Sie garantieren magische Momente und einzigartige Begegnungen – die UNESCO-Welterbestätten in Deutschland. Wir dürfen uns mittlerweile 46 solcher Orte rühmen. Und alle sind sicherlich einen Besuch wert – die fünf, die ich euch jetzt vorstellen möchte, stechen aber heraus. Denn sie sind entweder neu dazugekommen, und daher noch wenig bekannt, oder so faszinierend, dass sie auch einen zweiten und dritten Besuch lohnen.
1.) Kloster Corvey im Weserbergland
Heute schwer vorstellbar, aber in Corvey wurde einmal Weltpolitik gemacht. Die 822 gegründete Benediktinerabtei war eines der einflussreichsten Klöster des damaligen Frankenreichs. Von hier aus wurde die Missionierung des gesamten norddeutschen Raums bis nach Skandinavien in die Wege geleitet. Nach einer bewegten Geschichte diente es ab dem 19. Jahrhundert den Fürsten von Corvey als Stammsitz. Seit 2014 zählt Kloster Corvey zu den UNESCO-Welterbestätten in Deutschland.
Corvey darf sich rühmen, das einzig erhaltene karolingische Westwerk – ein spezieller Gebäudeteil aus der Zeit Karl des Großen – zu besitzen. Ein weiterer bedeutender Schatz sind 74.000 Bücher. Sie stehen in der Bibliothek des Schlosses und gelten als eine der kostbarsten und größten Privatbibliotheken Deutschlands. Wenn ihr hier durchlauft, werdet ihr automatisch an „Der Name der Rose“ denken. Und merken, dass in Corvey Geschichte und Architektur, Kunst und Kultur auf einzigartige Weise miteinander verschmelzen.
Hoteltipp für den Besuch
Wenn ihr Schloss und Kloster Corvey besucht, möchtet ihr womöglich genauso stilvoll nächtigen. Im benachbarten Bad Driburg ist das möglich – hier findet ihr das am häufigsten ausgezeichnete Wellnesshotel NRWs. Der gräfliche Park ist genauso schön, wie der Name es vermuten lässt.*
2.) UNESCO-Welterbestätten in Deutschland – Haithabu & Danewerk
Wusstet ihr, dass ganz im Norden Deutschlands, wo Schleswig und Skandinavien zusammentreffen, einer der wichtigsten Handelsplätze der Wikinger lag? Was Archäologen hier entdeckt haben, ist weltweit beispiellos und deshalb zählen auch Haithabu und Danewerk seit letztem Jahr zu den UNESCO-Welterbestätten in Deutschland.
Zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert war die Wikingerstadt Haithabu so bedeutsam, wie es heute Hamburg oder Rotterdam sind. Zu ihrem Schutz wurde das Danewerk gebaut, ein mächtiger Verteidigungswall, der an den berühmten römischen Limes erinnert.
Wenn ihr die beiden archäologischen Stätten heute besucht, erlebt ihr die wilden Wikinger als Gärtner und Goldschmiede im Freilichtmuseum, das unmittelbar am Ufer der Schlei liegt. Und im Museum erfährt ihr, dass die Nordmänner nicht nur auf Beutefahrten gingen, sondern auch weltweit Handel trieben.
Weiterlesen: Einen ausführlichen Bericht zu dem spannenden Wikinger-Welterbe findet ihr hier.
3.) Gartenreich Dessau-Wörlitz
Künstliche Vulkane, griechische Tempel, üppige Landschaftsparks und romantische Seen – die Welt in all ihrer Schönheit zu zeigen, war das erklärte Ziel von Fürst Franz von Anhalt-Dessau. Der fortschrittliche Regent war bereits im 18. Jahrhundert überzeugt, dass eine schöne Umgebung das Gute im Menschen hervorbringt. Deshalb ließ er das Gartenreich Dessau-Wörtlitz errichten, das all seinen Untertanen offen stand. Wenn ich unter den UNESCO-Welterbestätten in Deutschland meinen liebsten Ort auswählen müsste, würde ich das Gartenreich wählen.
Ihr könnt das Welterbe zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Und mit Gondeln und Fähren über die vielen Flüsse und Seen schippern. Wenn ihr das ganze Gartenreich durchstreifen wollt, solltet ihr am besten mehrere Tage einplanen. Denn insgesamt erstreckt sich das Welterbe über 142 qkm und beherbergt sechs Schlösser, sieben Landschaftsparks und unzählige Kleinode.
