Wälder, Weinberge und grandiose Aussichten. Der Rheinsteig gilt zu Recht als einer der schönsten Fernwanderwege Deutschlands. Insbesondere die drei NRW-Etappen des Steigs lassen Wanderer in Rheinromantik schwelgen. Denn an vielen Orten im Siebengebirge bieten sich spektakuläre Ausblicke auf den Rhein – für mich sind es deshalb die schönsten Etappen auf dem Rheinsteig.
Hier habe ich 5 besondere Tipps zusammengestellt, wie Sie die ganze Region im Siebengebirge intensiv genießen können.
Die schönsten Etappen auf dem Rheinsteig
Wenn Sie auf dem Rheinsteig durch das Siebengebirge wandern, brauchen Sie Kondition! Denn es geht immer wieder bergauf und bergab. Im Austausch für die Anstrengungen bekommen Sie aber auch einiges geboten: Denn nicht nur die Ausblicke auf den Rhein – was ja das erklärte Ziel des Rheinsteigs ist – sind spektakulär, auch der Anblick von Drachenfels, Wolkenburg und Petersberg wird Sie begeistern. Die drei NRW-Etappen verlaufen rund um Königswinter und Bad Honnef. Sie sind perfekt ausgeschildert, so dass auch ohne GPS und Wanderkarte sich niemand verirren kann. Denn überall findet sich dieses Emblem:
Große Abgeschiedenheit
Die NRW-Etappen bieten pure Naturidylle, da viele Wege in einem sehr ursprünglichen Zustand sind. Der Steig geht hier größtenteils über kleine Pfade. Er windet sich durch Wälder und Felsen. Weiche, federnde Wege machen die Wanderung zum Vergnügen. Allerdings sind Trittsicherheit und ein wenig Selbstvertrauen an einigen Stellen gefragt. Aber gerade diese anspruchsvolle Streckenführung sorgt dafür, dass selbst an Sonn- und Feiertagen nicht zu viele Menschen auf dem Steig unterwegs sind.
Duft nach Harz und Tannennadeln
Je weiter Sie sich vom Rhein weg in den Wald bewegen, desto intensiver duftet es im Siebengebirge nach Moos und frischem Harz. Denn um den ursprünglichen Buchenwald wiederherzustellen, werden in der Region seit einigen Jahren großflächig Nadelbäume gefällt. Dabei verströmen sie einen intensiven Duft. Und so sieht es in einer der geschützten Buchenwald-Zellen heute bereits aus.
Rast auf dem Rheinsteig
Neben den vielen Natur-Erlebnissen bietet der Rheinsteig auf NRW-Seite auch sehr stimmungsvolle Lokale, in die die Wanderer gerne einkehren. Eines der Ausflugslokale ist das Einkehrhaus, das mitten im Wald liegt.
Einen spektakulären Ausblick bietet der Löwenburger Hof. Das alte Forsthaus stammt aus dem Jahr 1910 und serviert auf seiner großen Terrasse selbstgebackenen Kuchen und kleine Gerichte. Wanderer stärken sich hier und genießen den offenen Blick. Der Gasthof liegt malerisch unmittelbar zu Füßen der Löwenburg und kann nur zu Fuß erreicht werden, was den Ansturm selbst an schönen Tagen angenehm begrenzt.
Sehenswürdigkeiten auf dem Rheinsteig
Oberhalb des Gasthauses liegt dann die namensgebende Burg. Um 1200 errichteten die Grafen von Sayn die Löwenburg im Territorialkonflikt mit dem Kölner Erzbischof. Die imposante Ruine darf heute besichtigt werden.
Und auch im weiteren Verlauf des Rheinsteigs gibt es verschiedene Sehenswürdigkeiten. Wie das Dechen-Denkmal. Ernst Heinrich von Dechen war ein großer Gelehrter und Natur-Liebhaber sowie Mitbegründer des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge. Der Verein war an der Planung des Rheinsteigs beteiligt und pflegt heute das Wegenetz im Naturpark, von dem wir alle profitieren.
Geologische Touren auf dem Rheinsteig
Natürlich können Sie auf eigene Faust losziehen oder – und das ist mein Tipp – Sie schließen sich einer geführten Tour an, die Wanderführer, Buchautor und Geologe Sven von Loga regelmäßig im Siebengebirge anbietet. Denn dabei entdecken und erfahren Sie viel Unerwartetes über die Region.
Quer durchs Siebengebirge
Wanderführer Sven von Loga ist ein ausgewiesener Kenner des Siebengebirges und war schon hunderte Male auf dem Rheinsteig unterwegs. In einem Buch hat er „12 Wanderungen auf den Spuren des Vulkanismus im Siebengebirge“ aufgelistet, die unerwartete Einblicke in die Region bieten. Wer schöne Aussichten, Natur und Landschaft mag, wird im Siebengebirge belohnt, fasst der Experte das Erlebnis Rheinsteig zusammen.
Erdgeschichte zum Greifen
Sven von Loga wählt Pfade, die auch mal abseits der ausgeschilderten Wege verlaufen und zu verborgenen Plätzen führen: Links und rechts türmt sich hier mächtiges Gestein auf. Spuren der früheren Steinbrüche sind noch erkennbar. Und mit etwas Fantasie kann man sich vorstellen, wie hier Menschen vor Jahrzehnten und Jahrhunderten gearbeitet haben. Denn bereits die Römer hatten rund um den Drachenfels Trachyt abgebaut, das dann mit Schiffen auf dem Rhein abtransportiert wurde.
Durch die schroffen Felsen wird die vulkanische Vergangenheit des Siebengebirges greifbar. Insbesondere wenn Sven von Loga Gesteinsbrocken in die Hand nimmt und mit ihrer Hilfe die Erdgeschichte erklärt.
Teilen Sie meine Einschätzung, dass die drei NRW-Teilstrecken die schönsten Etappen auf dem Rheinsteig sind? Oder welches war Ihre bisher spannendste Tour? Ich bin gespannt auf Ihre Einschätzung.
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