelehrte, schwor auf den Rebensaft. Er verabreichte ihn zur Kräftigung, als Beruhigungs-, Schlaf- und Schmerzmittel. Schon damals wurde Wein auch äußerlich in Form von Umschlägen und Kompressen angewandt. Aber auch auf die Gefahren des Weingenusses wurden die Menschen bereits sehr früh aufmerksam. So warnten Hildegard von Bingen und der deutsche Arzt Paracelsus vor den Folgen eines zu üppigem Genuss.
Das gesunde Maß beim Wein
Als moderat werden im Zusammenhang mit dem „französischen Paradox“ pro Tag 10 Gramm Alkohol für Frauen und 20-30 Gramm für Männer beschrieben. Alles, was darüber hinausgeht, erhöht das Risiko eines Schlaganfalls und auch die Gefahr von Leber- oder Krebserkrankungen. In den Genuss der gesunden Inhaltsstoffe des Rebensaftes kann man zudem kommen, ohne Alkohol zu sich zu nehmen. Die wertvollsten Bestandteile des Weines – die Polyphenole – sind nämlich in den Schalen und Kernen der Früchte enthalten. Polyphenole zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen, d.h., sie werden von den Pflanzen selbst gebildet, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Sie kommen in allen Obst- und Gemüsesorten vor, allerdings enthalten Trauben und speziell Traubenkerne eine besonders hohe Konzentration an Polyphenol. Rote Trauben haben eine höhere Konzentration an Polyphenol, aber die Polyphenole in den weißen Trauben gelten als effektiver. Insgesamt ist die Traube ein Wunderwerk für die menschliche Gesundheit. Und diesen Umstand machen sich die Weinkuren zunutze.
Wundersame Polyphenole
Polyphenole wirken primär als Antioxidantien. Das bedeutet, dass sie freie Radikale binden. Freie Radikale gelten als die Hauptursache bei der Alterung der Haut. Sie rufen irreversible Zellschäden hervor, die letztlich auch zu Krebs führen können. Daher kommt den Polyphenolen mittlerweile auch in der Krebsforschung Bedeutung zu. Daneben wirken sie gefäßerweiternd und vermindern so das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen und Thrombosen.
Hotel-Tipp für die Weinkuren
Der schönste Ort, um einen traubenreichen Gesundheitsurlaub in Deutschland zu erleben, ist natürlich die Pfalz. Und wie es sich für eine regionale Kur gehört, werden dabei ausschließlich Pfälzer Produkte verwandt. Und die Anwendungen haben so schöne Namen wie „Winzerglück“ und „Traubenharmonie“. Sie beinhalten Essig-Dampfbäder, Ganzkörpermassagen mit Traubenkernöl und Wannenbäder aus Chardonnay-Extrakt.
Das Wiedemanns Weinhotel bietet Traubengenuss in jeder Form.
Gesundheitsurlaub in Deutschland – Yoga
Jahrtausende altes Yoga-Wissen
Im Einklang mit sich selbst leben – das ist das Ziel beim Yoga. Yoga beinhaltet bewusste Sinneswahrnehmung, Meditation, Körper- und Atemübungen. Das Verfahren ist Jahrtausende alt. Einige Experten gehen davon aus, dass Yoga bereits vor rund 7000 Jahren in Indien entstanden ist. Ursprünglich war Yoga allerdings in erster Linie als Weg zur geistigen Erleuchtung und weniger als Körperertüchtigung gedacht. Erst in späteren Jahrhunderten wurde beim Yoga dann auch Wert auf körperliche Betätigung gelegt. Dieser Artikel befasst sich d ausschließlich mit der westlichen Form des Yoga – dem Yoga „light“, wenn man so will.