Weiterlesen: Sachsen-Anhalt ist das Bundesland mit den meisten Welterbestätten – und eine ist schöner als die andere.
4.) UNESCO-Welterbestätten in Deutschland – Zeche Zollverein
Auf den ersten Blick ist Zeche Zollverein das Gegenteil des Gartenreichs Dessau-Wörlitz. Stein, Stahl und Strenge herrschen in der Welt der Maschinen. Als ich das erste Mal zwischen den wuchtigen, quadratischen Bauten hindurchgegangen bin, habe ich mich ganz klein gefühlt und an Fritz Langs berühmten Film „Metropolis“ denken müssen. Ehrfurchtsvoll ist wahrscheinlich der Begriff, der es am besten beschreibt.
Auf den zweiten Blick habe ich dann erkannt, wie viel Schönheit die Industriebrache bietet und wie viele Tiere und Pflanzen sich hier angesiedelt haben. Seltene Pflanzen, geschützte Tiere, dazu ein breites Angebot an Führungen und Veranstaltungen. Zeche Zollverein ist vermutlich die vielfältigste der UNESCO-Welterbestätten in Deutschland, denn wo sonst könnt ihr schwimmen gehen und Schlittschuhlaufen?
Der passende Hoteltipp
Wer im Ruhrgebiet ein normales Hotel bucht, verpasst das Beste. Denn es gibt originelle Übernachtungsmöglichkeiten, die euch mit der besonderen Geschichte in Berührung bringen. Das schönste Relikt der Bergmannszeit ist die „Alte Lohnhalle“: ein Hotel voller Erinnerungen und architektonischer Raffinesse* – nur wenige Meter von Zeche Zollverein entfernt.
Weiterlesen: Einen ausführlichen Bericht zu spannenden Naturführungen auf Zeche Zollverein findet ihr hier.
5.) Schlösser und Gärten in Potsdam
Sanssouci – das Schloss „ohne Sorge“ – liegt strahlend in der Sonne. Umrahmt von gepflegten Gärten und alten Bäumen. Vielen Menschen gilt Sanssouci als die wichtigste Hinterlassenschaft von Friedrich, dem Großen und als schönste Anlage der Berlin-Potsdamer Parklandschaft, die die UNESVO bereits 1990 in die Welterbeliste aufnahm.
Der Sommersitz war für den Preußenkönig ein wichtiges Refugium, in das er sich regelmäßig zusammen mit seinen Hunden zurückzog. Seinem Wunsch in Sanssouci begraben zu werden, entsprachen seine Zeitgenossen aber nicht. Erst nach einer langen Odyssee wurde der er 1991 hier begraben. Und auf der Grabplatte liegen seither lauter Kartoffeln. Die unansehnlichen Knollen an einem so schönen Ort zu entdecken, hat mich köstlich amüsiert. Bei Führungen erfahrt ihr skurrile Details über das Leben des Kartoffelkönigs und auch eine Tour durch die Stadt ist sehr lohnenswert.
Packliste für die UNESCO-Welterbestätten in Deutschland
Für kurze City- und Kulturtrips nehme ich einen besonders leichten Rollkoffer und einen wasserdichten Rücksack mit. Bei der Kleidung achte ich darauf, dass sie ansatzweise knitterfrei ist – und rolle sämtliche Sachen beim Packen eng zusammen. Probiert es einmal aus: Ihr werdet merken, dass die Klamotten danach wesentlich ansehnlicher aus dem Koffer kommen!
- praktischer Rollkoffer mit viel Stauraum – günstig und wirklich schön sind die Koffer von suit suit*
- Unverzichtbar für alle Trips – eine leichte Regenjacke.*
- Ein trendigen Windbreaker* – natürlich in gelb – wenn es zu den Wikingern an die Küste geht
- Bequeme Sneaker für lange Spaziergänge*
- Wasserdichter Rucksack* für Kamera & Co.
- Sonnencreme*mit einem besonders hohen Lichtschutz
- etwas Schickes für den Abend in Potsdam
UNESCO-Welterbestätten in Deutschland
Welches sind eure Favoriten? Ich bin sehr gespannt und lasse mich gerne zu neuen Besuchen animieren….
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Larissa meint
Hey, danke für die Tipps!
Die meisten Orte hatte ich bisher gar nicht auf dem Schirm. Diese landen jetzt auf meiner Bucketlist.
Antje meint
Das freut mich. Viel Spaß beim Entdecken! 🙂