Selbst bei Urlaubern, die traditionell in den sonnigen Süden fahren, hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass Polen alles besitzt, was ein Urlaubsland ausmacht: schöne Strände, abwechslungsreiche Landschaften und lebendige Städte. Danzig und Krakau sind vermutlich den meisten deutschen Urlaubern ein Begriff. Aber auch Warschau, Breslau und Posen begeistern durch Architektur, Kultur und Kulinarik. Träumen und Planen ist selbst im Lockdown erlaubt und nach der Lektüre der Kurzportraits werdet ihr vermutlich einen persönlichen Favoriten für euren nächsten Citytrip nach Polen haben.
1. Citytrip nach Polen: Krakau
Millionen Menschen besuchen jährlich Krakau – und gefühlt treffen sie sich alle am Königsschloss der Stadt. Der altehrwürdige Prachtbau wird tagtäglich von Touristen aus aller Welt umschwärmt. Malerisch auf einem kleinen Hügel oberhalb der Weichsel gelegen, wurden hier Jahrhunderte lang die Geschicke des Landes entschieden. Denn Krakau war bis 1596 die Hauptstadt Polens und das Wawel Schloss der Ort der wichtigsten politischen Entscheidungen. Deshalb gilt es auch als Wiege der polnischen Kultur. Vom zweiten Weltkrieg weitgehend verschont, kann man im Schloss heute durch wunderschöne Renaissance-Arkaden und königliche Gemächer schlendern.
Das unterirdische Krakau
Wer tiefer in die Geschichte Krakaus eintauchen will, ist im unterirdischen Museum der Stadt richtig. In der Ausstellung gibt es viele überraschende Funde aus dem Mittelalter zu bewundern. Der Focus liegt dabei auf dem historischen Geschehen rund um den zentralen Markt – und just unter dem befindet sich auch das Museum. Die Ausstellung verbindet jahrhundertealte Fundstücke mit modernster Technik: Filme, Geräusche und Animationen lassen das Mittelalter unterhaltsam wiederauferstehen.
Das jüdische Krakau
So spannend es unter der Erde ist – Krakaus größten Schatz finden Urlauber überirdisch: in dem liebevoll sanierten jüdischen Viertel. Kazimierz heißt es, benannt nach dem polnischen König Kasimir, der den Ort 1335 ursprünglich als unabhängige Stadt gründete. Dass sich heute so viele Menschen für das jüdische Erbe von Krakau begeistern, ist nicht zuletzt einem berühmten Hollywood-Film zu verdanken: Schindlers Liste. Der Film spielt zum Teil in Krakau und ließ die Zuschauer in Scharen auf historische Spurensuche gehen. In der Stadt werden diese Touristen gerne als „Schindler-Pilger“ bezeichnet.
2. Citytrip nach Polen – Breslau
Wroclaw, das alte Breslau, blickt auf eine tausendjährige Geschichte zurück. Nach dem Ende des Kommunismus ist das deutsche Erbe der schönen Stadt wiederbelebt worden, was sich in der Architektur, der Kultur und der Küche zeigt. Zugleich stoßen Urlauber auf polnische, böhmische, österreichisch-ungarische und sogar südeuropäische Spuren in der Stadt. Breslau hat eine sehr wechselvolle Geschichte und genau dieser bunte Mix macht die Stadt so spannend.
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Südländisches Flair in Breslau
Den Bewohnern ist das Kunststück gelungen, die nach dem Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstörte Stadt in all ihrer Schönheit wiederaufzubauen. Rund um den historischen Marktplatz stehen Dutzende Häuser, die sofort zur Kamera greifen lassen. Hier kann man Stunden damit verbringen, bei einer Tasse Kaffee die alten Fassaden mit ihren reichen Verzierungen zu bewundern. 600 Häuser sind denkmalgeschützt – was eigentlich bereits alles über die architektonische Schönheit aussagt. Dabei ist Wroclaw (Breslau) aber kein bewohntes Museum, sondern eine moderne und offene Stadt mit unzähligen Ausgehmöglichkeiten. Wer sich an einem lauen Sommerabend am Marktplatz aufhält, wird sich wie in Südeuropa fühlen.