Gesundheitsurlaub in Deutschland – Yoga „light“
Das, was wir in Deutschland als Yoga kennen, ist eine vereinfachte, auf Fitness- und Entspannungsübungen, reduzierte Form des Yoga. Eine Abwandlung, die offenbar besser zu unserer Lebensweise passt. Es gibt unzählige verschiedene Übungen im Yoga – so genannte „Asanas“. Sie wurden erfunden, um den Körper zu stärken, damit er möglichst lange in Meditation verharren kann. Im Westen stehen diese „Asanas“ im Zentrum einer Yoga-Stunde. Es sind bestimmte Körperstellungen, die über einen längeren Zeitraum gehalten werden. Sie trainieren Muskelkraft und Flexibilität des Körpers, zudem wird der Gleichgewichtssinn geschult. Meditation findet in deutschen Kursen eher am Rande statt; religiöse oder philosophische Fragen würden die meisten Teilnehmer verwundern. Dafür rückt der gesundheitliche Aspekt immer stärker in den Focus – viele Krankenkassen veranstalten oder beteiligen sich mittlerweile an Yoga-Kursen.
Verschiedene Yoga-Stile
In der indischen Geschichte haben sich Dutzende verschiedene Yoga-Traditionen entwickelt. Addiert man noch die Varianten dazu, die im Westen erfunden wurden, kommt man auf ein unüberschaubares Durcheinander. Vielfach gehen die einzelnen Ausrichtungen auch ineinander über. Die in Deutschland am weitesten verbreitete Yoga-Richtung ist das „Hatha-Yoga“. Das Wort „Hatha“ bedeutet soviel wie „Kraft“ und damit wird schon deutlich, worum es bei diesem Stil geht. Hatha-Yoga beinhaltet aber auch Atem- und Entspannungsübungen und ist somit weit mehr als „nur“ Sport.
In vielen Fitness-Studios gibt es auch das so genannte „Power-Yoga“. Es stammt aus den USA und betont sehr stark die athletische Seite des Yogas. Ebenfalls körperlich sehr anspruchsvoll ist das „Bikram-Yoga“. Es findet bei einer erhöhten Raumtemperatur statt und lässt die Teilnehmer extrem schwitzen. Wollte man alle Formen aufzählen, würde man schnell den Überblick verlieren. Und vielfach handelt es sich bei den Neuerfindungen auch nur um modischen Schnickschnack.
Gesundheitsurlaub in Deutschland – sanfte Bewegungen
Korrekt durchgeführt, kann Yoga sehr viel für unsere Gesundheit bewirken. Auf der körperlichen Ebene ist zuallererst die durchblutungsfördernde Wirkung des Yogas zu nennen. Dicht gefolgt von der Kräftigung und Stabilisation der Rückenmuskulatur. Haltungsschäden und Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich werden gebessert, und damit sinkt das Risiko für bestimmte Arten von Kopfschmerz. Durch die Asanas bleiben unsere Gelenkte beweglich, was präventiv bei Arthrose und Knochenschwund wirkt. Auf geistig-seelischer Ebene wirkt Yoga beruhigend und ausgleichend. Es ist ein effektiver Stresskiller. Schlafstörungen und Nervosität können sich durch die Yoga-Praxis deutlich bessern. Durch die kontemplativen Elemente des Yogas gelingt vielen Menschen nach einiger Zeit auch so etwas wie eine „Innenschau“. Sie treten in Kontakt mit sich selbst.
Hotel-Tipp für Yoga-Ferien in Deutschland
Bei diesem Hotel-Tipp kommt zur idyllischen Lage im Sauerland ein besonders breites Gesundheits- und Wohlfühlangebot. Viele Gäste kommen wegen der Yoga-Kurse ins Hotel Freund nach Oberorke*, die in einem neu errichteten Komplex angeboten werden. Das Yoga-Zentrum besteht komplett aus Naturmaterialien und sanften Farben. Überall duftet es nach Holz und ayurvedischen Kräutern.
Weiterlesen: Hotel Freund – das Yoga-Hotel am Nationalpark Kellerwald-Edersee.
