Neapel. Capri. Ischia. Allein die Namen wecken Sehnsüchte. Klingen Sie doch nach Meer und Dolce Vita. Insbesondere Ischia war lange Zeit die erklärte Lieblingsinsel deutscher Urlauber. In den Sommermonaten ist Ischia voll. Zu voll für meinen Geschmack. Ich bevorzuge den Insel-Frühling, wenn auf Ischia die Natur erwacht. Überall wächst und sprießt es. Dazwischen kreuchen Geckos und Eidechsen; fliegen Schmetterlinge und Libellen. Im Frühjahr erlebt ihr auf Ischia – Sehenswürdigkeiten, die authentisch und überraschend sind. Übrigens: aktuell unternimmt die Inselverwaltung große Anstrengungen, um das Coronavirus von Ischia fernzuhalten. Bürger aus den betroffenen Gebieten dürfen nicht einreisen.
Ausflüge zu den schönsten Orten
Auf Ischia tummeln sich die Menschen. Wild gestikulierend unterhalten sich die Insulaner. Geduldig stehen deutsche Urlauber an der Bushaltstelle oder warten auf einen freien Platz im Restaurant. Wer es quirlig mag, ist in Ischia-Porto, dem Hauptort der Insel, richtig. Auf Ischia gibt es aber auch ruhigere Ecken, wo Natur, Geschichte und Traditionen Raum finden, und die möchte ich in diesem Bericht vorstellen.
Auch interessant: Ein besonders lohnender Ausflug ist der Abstecher zur unbekannten Nachbarinsel Procida. Süditalien pur!
Große Artenvielfalt
Ihren vulkanischen, mineralstoffreichen Böden verdankt die Insel eine enorme Artenvielfalt. Wer über die Insel wandert, kommt durch Kastanien- und Pinienwälder. Geht entlang von Weinbergen und blühenden Mohnfeldern. Der Norden der Insel ist dabei deutlich grüner als der Süden. Hier habe ich Zitronen gesehen, die groß wie Melonen waren. Tomaten gegessen, die süß und saftig schmeckten. Und überall hat es intensiv nach Kräutern geduftet.
Es lohnt sich also, im Norden von Ischia zu wandern; wegen der fehlenden Beschilderungen ist es allerdings kein ganz einfaches Unterfangen. Ich rate daher, eine geführte Tour zu buchen. Hier findet ihr verschiedene Wanderangebote – von einfach bis schwer – einer örtlichen Agentur, die auch deutschsprachige Guides beschäftigt.
Wunderschöner Kakteengarten
Das Frühjahr ist die ideale Zeit, um den Giardini Ravino, einen Kakteengarten im Südwesten der Insel, zu besuchen. Riesen und Winzlinge, mit filigranen Blüten oder spitzen Stacheln – hier wachsen die unglaublichsten Pflanzen. Die meisten von ihnen sind Kakteen. Insgesamt über 1.500 Pflanzen, die zu rund 400 Arten zählen.
Mit 400 Arten ist der Kakteengarten auf Ischia eine der bedeutendsten Sukkulentensammlungen Europas. Ich habe hier ehrfurchtsvoll vor meterhohen, bizarren Gewächsen gestanden, einen leckeren Kaktuscocktail getrunken und an einem entspannenden Yogakurs teilgenommen.
Übernachten im Pflanzenmeer
Besitzer Luca D’Ambra hat die Begeisterung seines Vaters, der als Matrose über die Weltmeere fuhr und von überall Kakteen mitbrachte, für die skurrilen Gewächse geerbt und die Gründlichkeit seiner Schweizer Mutter. Das Ergebnis ist ein ganz besonderer Ort, der alle Sinne anspricht. Seit einigen Jahren können Urlauber inmitten des Kakteengartens auch übernachten. Es gibt insgesamt sieben Zimmer und Appartements, einen Pool und den sensationellen Blick auf das Pflanzenmeer, das im Frühjahr besonders farbenfroh ist.
Die ruhige Vorsaison hat auf Ischia viele Vorteile. Einer ist, dass es freie Zimmer im schönsten Hotel der Insel gibt.
Ehemaliges Kloster
Die „Albergo Il Monastero“* ist ein ehemaliges Kloster. Einem Adlernest gleich thront es auf einem Berg. Von hier oben bietet sich ein fantastischer Blick auf den Hafen von Ischia; Fischerboote wiegen sich im Wind und rotgolden versinkt die Sonne im Golf von Neapel. Das romantische Hotel ist aufwendig restauriert worden, dabei haben die Betreiber den Respekt vor der Vergangenheit des Ortes gewahrt und so ist die geheimnisvolle, klösterliche Atmosphäre erhalten geblieben.
Die meisten Gästezimmer der„Albergo Il Monastero“* sind ehemalige Klosterzellen: klein, aber komfortabel. Auch Nicht-Hotelgäste können hier oben Konzerte hören oder einfach zu Abend essen. Der Ausblick ist magisch – morgens und abends, wie ihr auf meinen Bildern seht.
Slow Food auf Ischia
Auberginenauflauf. Gegrillte Zucchini. Kaninchen nach Jägerart oder Fischeintopf – die typischen Gerichte der Insel brauchen weder künstliche Raffinesse noch Geschmacksverstärker. Davon kann sich jeder Gast überzeugen, der sie zusammen mit einem Glas Wein genießt. Und natürlich ist auch der Wein der Insel etwas ganz Besonderes – schon die alten Griechen wussten ihn vor Tausenden von Jahren zu schätzen.
Wer sich für das ursprüngliche Ischia interessiert, wird irgendwann ins Restaurant „Il Focolare“ kommen. Hier serviert die traditionsbewusste Familie D’Ambra Slow Food. Slow Food – das bedeutet Genuss und Geselligkeit, wie die Inhaber erklären.
Ischia – Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten von Ischia zählen natürlich auch die berühmten Thermen. Und ein Bericht über die Insel wäre unvollkommen, wenn man sie nicht erwähnte. Ich habe mir vor Ort den Parco Termale Castiglione angesehen und den terrassenförmig angelegten Ort als sehr schön empfunden. Es gibt mehrere Becken mit unterschiedlichen Temperaturen und auch ein Meeresschwimmbecken. Spätestens zu Ostern öffnen die Thermen von Ischia ihre Pforten.
* Bei den Werbe-Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Das sind Partnerprogramme mit Unternehmen – wenn ihr über den Link auf meiner Seite ein Hotel bucht oder ein Buch kauft, bekomme ich eine kleine Provision. Für euch ist es keinen Cent teurer, aber für Blogger sind diese Einnahmen wichtig, um den Blog überhaupt betreiben zu können. Also: herzlichen Dank für die Unterstützung!
Schreibe einen Kommentar