Wer Winterberg, den Kahlen Asten und den Rothaarsteig kennt, glaubt das Sauerland zu kennen. Doch das ist natürlich Unsinn, denn die Region hat viel mehr zu bieten: pittoreske Orte, naturnahe Wanderwege, spiegelglatte Seen und kleine Kapellen, die auf den Bergen errichtet wurden. Eine dieser kleinen Kapellen ist die Kreuzkapelle in Düdinghausen. Sie thront rund 550 Meter über dem Ort und kann nur zu Fuß erreicht werden. Von hier oben bietet sich den Wanderern ein faszinierender Ausblick auf Düdinghausen und die umliegenden Berge und Täler des Sauerlandes. Und trotz der Schönheit ist das Ausflugsziel noch ein echter Geheimtipp im Sauerland.
Geheimtipp Sauerland – die Kreuzkapelle
Der „Geologische Rundweg“ ist ein rund sechs Kilometer langer Premiumwanderweg und führt zur Kreuzkapelle in Düdinghausen. Stellenweise ist der Weg durchaus anspruchsvoll. Und das ist gut so. Denn wer langsam geht und regelmäßig pausiert, bekommt mehr von der Umgebung mit und kann sich Gedanken über die faszinierende Geschichte machen, die hier verborgen unter der Erde liegt. Denn der Rundweg trägt nicht umsonst den Beinamen „geologisch“. Bereits das Emblem des Weges liefert einen wichtigen Hinweis: ist der Kopffüßer doch ein Meeresbewohner.
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Geheimtipp Sauerland – Wanderweg durchs Urmeer
Mit seinen acht Fangarmen jagt der Kopffüßer seit Abermillionen Jahren überaus erfolgreich in den Weltmeeren und kann bei Gefahr sogar einen Farbstoff absondern, der ihn vor Fressfeinden verhüllt. Was das mit Düdinghausen zu tun hat? Im Hochsauerland gab es einmal ein tropisches Urmeer: vor 320 Millionen Jahren schwammen hier Kopffüßer und viele andere Meeresbewohner durch die Gegend. An dieses Erdzeitalter erinnern Schautafeln auf dem „Geologischen Rundweg“. Die Tafeln stehen in uralten Steinbrüchen entlang des Weges. Das raue Gestein schimmert blauschwarz und wer genauer hinsieht, kann versteinerte Relikte entdecken. Wegen der vielen Fossilien und dem hohen Informationswert des „Geologischen Rundweges“ hat das Deutsche Wanderinstitut den Weg als „Prämienwanderweg“ mit besonderem Erlebniswert ausgezeichnet.
Details zum Rundweg um Düdinghausen
Schwierigkeit | mittel |
Länge | 6,2 Kilometer |
Aufstieg | 253 m |
Abstieg | 253 m |
Dauer | 3,5 Std. |
Start/Ziel | Ortskern von Düdinghausen |
22 Glücksmomente im Sauerland erleben – neuer Reiseführer
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Gipfelglück erleben
Den krönenden Abschluss des Aufstiegs bietet der Kreuzberggipfel auf 535 Metern. Die spektakuläre Aussicht und die besondere Atmosphäre suchen im Hochsauerland ihresgleichen. Obwohl die Kapelle erst 2004 errichtet wurde, ist sie bereits jetzt fest mit dem Berg verwachsen. Harmonisch fügt sie sich in die kleine Lichtung ein. Bäume spenden ihr Schatten.
Neben der Kapelle stehen Parkbänke, die zum Pausieren und Picknicken einladen. Dabei reicht der Blick weit ins Land: wie Wellen türmen sich die Kuppen des Sauerlandes auf – ein schier endloses grünes Meer, das sofort wieder Gedanken an den Urozean wach werden lässt. Die Tür der Kreuzkapelle steht Wanderern einladend offen und durch das Buntglasfenster wirkt die umgebende Natur auf einmal wie ein poppiges Fantasialand.
Geheimtipp Sauerland – Dorfschönheit Düdinghausen
Ein Besuch der Kreuzkapelle lässt sich wunderbar mit einem Abstecher in den Ort verbinden. Düdinghausen ist ein kleines Dorf mit großer Vergangenheit: es war über Jahrhunderte Zankapfel zwischen den Kölner Erzbischöfen und den evangelischen Grafen von Waldeck. Könnten die alten Steine sprechen, würden sie von Kriegen und Katastrophen, von Hexen und Hinrichtungen, aber auch von Frieden und Freundschaft berichten. Die „Weiberschlacht zu Wissinghausen“ ist eine solche Erzählung. Dass Frauen Mitte des 18. Jahrhunderts zu Felde zogen, klingt erst einmal amüsant. Zumal es bei dem „Feldzug“, den die Grafschaftsdörfer gegen Kurköln führten, um überhöhte Steuern ging, die der Erzbischof mit allen Mitteln eingetrieben werden sollten. Tatsächlich mussten im Zuge des Konfliktes Menschen ihr Leben lassen. Tragik und Komik – beides findet sich in den Dorfchroniken.
Extra-Tipp: Im Sauerland sind in den letzten Jahren viele schöne und ungewöhnliche Unterkünfte entstanden – vom Schäferwagen bis zum Bergchalet.
Spannende Regionalgeschichte
22 kleine Tafeln an den Häuserfronten informieren über 900 Jahre Geschichte im Hochsauerland. 1107 wird der Ort als Grenzdorf in der Freigrafschaft Düdinghausen erstmals urkundlich erwähnt. Wegen des Dauerstreits der Mächtigen ist in der Gemeinde alles bestens protokolliert; auch die Lebensgeschichten der Dörfler. Mal hatten die Katholiken das Sagen, mal die Protestanten. Und fast immer wurde gekämpft: um Landbesitz, Bodenschätze und religiöse Zugehörigkeit der Freigrafschaft. Heute hat Düdinghausen 456 Einwohner; sie leben in pittoresken Fachwerk- oder Schieferhäusern und sind stolz auf die bewegte Geschichte ihres kleinen Ortes.
Weitere Wanderungen
Rund um Düdinghausen gibt es neben dem „Geologischen Rundweg“ viele weitere schöne Wanderwege. Perfekt für einen kleinen Sonntagsspaziergang ist der „Dorf-Rundgang“. Er ist nur drei Kilometer lang, führt durch den Ort und zu einem besonders geschichtsträchtigen Platz: dem Freistuhl. Intensive Naturbegegnungen bietet der „Naturweg Kahle Pön“, ein weiterer Premiumwanderweg. Der „Kahle Pön“ ist ein 776 Meter hoher Berg im Rothaargebirge. Der Rundwanderweg kann direkt von Düdinghausen bzw. vom Wanderparkplatz am „Kahlen Pön“ begangen werden.
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