Anzeige – Wenn der Spruch „Totgesagte leben länger“ auf eine Stadt zutrifft dann auf Bonn. Was wurde nicht alles geunkt und gelästert nach dem teilweisen Wegzug der Bundesregierung. Fakt ist: Bonn steht heute besser da denn je. Und ganz ähnlich verhält es sich mit dem Beethoven-Jahr, das 2020 in der Stadt gefeiert wird. Im Feuilleton rumort es bereits seit einiger Zeit. Denn die Organisatoren des Bonner Beethoven Jubiläum planen Neues und Originelles: Statt klassischer Konzert-Veranstaltungen an altbekannten Orten gibt es ungewöhnliche Events an überraschenden Plätzen. Die Karten sind schon jetzt buchbar und sehr begehrt.
Wo Kunst amüsiert
Sie sind so niedlich, dass man sie sofort herzen möchte. Die kleinen grünen und goldenen Männchen auf dem Münsterplatz. Die an großgewachsene Gartenzwerge erinnernden Beethoven-Statuen haben Bonn eine enorme Publicity beschert – und wenn ihr euch beeilt, könnt ihr die Kunstinstallation noch live bewundern: Bis zum 2. Juni stehen die 700 kleinen „Ludwigs“ in Bonn. Genau genommen sind es 698 – zwei haben überraschend Beine bekommen.
Begehrte Beethoven-Zwerge
Offiziell wird der Diebstahl natürlich verurteilt und mittlerweile schützt ein Zaun die verbliebenen Figuren in der Nacht, aber eigentlich konnte Bonn nichts Besseres passieren: So wirkt Maike Reinhardt von City-Marketing Bonn e.V. auch alles andere als zerknirscht, als sie die Räuber und Gendarm-Geschichten erzählt: Vier Skulpturen seien bereits zu Verbrechensopfern geworden; zwei konnten allerdings aus den Händen der Entführer wieder befreit werden: Ein Ludwig von der eigens angeheuerten Security, ein anderer kam im Polizeiauto zurück auf den Münsterplatz.
Patenschaft für 300 Euro
Wer einen legalen Beethoven im Vorgarten oder Musikzimmer haben möchte, kann eine Patenschaft übernehmen. Die verschmitzt lächelnden Männchen kosten aktuell 300 Euro – unsigniert. Wenn der Meister, hier ist Konzeptkünstler Ottmar Hörl gemeint, sein Werk signiert, kosten die Zwerge das Doppelte. Für die Gestaltung der Figuren, die so ganz anders anmuten als das grimmig guckende Beethoven-Denkmal, hat Ottmar Hörl viel Lob bekommen. Grimmig, so erzählen die Bonner, hat der große Komponist sowieso nur in seiner Wiener Zeit geguckt. In seiner Geburtsstadt hätte er dazu keinen Grund gehabt.
Besondere Beethoven-Events
Zum Start des Beethoven-Jahres am 14. Dezember 2019 wird es bundesweit Hauskonzerte geben. Privatpersonen stellen dafür ihre Wohnungen zur Verfügung. Und Künstler sind aufgerufen, ihre Ideen einbringen. Hier findet ihr eine Übersicht der Aktion „Beethoven bei uns“. Zudem könnt ihr im Beethoven-Jahr rund 120 großen Konzerten an ganz unterschiedlichen Orten lauschen.
Auf eines freue ich mich ganz besonders: Beethovens 9. Sinfonie wird am 8. August 2020 im Maritim-Saal in Bonn aufgeführt werden. Das Bundesjugendorchester tritt dafür zusammen mit dem Weltjugendchor auf – unter der Leitung des berühmten Dirigenten Tan Dun. Ich habe bei der „Ode an der Freude“ immer Pipi in den Augen. Und es steht zu fürchten, dass ich bei der opulenten Aufführung besonders rührselig werde.
Alle weiteren Bonner Veranstaltungen sind unter dem hippen Kürzel BTHVN2020 aufgelistet. Mit dieser Buchstabenkombination signierte Ludwig van Beethoven einige seiner Werke – freilich ohne den Zusatz „2020“.
Beethoven-Pauschalen
Das örtliche Maritim stellt nicht nur seine Räumlichkeiten für eines der größten Konzerte zur Verfügung. Das Hotel bietet im Beethoven-Jahr, das vom 16. Dezember 2019 bis zum 17. Dezember 2020 dauert, auch besondere Pauschalen an. In Bonn rechnen die Organisatoren mit einem großen Ansturm – selbst in australischen Magazinen sind bereits Berichte über das Beethoven Jubiläum erschienen. Und Reiseveranstalter organisierten Jubiläums-Touren von „down under“ an den Rhein.
Komfort und Umweltsinn
Das größte Hotel der Stadt bietet 410 frisch renovierte Zimmer, davon 41 Suiten, einen Pool mit bewegungsfreundlichen Temperaturen und einen ganz neuen Service: das Umweltbeutelchen. Wer es an die Tür hängt, gibt ein klares Signal: Nach nur einer Nacht muss niemand mein Zimmer reinigen, meine Handtücher wechseln usw.
Auch wenn es auf den ersten Blick nur eine Kleinigkeit ist – die ganzen überflüssigen Reinigungen zusammenaddiert, ergeben ein ganz anderes Bild .
Auf Beethovens Spuren
Noch wird in Bonn überall gehämmert und geschraubt. Das Bonner Beethoven-Haus, in dem der kleine Ludwig 1770 das Licht der Welt erblickte, bekommt gerade eine Rundum-Erneuerung. Nach dem Umbau soll Beethoven für die Besucher mit allen Sinnen erfahrbar sein – dank eines neuen, multimedialen Konzepts. Unterhaltsam sind in Bonn auch Stadt-Führungen auf Beethovens Spuren. Denn sie liefern Anekdoten aus dem Leben des „jungen Wilden“, etwa seine amourösen Abenteuer.
Raus ins Siebengebirge
Beethoven war übrigens ein großer Naturfreund. Regelmäßig streifte er auf der Suche nach Inspiration durchs Siebengebirge – eine Vorliebe, die ich sehr gut nachvollziehen kann. Das Siebengebirge bietet pure Rheinromantik, spektakuläre Fernsichten und geballte Natur. Daher mein Kombinationstipp für euch: lauscht einem Konzert, besucht das neue Beethoven-Haus und erkundet das Umland. Bonn hat viel zu bieten – nicht nur zum Beethoven Jubiläum.
Weiterführende Artikel
Der Beitrag ist eine Kooperation mit den Maritim Hotels. Vielen Dank für das spannende Recherche-Wochenende in Bonn.
Voyager meint
Wusstet ihr dass Musikstücke von Johann Sebastian Bach, Mozart und Beethoven sich da befinden wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist?
https://www.live-counter.com/raumsonde-voyager/
Mittlerweile sind die Platten schon über 22 Milliarden Kilometer weit entfernt, und bewegen sich mit 17 Kilometer pro Sekunde von uns weg.
Antje meint
Das nenne ich eine interessante Reise… 😉 Danke für die Info.