Casablanca hat noch heute einen magischen Klang. Und in der marokkanischen Metropole findet man mittlerweile sogar tatsächlich Rick’s Café. Ich habe mich dort ans Klavier gestellt und: „Spiel es noch einmal, Issam“ gehaucht. Denn anstelle von „Sam“ sitzt im echten Café Issam Chabaa am Piano. Geduldig spielt der sympathische Musiker Abend für Abend „As time goes by“ und beschert damit unzähligen Urlaubern einen nostalgischen Moment. Neben dem Café, das für westliche Besucher eine der größten Touristenattraktionen ist, gibt es aber noch viele weitere Gründe, die Stadt zu besuchen. Begleiten Sie mich nach Casablanca – auf einen Kaffee zu Rick, zur Moschee Hassan II. und auf die spektakulärste Dachterrasse der Stadt.
Romantik made in Hollywood
Langsam öffnen sich die hölzernen Türen der weißen Villa. Stimmengewirr dringt aus dem Restaurant und dann sind die ersten Klänge von „As time goes by“ zu hören. Jeden Abend muss Issam Chabaa das Lied gleich mehrfach spielen. Er ist Manager und Klavierspieler in Rick’s Café. Weiße Säulen und bunte Mosaike zieren das Restaurant. Licht fällt durch eine Glaskuppel und schafft schimmernde Reflexe. Rick’s Café ist zwar keine genaue Kopie des historischen Filmsets, fängt die Atmosphäre des Klassikers aber perfekt ein.
Bester Liebesfilm aller Zeiten
Der Film ist zwar den meisten Menschen vertraut, und wurde auch als bester Liebesfilm aller Zeiten ausgezeichnet, doch nicht alle Besucher Marokkos wissen, dass Rick’s Café lediglich eine Kulisse war. 1942 fanden die Dreharbeiten fast ausschließlich im Studio statt und weder Humphrey Bogart noch Ingrid Bergmann haben dafür jemals Casablanca betreten. Rick’s Café entstand erst 2004 auf Initiative einer US-Amerikanerin, die sich von der Magie des Ortes auch ein bisschen mehr amerikanisch-arabische Völkerverständigung erhoffte.
Wo Kitsch seine Berechtigung hat
In der oberen Etage küsst Humphrey Bogart Ingrid Bergmann in einer Endlosschleife – dank eines entsprechend geschnittenen Videos. Natürlich ist Rick’s Café nicht frei von Kitsch. Aber das darf der Ort nach Ansicht der meisten Gäste auch sein. Issam Chabaa berichtet von diversen Heiratsanträgen, die im Café gemacht wurden. Und sentimentalen Gesprächen mit Gästen aus aller Welt, die sich zu ihm ans Klavier stellen und aus ihrem Leben berichten. So hat ein junger Mann mit dem Besuch in Rick’s Café den letzten Wunsch seines verstorbenen Vaters erfüllt. Dass ein Film so viele Jahre nach seiner Entstehung noch eine solche Wirkung auf die Menschen hat, ist nicht nur für Issam Chabaa immer wieder überraschend.
Auch interessant: die Mittelmeermetropole Tunis bietet eine wunderschöne alte Medina, bunte Märkte wie aus 1001 Nacht und das Meer unmittelbar vor der Stadt.
Casablanca – Metropole mit märchenhafter Moschee
Wer aus Rick’s Café ins Casablanca des Jahres 2019 tritt, wird von Licht, Lärm und Hektik empfanden. Aus dem kleinen Dorf mit seinen weißen Häusern ist längst eine pulsierende Großstadt geworden. Doch auch heute noch gibt es in der Millionenmetropole Orte, die einen ganz besonderen Zauber verströmen: Nur wenige Gehminuten von Rick’s Café entfernt schlägt der Atlantik an die marokkanische Küste und umspült die imposante Moschee Hassan II.. Das Gotteshaus ist das Wahrzeichen der Stadt und eine der größten Moscheen der Welt.
Feinstes Kunsthandwerk
207 Meter misst das Minarett und damit ist die Moschee einer der höchster Sakralbauten der Welt. Aufwendige Mosaikverzierungen schmücken den Bau, an dem Tausende Kunsthandwerker beteiligt waren. Durch das Gotteshaus finden regelmäßig Führungen statt. Und Dutzende Busse mit Rundreisegästen machen hier Station, um ein Kulturprogramm auf die Schnelle zu absolvieren. Dabei hätte die Stadt auch einen längeren Aufenthalt verdien. Allein die kilometerlange Strandpromenade zu erkunden, ist ein Vergnügen.
Weiße, widersprüchliche Stadt
Ich bin erst unmittelbar am Strand entlang gelaufen. Habe den weichen Sand zwischen meinen Zehen gespürt. Und bin dann weiter auf der Ain-Diab-Promenade spaziert und in eines der vielen Restaurants eingekehrt, die entlang des Atlantiks liegen. Hier ersetzt das Meeresrauschen das Klavier. Und die frische Atlantikbrise weht die Erinnerungen an: „Ich schau dir in die Augen, Kleines“ davon. Angesichts der hellen Sonnenstrahlen, die sich tausendfach auf den weißen Fassaden spiegeln, verblassen die Erinnerungen an Rick’s Café. Und die pulsierende Gegenwart der Millionenmetropole hat mich wieder.
Die Medina von Casablanca
Casablanca ist die größte Stadt des Landes. Und die Wirtschaftsmetropole Marokkos. Davon habe ich weder in Rick’s Café, noch am langen Strand etwas gemerkt – es war auch ein diesiger Wochentag – aber bei jeder Taxi-Fahrt durch die City! Stoßstange an Stoßstange schieben sich die Autos durch Casablanca. Es ist laut und mancherorts auch schmutzig. Das ist die eine Seite der modernen Stadt. Auf der anderen Seite gibt es in der Metropole eine stimmungsvolle Medina. Hier habe ich für umgerechnet 1 Euro sehr leckeren Pfefferminztee getrunken, das bunte Treiben der Händler beobachtet und mich um Jahrhunderte zurückversetzt gefühlt.
Sensationelle Dachterrassen in Casablanca
Von den Dachterrassen der Stadt habt ihr den garantiert besten Blick auf die Metropole. Viele Hotel-Terrassen bieten auch Dinner & Drinks für externe Besucher an.
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Die Reise erfolgte auf Einladung von primo-pr und visitmorocco – vielen Dank dafür.
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