Ihr möchtet einmal den abendlichen Tanz der Bananenfalter beobachten? Die Wärme eines Tropenhauses auf eurer Haut fühlen? Und den Duft blühender Orchideen inhalieren? Dann willkommen im Garten der Schmetterlinge von Schloss Sayn. Dieser Ort ist genauso schön, wie er sich anhört. Denn nicht nur das Leben der Schmetterlinge – von der hässlichen Raupe zum schönen Falter – hat etwas Märchenhaftes. Auch die Lage des Schmetterlingshauses im Park eines altehrwürdigen Schlosses. Dazu passt, dass der Garten von einer Fürstin geschaffen wurde.
Exotischer Pavillon voller Sinneseindrücke
Eine wohlige Wärme empfängt mich. Wasser plätschert, tropische Pflanzen wuchern bis zur Decke und über allem liegt ein intensiver Duft. Abgelenkt von so viel Exotik dauert es einen Moment, bis ich realisiere, dass ich umschwärmt werde: von unzähligen Schmetterlingen. Kleinen und großen. Leuchtend bunten und dezent einfarbigen.
Extratipp: Es gibt auch die Möglichkeit, die wunderschönen Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben. Unweit von Koblenz, im Urfttal in der Eifel, finden regelmäßig Schmetterlings-Führungen vom örtlichen Naturzentrum statt. Ich bin dabei in einen regelrechten Naturrausch geraten.
1001 Falter im Garten der Schmetterlinge von Schloss Sayn
Poetisch spricht man in Sayn von 1001 Schmetterling. Tatsächlich sollen in dem großen Glaspavillon zwischen 800 und 1000 Tieren leben. Nachzählen kann das wohl niemand, aber die Mitarbeiter achten stets darauf, dass die Anzahl ihrer Schützlinge konstant bleibt. In ihrer Obhut leben die Weiße Baumnymphe, der Braune Bananen- und der Große Atlasfalter. Bei Führungen erfahrt ihr mehr über das Leben der Schmetterlinge. Bekommt gezeigt, wo die Tiere ihre Eier ablegen und wo Raupen ganz mit ihrer Umwelt verschmelzen.
Ein Exemplar schöner als das andere
Denn Raupen sind Meister der Tarnung. Auf Blättern werden sie giftgrün und auf Rinden dezent braun. Wunderschön anzusehen ist ihre Entpuppung oder der Hochzeitsflug zweier Schmetterlinge. Aufgeregt zeigen zwei Besucher, die neben mir stehen, einander die schönsten Exemplare, und versuchen sie auf Fotos festzuhalten.
Der Pavillon erscheint mir wie eine andere Welt. Geschaffen hat ihn Gabriela Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. Nachdem sie selbst den Schmetterlings-Garten einer adligen Freundin besucht hatte, war sie vollkommen begeistert.
Schmetterlingsgarten als Touristenmagnet
So entstand die Idee, ein eigenes Schmetterlingshaus im Schlosspark von Sayn zu bauen – und dadurch Besucher ins Örtchen Sayn bei Koblenz zu locken. Die Adelsfamilie hatte ihr Stammschloss gerade erst wieder aufgebaut und wollte aus Sayn wieder das machen, was es früher einmal war: Ein Ort, der Fremde anzieht. Und dafür ist das Tropenhaus bestens geeignet: Es lockt Menschen an und gibt ihnen gleichzeitig ganz viel zurück.
Kontrollierte, überwachte Züchtungen
Ein wichtiger Hinweis: Alle Schmetterlinge stammen von Züchtungen, deren Nachweis dokumentiert ist. Häufig handelt es sich dabei um Betriebe, die aus Entwicklungshilfeprojekten hervorgegangen sind und ganzen Familien ein festes Einkommen sichern, ohne dass Raubbau an der Natur betrieben wird. Die Mitarbeiter des Schmetterlingshauses kennen viele Züchter persönlich und besuchen die Farmen regelmäßig, um sicherzustellen, dass alles legal und korrekt abläuft.
Abstecher zu Schloss Sayn
Die beste Zeit um den Garten zu besuchen, ist übrigens um 11 Uhr vormittags – da sind die Schmetterlinge am aktivsten und die menschlichen Besucher noch nicht ganz so aktiv. Sprich, ihr habt dann den Garten der Schmetterlinge fast für euch allein. Auch das benachbarte Schloss Sayn ist natürlich einen Besuch wert – der neugotische Prachtbau beherbergt heute ein Museum mit wechselnden Ausstellungen und Räumlichkeiten, die für Hochzeiten und andere Feiern angemietet werden können. Rheinromantik und jahrhundertealte Geschichte sind im Preis inklusive.
Der Garten der Schmetterlinge – die Umgebung entdecken
Der Garten der Schmetterlinge und das Schloss Sayn liegen nur wenige Kilometer vom Rhein entfernt. Wer aus dem Besuch einen Wochenendtrip machen möchte, findet hier eine wildromantische Landschaft mit unzähligen Burgen, Schlössern und Ruinen. Dazu kleine Weindörfer und natürlich Deutschlands mächtigsten Strom.
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vielweib meint
Was für tolle Fotos. Danke für den Ausflugstipp.
Antje meint
Danke schön. Es ist einfach ein wunderschöner Ort-
Johann Nilkens meint
Sehr schöner Ausflugstipp. Ich war vor ein paar Jahren dort auf dem Traumpfad Saynsteig. Dieser lohnt sich neben dem Schloss und dem Schmetterlingsgarten ebenfalls.
Antje meint
Das ist ein toller Kombi-Tipp. Vielen Dank dafür!