Wer aktuell allein im Homeoffice sitzt, kaum noch vor die Tür kommt oder auf engem Raum mit Familien- oder WG-Mitgliedern zusammenlebt, muss mehr denn je auf sich selbst achten – sonst wird der Leidensdruck unerträglich. Mit ein paar einfachen Maßnahmen ist es möglich, die Situation deutlich angenehmer zu gestalten. Sport in den eigenen vier Wänden ist eine solche Maßnahme. Allerdings will auch das gelernt sein. Welches Equipment brauche ich? Wo finde ich gute Kurse, die zudem noch kostenlos sind? Hier kommen ein paar Tipps für den Corona-Alltag, die jeder umsetzen kann und die tatsächlich helfen.
Wohnzimmer wird zum Yogastudio
Mein neuer Lieblingsort ist neonfarben. Türkis mit einem knallgelben Schriftzug. 1,80 Meter lang und 70 Zentimeter breit: meine Yogamatte. Auf ihr spielt sich ein Großteil meines derzeitigen Lebens ab. Morgens, gleich nach dem Aufstehen, rolle ich als erstes die Matte aus, öffne die bodentiefen Fenster zu meinem kleinen Garten. Und mache ein paar Dehn- und Streckübungen. Frische, kühle Luft strömt durch meine Lungen und wirkt wie ein Weckruf. Danach trinke ich ein Glas abgekochtes Wasser mit frischgepresstem Zitronensaft – das bereitet den Magen optimal auf das Kommende vor. Mehr Infos zum Kickstart für den Tag.
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Die besten kostenlosen Yoga-Kanäle
Nach dem das Frühstück verdaut ist, rolle ich die Matte erneut aus. Stelle meinen Laptop vor mich auf einen kleinen, roten Hocker und gehe zu Youtube. Hier gibt es zigtausende kostenlose Yogakurse. Das Spektrum ist riesig: Für blutige Anfänger gibt es sanfte Kurse im Sitzen und für Hochleistungssportler akrobatische Übungen, die mich auch nach 20 Jahren Yogapraxis immer noch staunen lassen. Je nach Tagesform und Laune wähle ich ein entsprechendes Video. Mein aktueller Lieblingskanal wird von Cole Chance betrieben.
Traumhafte Kulisse
Cole Chance ist eine weltreisende Amerikanerin. Ihre Videos dreht sie auf Bali oder in Costa Rica. Entsprechend faszinierend ist die Kulisse: Die Yogalehrerin verharrt vor rauschenden Wasserfällen minutenlang im Lotussitz. Meditiert an geheimnisvoll schimmernden Seen. Und grüßt sie Sonne auf einer Lichtung im Dschungel. Genau das, was mir, und vermutlich Vielen momentan so schmerzlich fehlt. Die große, weite Welt mit all ihrer Schönheit. Zumindest im Video sehe ich sie vor mir. Damit ihr nicht lange suchen müsst, um das Passende zu finden, gebt einfach in die Suche die gewünschten Begriffe ein: „Morning“. „Neck and Shoulders“. „Stress relief – für jedes Bedürfnis gibt es passende Kurse.
Empfehlenswerte Kanäle
Ebenfalls englischsprachig und sehr empfehlenswert ist der Kanal von Boho Beautiful – auch die Videos werden an den exotischsten Orten gedreht. Eine Wohltat für gelangweilte Augen, die tagaus, tagein auf die gleichen Wände starren. Sehr entspannend und abwechslungsreich finde ich auch die Kurse von Faith Hunter, auch wenn sie überwiegend indoor gedreht werden. Sie bietet viele unterschiedliche Meditationen an, die von schöner Musik und ihrer weichen, warmen Stimme begleitet werden.
Tipp: Wer die Anweisungen lieber auf Deutsch hört, ist bei „Happy and Fit Yoga“ gut aufgehoben. Hier finden sich auch gute Kurse, die schnelle Hilfe bei Kopfschmerzen und Migräne bieten.
Heimisches Fitnessstudio
Abends wechselt die Funktion meiner Matte: aus der Yogamatte wird eine Sportstätte. Um sie herum entsteht ein heimisches Fitness-Studios. Meine Hanteln – ein bis drei Kilo schwer – meine elastischen Bänder – von locker bis extrem stramm – und beim Springseil liegen neben meinem Laptop. Hanteln sind in der Anschaffung natürlich ein bisschen teurer, aber die elastischen Bänder bekommt ihr für ein paar Euro.
Wieder schaue ich mich auf Youtube um, was es an neuen Workouts gibt. Einer meiner liebsten Kanäle ist: „Tone it up“. Zwei gestählte und gebräunte Frauen trainieren hier am Strand. Die beiden kommen, wie könnte es anders sein, aus Kalifornien. Sind dauergutgelaunt. Hochmotiviert und haben offensichtlich viel Spaß beim schweißtreibenden Training. Und so albern es klingt: das wirkt ansteckend. Wenn ich den beiden nachturne, fühle ich eine frische Meeresbrise und intensives Sonnenlicht auf meiner Haut. Mache weiter und weiter, bis ich wirklich nicht mehr kann.
Entspannende Tipps für den Corona-Alltag
Nach all den intensiven Sportübungen wird meine Yoga-Matte zum Massagesalon: Ich hole meine Blackroll und lege sie unter meine Beine oder Füße. Rolle erst meine Waden, dann meine Oberschenkel und zu guter Letzt meine Fußsohlen auf der festen, schwarzen Schaumstoffrolle auf und ab. Massiere das Fußbett und die Zehen. Mehr als einmal muss ich stoppen, denn es schmerzt hier und da, aber am nächsten Tage gehe ich wie auf Watte.
Bleibt gesund!
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