Breslau – das Venedig Polens
Ich hatte ursprünglich angenommen, das Wroclaw (Breslau) wegen seines südländischen Flairs als das Venedig Polens bezeichnet wird. Aber weit gefehlt! Tatsächlich rührt der Spitzname von den vielen Brücken und Inseln her, die es in der Stadt gibt. Die bekannteste Insel der Stadt ist die Dominsel. Schon von weitem erkennt man die Zwillingstürme des namensgebenden Domes. Und da das imposante Gotteshaus nicht der einzige Sakralbau auf der Insel ist, laufen ständig Kirchenleute auf der Dominsel herum. Die ruhige Dominsel ist der perfekte Ort zum Ausspannen nach einer ausgiebigen Sightseeing-Tour.
Hoteltipp in Breslau
Ein gutes Hotel für einen Städtetrip muss zentral liegen. Sollte bezahlbar und geschmackvoll sein – das Arthotel in Breslau* bietet all das – und dazu noch einiges an Kunst, wie der Name bereits vermuten lässt.
3. Citytrip nach Polen: Posen – der Geheimtipp
Mittelalterliche Architektur. Modernes Design. Hippe Restaurants und ein sensationelles Preis- Leistungsverhältnis. Es gibt viele Gründe für einen Citytrip nach Polen und insbesondere nach Posen. Denn die junge, grenznahe Stadt bietet all das im Überfluss. Das Zentrum der Stadt bildet der mittelalterliche Marktplatz. Wie in den anderen polnischen Städten stehen auch hier viele bunte, verspielte Häuser, die bereits beim Betrachten die Stimmung heben. Und in den kleinen Straßen, die von dem touristischen Marktplatz abzweigen, gibt es dutzende gute, günstige und häufig überraschende Cafés, Restaurants und Bars, die von Einheimischen statt Touristen besucht werden.
Hoteltipp für Posen
In einer der kleinen Nebenstraßen vom Alten Markt liegt ein Stadthotel, das ich nur empfehlen kann. Das Puro Hotel in Posen* verfügt über ein modernes Design, ein sensationelles Frühstück und viele weitere Annehmlichkeiten, wie kostenlosen Kaffee und Tee, und dazu einen verwunschenen, begrünten Innenhof. Natürlich ist auch hier das Preis- Leistungsverhältnis, wie überall in Posen, sensationell.
Der beste Ausblick auf Posen
Wer die geballte Schönheit Posens noch einmal aus einer anderen Perspektive betrachten möchte, sollte auf die Aussichtsplattform des wiederaufgebauten Posener Königsschlosses klettern. Der 43 Meter hohe Schlossturm hat eine vollverglaste Terrasse auf der 6. Etage, die bequem mit dem Lift zu erreichen ist, und einen unverstellten Ausblick gibt es dann noch ein paar Stufen darüber.
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4. Citytrip nach Polen – Danzig
Schmale Bürgerhäuser, imposante Kirchen, große Marktplätze mit verspielten Springbrunnen. Danzig, die Hauptstadt Pommerns, ist fraglos eine Schönheit. Das Stadtbild zeig eindrucksvoll, wie reich und bedeutsam die alte Hansestadt einmal war. Danzigs exponierte Lage an der Ostsee hat der Stadt eine wechselhafte Geschichte und viele Kriege beschert. Deutsche und polnische Herrscher haben hier jahrhundertelang um Vorherrschaft gerungen. Heute vereint die schöne Stadt von beiden Kulturen das Beste.
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Geburtsstätte der polnischen Demokratie
Viele deutsche Gäste kommen aus Geschichtsinteresse nach Danzig, und besuchen auch das Geburtshaus von Günther Grass, das so unauffällig ist, dass man Gefahr läuft es zu übersehen. Unübersehbar ist hingegen das gigantische Denkmal, das vor der Danziger Werft steht. Die Geburtsstätte der Gewerkschaft Solidarność wird von den Polen liebevoll Wiege genannt – in Anerkennung des historischen Verdienstes von Lech Walesa und seinen Mitstreitern. An diesem Ort befindet sich auch das Museum der Stiftung Solidarność. Ein ausrangierter Panzer weist den Eingang zu den unterirdischen Hallen.
5. Stettin oder Warschau
Eigentlich sollte hier ein fünfter Tipp stehen – aber dann kam Corona und meine Recherchen mussten wieder und wieder verschoben werden. Reisejournalistinnen geht es da nicht anders als normalen Urlaubern. Aber ich bin sehr optimistisch, dass ich spätestens im Herbst den nächsten Citytrip nach Polen unternehmen kann. Stettin und Warschau stehen schon lange auf meiner Wunschliste und dann wird es hier auch den entsprechenden Text geben. Bis dahin gilt für alle Fernwehkranken: lieber Träumen und Planen, als mütend sein……
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