Es duftet: erst feinwürzig, dann süßlich. Insekten schwirren durch die Luft und lassen sich auf den Pflanzen nieder. Der Ort betört die Sinne: mit intensiven Gerüchen und schillernden Farben. Vor allem aber mit dem jahrhundertealten Wissen, das im Hildegard-Garten von Reith unterhaltsam vermittelt wird.
Urlaub im Geiste der Hildegard von Bingen
Der Tiroler Ort Reith liegt unweit von Kufstein. Und wäre nur ein Urlaubsort unter vielen, wenn sich die Bewohner nicht so stark mit der Lehre der Hildegard von Bingen identifizieren würden. Hotels und Schaugärten. Naturläden und Bauernhöfe – sie alle bieten gesunde Urlaubserlebnisse, die manchmal das Leben der Gäste nachhaltig beeinflussen.
Ein Dorf und „seine“ Äbtissin
Kleine Bauernhäuser umgeben von mächtigen Bergen. Grasende Kühe und bimmelnde Kirchenglocken. Reith ist ein kleiner, beschaulicher Ort im Alpbachtal. 2.700 Menschen leben hier – und die Hälfte von ihnen scheint sich für die Lehre der Hildegard zu begeistern. Der örtliche Hildegard-Verein hat dutzende engagierte Mitglieder und eröffnete 2011 einen vielbeachteten Garten.
Extra-Tipp für Gartenfreunde: Besonders schöne Gärten – darunter auch Apothekergärten findet ihr auch im Münsterland.
Kräuterkunde und erholsame Momente
Alles, was im Hildegard-Garten wächst und gedeiht, ist der Gesundheit zuträglich. Nicht zuletzt die Atmosphäre, denn Hildegard von Bingen betonte bereits im 12. Jahrhundert, dass es Körper und Seele gutgehen müsse. Neben unzähligen Blumen und Kräutern finden Besucher im Garten so auch meditative Wasserspiele und verwunschene Ecken, die zum Entspannen einladen.
Neuer Gartentyp ist populär geworden
Seit 2012 Papst Benedikt XVI. Hildegard von Bingen heilig gesprochen hat, ist der Hildegard-Garten immer beliebter geworden. Ich habe schon mehrere Gärten des neuen Typs gesehen und war von dem Hildegard–Garten in Reith besonders angetan, weil er inmitten der Tiroler Berge liegt und besonders liebevoll betrieben wird.
Ehrenamtliches Engagement im Hildegard-Garten von Reith
Dass es den Hildegard-Garten in Reith gibt, ist dem Engagement von Ehremamtlichen zu verdanken. Der örtliche Hildegard-Verein hat rund 150 Mitglieder, die viel Zeit und Mühe in den Garten investieren. Heute arbeiten acht Frauen ehrenamtlich in der Anlage, um sie zu pflegen. Und ihr reiches Wissen weiterzugeben.
Ein Meer aus Farben und Gerüchen im Hildegard-Garten von Reith
Ein Meer aus Farben und Gerüchen umgibt die Gärtnerinnen. Während sie emsig jäten, haken und ernten, blicken Besucher ihnen interessiert über die Schulter. Schnuppern an Blumen, probieren Kräuter und staunen über unbekannte Gewächse. Auf den ersten Blick wirkt der Hildegard-Garten ein wenig wild, fast chaotisch. Blumen, Kräuter, Bäume, Steine, Wasserstellen – alles bunt gemischt. Wer genauer hinsieht, erkennt dass das Pflanzenmeer in Areale eingeteilt ist. Herz, Lunge, Magen – große gusseiserne Tafeln zeigen, welches Kraut für welchen Körperteil gut ist.
Poleiminze für den Magen und Salbei für den Stoffwechsel
Hildegard von Bingen hatte viele Minzen in ihren Rezepten. Der weniger bekannten Poleiminze kam dabei eine besondere Bedeutung zu. Denn sie gilt als besonders magenstärkend. Auch der Salbei, den die meisten Menschen nur als Mittel gegen Halsschmerzen kennen, würde von der kräuterkundigen Äbtissin sehr geschätzt. Ihre Reither-Anhängerinnen empfehlen täglich ein, zwei Blätter zu kauen, um den Stoffwechsel anzuregen.
Jeden Mittwoch finden Führungen statt
Die Hildegard-Bewunderinnen führen auch regelmäßig Besuchergruppen durch die Anlage. Jeden Mittwochvormittag finden Führungen zu unterschiedlichen Themen statt. Auch deutsche Urlauber nehmen an den Touren, die fünf Euro kosten, gerne teil, weil sich das Heilwissen natürlich auch im heimischen Garten bzw. der eigenen Küche umsetzen lässt.
Der Eintritt ist kostenlos im Hildegard-Garten von Reith
Doch nicht nur Kräuterkunde wird im Garten vermittelt. Auch das bewegte Leben der Hildegard von Bingen ist immer wieder Thema. Ganz besonders wichtig ist den Frauen von Reith, dass die Menschen etwas Dauerhaftes von ihrem Besuch mitnehmen. Und deshalb verschenken sie auch regelmäßig Pflanzen an die Garten-Gäste.
Hotel-Tipp im Tal – „Der Alpbacherhof“
Reith liegt im Alpbachtal und so lautet auch der Name eines Hotels, das vieles aus der Hildegard-Lehre beherzigt: der „Alpbacherhof“. Er ist ein Natur- & Spa Resort* – mit einen verwunschenen Garten und sensationellem Ausblick. Es gibt einen Kiesweg zum Barfußlaufen. Und alte Kastanienbäume zum Bewundern.
Im Spa des Hotels werden ausgesuchte Pflanzen aus dem Alpenraum einsetzt. Die Naturkosmetik kommt ganz ohne künstliche Zusätze aus – und das riecht und fühlt man. Zu den Düften aus dem Spa mischt sich der Geruch der Zirbe, die für die Zimmereinrichtung verwandt wurde. Ich habe bei Zirbenduft und mit Blick auf die Alpen ganz wunderbar geschlafen. Und dann erfrischt am nächsten Morgen Aqua-Fitness im Außenpool gemacht. Ein bisschen Poleiminze geknabbert und mich erholt und erfrischt gefühlt.
Die Recherchereise wurde von der Österreich & Tirol Werbung unterstützt. Vielen Dank für die erholsamen Tage im Alpbachtal.
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