Natürlich liebe ich Amsterdam. Die Grachten. Die Weltoffenheit. Und die Originalität der Stadt. Was ich aber nicht liebe, sind die Menschenmassen. Die explodierenden Preise und generell das Gefühl, dass der Overtourism die Stadt verändert. Daher möchte ich in diesem Artikel die 5 besten Alternativen zu Amsterdam vorstellen. Darunter sind kleine, wenig bekannte Städtchen, die viel Charme besitzen. Mittelgroße Städte, die als Amsterdam in Miniatur durchgehen können. Und typisch holländische Metropolen, die überraschen.
1. Die 5 besten Alternativen zu Amsterdam: Rotterdam
Natürlich ist auch Rotterdam touristisch. Aber während Amsterdam regelmäßig vordere Plätze in den Hitlisten der meistbesuchten Städte einnimmt, kommt Rotterdam in der Top 100 nicht einmal vor! (Hier geht’s zu den Listen.) Es gibt also einen großen Unterschied zwischen den beiden Metropolen – und vor allem gibt es viele gute Gründe, die maritime Stadt einmal zu besuchen.
Rotterdam wird vom Wasser geprägt. Das war schon immer so und bietet heute spannende Möglichkeiten: Urlauber können in stillgelegten Kreuzfahrtschiffen nächtigen. In Wassertaxen durch die Kanäle flitzen. Und romantisch entlang kleiner Grachten flanieren. Bei Rotterdam mündet der Rhein in die Nordsee. Der größte Seehafen Europas liegt vor den Toren der Stadt. Und bei einer Hafenrundfahrt können riesige Containerschiffe bestaunt werden.
Maritime Architektur
Genauso spannend wie das allgegenwärtige Wasser ist die Architektur der Stadt. Historische Gebäude und moderne Bauten mischen sich in Rotterdam zu einer perfekten Kulisse: Die verspiegelten Hochhäuser erinnern ein wenig an New York und nur wenige Meter weiter gibt es kleine Gassen, die wie Überbleibsel früherer Jahrhunderte erscheinen. Wer mit offenen Augen durch die maritime Stadt läuft, entdeckt überall Anspielungen auf die Schifffahrt. So finden sich Bullaugen in Wohnhäusern und viele Wolkenkratzer tragen die Namen historischer Handelsziele.
Hoteltipp für Rotterdam
Die SS Rotterdam ist das größte jemals in den Niederlanden gebaute Kreuzfahrtschiff und liegt seit 2010 vor Anker – als Hotel, Restaurant und begehbares Museum*. Ich fand es herrlich spooky durch die langen Gänge und unzähligen Etagen zu laufen, denn oft ist kein anderer Mensch auf dem Ozeanriesen zu sehen. Das Original Interior der 50er Jahre ist komplett erhalten und verstärkt den Eindruck eines Hollywood-Filmes noch.
2. Die 5 besten Alternativen zu Amsterdam: Utrecht
Wer Utrecht besucht, wird überrascht: Von der Schönheit der Stadt, ihrem Kulturreichtum und von der Einwohnerzahl. Rund 300.000 Menschen leben in der viertgrößten Stadt der Niederlande – doch von denen sehen Urlauber vielerorts nichts. Stellenweise mutet die historische Altstadt von Utrecht sogar dörflich an. Bemerkenswert gut erhalten sind die Fassaden der alten Häuser, auffällig ihre reichen Verzierungen. Das spannendste Haus der Stadt liegt allerdings etwas außerhalb – und ist an sich schon Grund genug, Utrecht einmal zu besuchen.
Weiterlesen: Insbesondere in der Adventszeit lohnt sich ein Besuch, denn Utrecht ist eine wunderschöne Weihnachtsstadt.
Das Rietveld-Schröder-Haus
Ablehnung und Unverständnis – das waren die Reaktionen der Zeitgenossen, als sie das erste Mal das Rietveld-Schröder-Haus sahen. Das Haus, das Gerrit Rietveld 1924 in Utrecht baute, ist auf das Wesentliche reduziert. Und wirkt dennoch wie ein Kunstwerk. Dafür sorgt die kubische Form und die farbliche Gestaltung der Außenwände, die sich mit großen Fensterflächen abwechseln. Als Mitglied der avantgardistischen Künstlergruppe De Stijl wollte Gerrit Rietveld die Welt neugestalten. Das Haus sollte Ausdruck seiner modernen Gesinnung sein. Mittlerweile zählt es zum Unesco-Weltkulturerbe und wer das Gebäude heute besichtigt, wird es immer noch als revolutionär empfinden: die originelle Raumgestaltung. Der gelenkte Lichteinfall. Aber ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten und lieber zu einem Besuch raten.
Immer den Lichtern nach
Wenn die Lichter von „Trajectum Lumen“ aufleuchten, bekommt der Besuch in Utrecht etwas Märchenhaftes. Trajectum ist der alte römische Name für Utrecht und Lumen das lateinische Wort für Licht. Überall in der Stadt sind Lichtobjekte: an Kirchen und Kellern, Brücken und Bäumen, Grachten und Gaststätten. Insgesamt 18 Objekte haben renommierte Künstler für Utrecht gestaltet.
