Wälder und Seen. Erloschene Vulkane und ein artenreicher Nationalpark – die Eifel hat Urlaubern viel zu bieten. Ich möchte in diesem Artikel einen Teil der Eifel vorstellen, der – von Ausnahmen abgesehen – wenig bekannt ist: die Osteifel. Sie liegt oberhalb von Koblenz in Rheinland-Pfalz. Wer die Region besucht, findet kleine Künstlerdörfer und altehrwürdige Klöster. Dazu idyllische Landschaften, durch die sich hunderte Wanderwege ziehen. Ich bin mit großem Vergnügen durch die Osteifel gestreift und möchte hier meine liebsten Orte vorstellen.
Entdeckungsreise durch die Osteifel
Der perfekte Ausgangsort für eine Entdeckungsreise durch die Osteifel ist Münstermaifeld. Das kleine Städtchen kann auf eine große Geschichte zurückblicken. Im 13. Jahrhundert wurde Münstermaifeld in einem Atemzug mit Koblenz und Trier genannt. Aus der Glanzzeit zurückgeblieben ist ein altmodischer Charme, den Besucher in fast jedem Winkel des Städtchens spüren.
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Lebendige Geschichte
Besonders beindruckend sind die religiösen Gebäude in Münstermaifeld. Allen voran das christliche Münster, das auf einer kleinen Anhöhe thront, und die wieder aufgebaute jüdische Synagoge in den kleinen Gassen der Altstadt. Vor der NS-Diktatur gab es ein reiches jüdisches Leben in Münstermaifeld.
Daran erinnert auch eine kleine Metzgerei, die heute als Museum dient. In dem Laden ist alles wieder so hergerichtet wie zu Zeiten der jüdischen Kaufmannsfamilie. Neben der Metzgerei gibt es in Münstermaifeld 15 weitere historische Einrichtungen: darunter ein Kolonialwarenladen, eine Sattlerei und ein herrlich altmodisches Klassenzimmer. Das Ganze nennt sich Erlebnismuseum und garantiert viele sinnliche Eindrücke. Ein El Dorado für Vintage-Fans, denn alle Ausstellungsstücke sind Originale.
Geheimtipp in der Osteifel –das Künstlerdorf Mörz
Unmittelbar vor den Toren der Stadt liegt ein Künstlerdorf, das so schön wie das berühmte Worpswede ist. Glücklicherweise ist Mörz weit weniger bekannt, sodass der mittelalterliche Charme nicht durch Touristenströme beeinträchtigt wird. In Mörz stehen dutzende alte Bruchsteinhäuser mit malerischen Innenhöfen. Diese Höfe dienen als Galerien und Veranstaltungsorte. Etwa der Innenhof von Keramikmeisterin Martina Brück: ihre originelle Gartenkeramik schmückt jeden Winkel.
Bildhauerkurse in Mörz
Ein paar Häuser weiter liegt der Hof von Anton Alflen. Der Bildhauer lebt und arbeitet auf einem fränkischen Bauernhof von 1860. Innen und außen dient das malerische Anwesen als Ausstellungsraum für seine Arbeiten. Der Besuch ist kostenlos und neue Ausstellungen werden stets mit einem Hoffest begangen. Zudem bietet Anton Alflen Bildhauerkurse für Urlauber an. Die Kurse sind allerdings sehr beliebt, sodass eine frühzeitige Buchung ratsam ist.
Touristenmagnet Maria Laach in der Osteifel
Und jetzt zum bekanntesten Ausflugsort der Osteifel: Oberhalb des Laacher Sees erhebt sich die berühmte Benediktinerabtei von Maria Laach. Grau ist der Vulkanstein und wehrhaft die ganze Anlage. Eine Gottesburg im eigentlichen Sinne des Wortes. Seit über 900 Jahren leben und arbeiten Benediktinermönche hier – heute sind es noch rund 35 Mönche. Ihr im romanischen Stil erbautes Kloster hat die Jahrhunderte unbeschadet überdauert und gilt vielen Sinnsuchenden als ein Ort besonderer Spiritualität.
Kunst und Klösterliche Gesänge
So kommen Jahr für Jahr über eine halbe Millionen Menschen nach Maria Laach. Für Tagesgäste gibt es im Klosterkino eine unterhaltsame Kurzeinführung ins Ordensleben. Wer länger bleibt und sich im klostereigenen Hotel einquartiert, wird persönlich betreut. Mehr Infos zu dem idyllischen Hotel findet ihr hier*. Hauptanziehungspunkt für die meisten Besucher sind die Gottesdienste in Maria Laach. Wenn die Mönche ihre jahrhundertealten Gesänge anstimmen, läuft auch Atheisten ein wohliger Schauer über den Rücken.
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Das erste Wellness-Kloster
Die Region ist reich an Klöstern. Auch das erste Wellness-Kloster Deutschlands befindet sich hier: in Koblenz. Die Dominikanerinnen von Arenberg hören diesen Ausdruck allerdings nicht so gerne. Sie sehen in ihrem modernen Wohlfühlbetrieb auch keinen Widerspruch zum alten Ordensgedanken. Morgens Kontemplation, nachmittags Kneippanwendungen – beides tut den Menschen gut.
Kontrastprogramm zum Alltag in der Osteifel
Auch wenn die Ordensleute immer älter werden, sind die Klostergäste häufig sehr junge Menschen, die Abstand vom Alltag brauchen. Entschleunigung ist dabei das Zauberwort. Endlich nicht mehr erreichbar sein. Computer runterfahren, Handy abschalten. Hinter Klostermauern braucht man scheinbar weder Fernseher noch Radio. Hier können selbst professionelle Vielredner hingebungsvoll schweigen. Und klösterlichen Gesängen lauschen oder Kneipp-Anwendungen genießen.
Der Geysir in Andernach
Auch ein beeindruckendes Naturschauspiel bietet die Osteifel: In Andernach befindet sich ein Geysir, der alle zwei Stunden eine gigantische Fontäne ausstößt. Das Wasser spritzt dabei bis zu 60 Meter in die Höhe – und damit gilt er als höchster Kaltwassergeysir der Welt. Für den Besuch vor Ort gibt es Kombi-Tickets, die auch ins „Geysir-Zentrum“ führen und eine Schifffahrt auf dem Rhein bieten.
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