Gesundheitsurlaub in Deutschland – Hamam
In der islamischen Welt haben Baderituale eine jahrhundertealte Tradition. Ein Besuch im Hamam sollte die Gläubigen für das Gebet reinigen. Was früher der Erfüllung der strengen Reinlichkeitsvorschriften des Islams diente, ist heute eher eine weltliche Angelegenheit. Zumindest bei uns in Deutschland, wo sich das Hamam im Wellnessbereich etabliert hat. Richtig angewandt, kann der Besuch einiges für die Gesundheit bewirken.
Antike Einflüsse beim Hamam
Die ersten Hamams wurden Anfang des 8. Jahrhunderts im Nahen Osten errichtet. Das aufwendige Baderitual war aber keine mittelalterliche Erfindung, vielmehr führten Türken und Araber damit die antike Badetradition fort. Auch wenn der ursprüngliche Grund für den Besuch des Hamams religiöser Natur war, diente er auch der Geselligkeit und Entspannung. Insbesondere für Frauen war das Badehaus der einzige Ort, wo sie sich ungestört treffen konnten. Denn Männer und Frauen badeten streng nach Geschlechtern getrennt. Und wurden auch nur von gleichgeschlechtlichen Bademeistern umsorgt. Der „Tellak“ kümmerte sich um männliche Besucher, während die „Natr“ ausschließlich Frauen behandelte.
Gesundheitsurlaub in Deutschland im orientalischen Hamam
Mit ihren runden Bauten und den geschwungenen Kuppeldächern sind die türkischen Dampfbäder schon optisch ein Genuss. Im Inneren des Hamams wartet dann ein ausgeklügeltes System auf die Besucher. Damit sich der Organismus an die Wärme gewöhnen kann, sind die Räume unterschiedlich temperiert. Zuerst gelangt man in einen Wärmeraum. Bei Temperaturen zwischen 35-40 Grad wärmen sich die Besucher langsam auf, bevor sie in das heißere Dampfbad gehen. Boden, Wände und Sitzflächen sind hier ganz aus Marmor. Aber selbst der kalte Stein erzeugt im Schwitzbad eine wohlige Wärme. Wie auch das große Podest, das das Zentrum des Hamams bildet. Hier rücken „Tellak“ und „Natr“ ihren Gästen zu Leibe. Nach der Behandlung gelangt man dann in die kühlen Ruheräume des Hamams.
Nutzen des Hamans für die Gesundheit
Durch das türkische Dampfbad wird der Stoffwechsel angeregt und die Durchblutung gefördert. Atemwege und Nebenhöhlen profitieren von den mit ätherischen Ölen angereicherten Dämpfen. Die Wärme löst Muskelverspannungen und schwemmt Giftstoffe aus dem Körper. Nach dem Besuch im Hamam ist die Haut glatt und rosig – angeblich soll der regelmäßige Gang ins Dampfbad sogar die Hautalterung verzögern. Traditionell wird nach dem Schwitzbad heißer Tee gereicht. Am besten lässt der sich im „Camekan“ genießen – einem arabischen Ruhezelt. Zwischen bunten Kissen und üppigen Baldachinen fühlen sich die Gäste dann wie in einem Märchen aus 1001 Nacht.
Hoteltipp – Hamam in Deutschland erleben
Das Waldhaus Ohlenbach liegt mitten im Wald*. Von der großen Terrasse hat man freien Blick auf die umliegenden Berge, Zimmer mit grandioser Aussicht sind hier die Regel und fünf Meter neben dem Hoteleingang beginnt der nächste Wanderweg. Die meisten Besucher kommen auch heute noch wegen Natur und Kulinarik ins Waldhaus. So zieht es sie nach einem ausgedehnten Spaziergang mit Vorliebe ins Hamam. Das Baderitual wird im Waldhaus zwar ausschließlich von Frauen betreut, beschwert hat sich deswegen aber noch kein einziger Mann. Sonst läuft nämlich alles wie in einem echten türkischen Dampfbad ab. Um das zu gewährleisten, haben die Damen ihr Handwerk extra bei einem türkischen Hamam-Meister gelernt.
Exotischer Extratipp: Aloe Vera Kuren auf Gran Canaria.
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