Hoteltipp für Utrecht
Das vielleicht originellste Hotel der Stadt ist das EYE HOTEL in Utrecht*. Wie die ungewöhnliche Einrichtung und der skurrile Name bereits vermuten lassen, war das Haus ursprünglich eine Augenklinik. Heute ist es ein durchweg stimmiges und bestens gelegenes Boutique-Hotel.
3. Die 5 besten Alternativen zu Amsterdam: Maastricht
Maastricht ist womöglich die älteste Stadt der Niederlande. In Nimwegen sehen das die Einwohner ein wenig anders, aber eigentlich ist es auch egal, welche der beiden Städte tatsächlich die älteste des ganzen Landes ist. Fakt bleibt: Maastricht ist nicht nur alt und ehrwürdig, sondern auch modern und überraschend. Es gibt uralte Grotten unter der Stadt. Mittelalterliche Kirchen, die zu Designhotels und Buchhandlungen umgestaltet wurden. Und dazu ganz viel Lebensfreude in der grenznahen Studentenstadt.
Bücher und Kaffee im Sakralbau
Allein vier Kunsthochschulen gibt es in Maastricht. Kunst und Design sind in der Stadt das bestimmende Thema und davon profitieren sowohl das Stadtbild als auch die Besucher. Beispielsweise beim Besuch einer alten Dominikanerkirche, die heute eine gigantische Buchhandlung ist. „Salexyz Dominicanen“ ist ein besonders stimmungsvoller Ort, der in Erinnerung bleibt. Eine große britische Zeitung hat sie sogar einmal zur schönsten Buchhandlung weltweit gekürt – in der übrigens auch ein sehr guten Kaffee ausgeschenkt wird.
Hoteltipp für Maastricht
In einer Stadt wie Maastricht sollte es schon ein Design-Hotel sein. Das Zenden Design Hotel* ist ausgesprochen stylisch, perfekt gelegen und besitzt zudem noch ein großes Schwimmbecken im Untergeschoss, das selbst einem Designobjekt gleicht.
Weiterlesen: Beim Citytrip Maastricht bleibt auch Zeit für die geheimnisvollen, jahrtausendealten Grotten der Stadt.
4. Die 5 besten Alternativen zu Amsterdam: Enkhuizen
Heute schwer vorstellbar, aber tatsächlich war Enkhuizen einmal so bedeutend wie Amsterdam. Heute ist Enkhuizen ein pittoreskes Städtchen am Ijsselmeer; im sogenannten „Goldenen Zeitalter“ war es aber eine große und wichtige Handelsmetropole. Und erfreulicherweise zeigt sich der frühere Reichtum immer noch im Stadtbild.
Reich wurde die Stadt durch Fisch. Enkhuizen lag an der Zuiderzee – einer Meeresbucht der Nordsee, die später zum Ijsselmeer wurde – und in ihr gab es riesige Hering-Schwärme. Im „Goldenen Zeitalter“ besaß Enkhuizen nicht nur die größte Heringsflotte des ganzen Landes, sondern war zugleich Standort der legendären Ostindien Kompanie. Das brachte Unmengen an Geld und Menschen in die Stadt. Das nur rund 60 Kilometer entfernte Amsterdam eiferte damals mit Enkhuizen um Macht und Einfluss. Wer den Kampf letztlich gewann, dürfte bekannt sein.
Heutigen Besuchern bietet Enkhuizen dutzende historische Gebäude, eine maritime Stimmung an der langen Promenade und ein verwunschenes, früheres Bauernviertel, das innerhalb der historischen Stadtmauern liegt und dabei wie ein ländliches Idyll anmutet.
Weiterlesen: Neben Enkhuizen sind auch Hoorn und Delft durch das „Goldene Zeitalter“ geprägt.
5. Die 5 besten Alternativen zu Amsterdam: Haarlem
Haarlem hat alles, was Hollands Charme ausmacht: romantische Grachten, historische Windmühlen und versteckte Innenhöfe. Und dazu ist in Haarlem alles fußläufig. In einem Radius von einem Kilometer rund um den Grote Markt liegen fast sämtliche Sehenswürdigkeiten der Stadt. Sightseeing bedeutet in vielen holländischen Städten Bötchen fahren. Da macht Haarlem keine Ausnahme. Die Tour durch die Grachten dauert in Haarlem gut eine Stunde und führt an unzähligen schönen Fotomotiven vorbei – etwa der historischen Windmühle De Adriaan.
Nach der Grachtenfahrt geht es in die Altstadt. Meine Empfehlung: erst durch die verwunschenen Innenhöfe schlendern, dann in der Jacobskirche einkehren. Nicht zum Gebet, sondern zum Bier. Denn das Gotteshaus dient heute als Brauerei. Von Mittwoch bis Sonntag wird in der ehemaligen Jacobskirche gebraut und Besucher dürfen dabei gerne zusehen.
Extra-Tipp: Haarlem liegt zehn nur Kilometer von der Küste entfernt. Einfach ein Fahrrad ausleihen – die gibt es zum Beispiel direkt am Bahnhof – und an den nächsten schönen Strand radeln. Was
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