Anzeige – Als Kind habe ich es geliebt: mit meinen Eltern in die Pilze zu gehen und körbeweise Pfifferlinge, Maronenröhrlinge und sogar ein paar Steinpilze mit nach Hause zu bringen. Über die Jahre hatte ich schon fast vergessen, wie betörend der Geruch des herbstlichen Waldes ist. Diese herbfrische Note, die reiche Beute in Aussicht stellt. Und dann erst das Vergnügen des Suchens – und Findens natürlich! Letztes Wochenende ist dann mit einem Schlag alles zurückgekommen: Beim Genusswandern im Ferienland Schwarzwald, wo ich alle paar Meter auf einen Pilz gestoßen bin.
Unterwegs mit der Naturführerin
Wir treffen unsere Wanderführerin Ingrid Schyle in Schonach. Der kleine Ort ist eine von vier Gemeinden, die zum Ferienland Schwarzwald gehört. Wir steigen aus dem Bus aus und ich atme ganz tief durch. Die Luft ist klar und rein und irgendwie belebend – vermutlich der Grund, warum Schonach Luftkurort ist. Ich sehe mich um und entdecke einen dunkel schimmernden Weiher. An seinem Ufer wächst Schilf und dahinter dichte Tannen, die wie Wächter um das Gewässer herumstehen.
Hier erzählt Ingrid Schyle uns die Geschichte vom „Weihermann“ – er soll unvorsichtige Kinder bei Nacht zu sich in die Tiefe gezogen haben. Die Legende ist sehr unterhaltsam und eine von vielen, die wir unterwegs zu hören bekommen.
Die „Big 5 des Black Forest“
Ingrid Schyle erzählt nicht nur lebendig und wissensreich aus dem Schwarzwald; sie ist eine wandelnde Botschafterin ihrer Heimat. So prangen auf ihrer Brust die „Big 5 des Black Forrest“: Hirsch, Wildschwein, Fuchs, Auerhahn und Eichhörnchen. Unterwegs sehen wir zwar nur ein paar Eichhörnchen, aber wir hören Geräusche, die auf „Großwild“ schließen lassen.
Und während wir über offene Wiesen und durch dichte Wälder laufen, sehe ich sie überall: formschöne Fliegenpilze. Dickstielige Steinpilze und Gruppen von Täublingen. Ich würde sie am liebsten alle sammeln, aber da ich im Hotel keine Küche habe, lasse ich sie schweren Herzens stehen. Ein anderer Pilzsammler wird sich sicher freuen.
Und dann nähern wir uns dem Ziel unserer kleinen Genusswanderung: dem Blindensee.
Der Blindensee – ein uraltes Moor
Der Weg führt jetzt über schmale Holzstege, unter denen sich glitzerndes Moor befindet. Das Holz schwingt und federt, so dass wir schneller und schneller werden.
Doch kaum öffnet sich der Wald vor uns und gibt den Blick auf den Blindensee frei, bleiben wir alle wie angewurzelt stehen. Denn das Gewässer ist fast unnatürlich blau. Auf der glatten Oberfläche spiegeln sich die umstehenden Bäume und ein großes Windrad. Der Name des Ortes, so erzählt uns unsere Wanderführerin, soll der Legende nach mit einem blinden Bauer zusammenhängen, der seinen Hof in der Nähe des Hochmoores hatte.
Speckvesper mitten im Wald
Zum Aroma der Pilze mischt sich kurz darauf ein weiterer Geruch: es duftet nach frischem Brot und würziger Wurst. Auf einer Lichtung steht ein kleines Zelt, darunter rustikale Tische und Bänke. Auf großen Holzplatten liegt die appetitlich angerichtete Ursache des Wohlgeruchs: Speck aus dem Schwarzwald. Dazu regionaler Käse. Eine solche Vesper ist Bestandteil der Genusswanderungen und kann direkt gebucht werden. Mitten im Wald schmeckt das Vesper natürlich besonders gut.
Erlebniswandern für Familien
Und hier kommt noch ein Tipp, der ganz intensive Naturbegegnungen und viel Lehrreiches bietet – nicht nur für Kinder. Naturpädagogin Ingrid Schyle begleitet Gruppen auch auf den Naturerlebnispfad von Schonach. Die rund dreistündigen Touren bieten tiefe Einblicke in Fauna und Flora des Schwarzwaldes und sind dabei kostenlos! Ihr lernt Fichten- von Tannennadeln zu unterscheiden, was ganz einfach ist, wenn man sich folgenden Spruch merkt: Fichte sticht, Tanne nicht.
Auch das Spurenlesen wird mit Hilfe von Schautabelle zum Kinderspiel. Später erlebt ihr dunkel tönende Summsteine. Wuchtige Wurzeln, die auf dem Kopf stehen und ein verwunschenes Haus mitten in den Baumwipfeln.
Lust auf noch mehr Schwarzwald? Hier könnt ihr ihn ganz intensiv im Winter erleben.
Der Beitrag ist eine Kooperation mit dem Ferienland Schwarzwald und ist anlässlich des ersten „Blogwärts Retreat“ entstanden, das ich zusammen mit der Region organisiert habe. Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit.
Weitere schöne Schwarzwald-Geschichten haben die Teilnehmer unseres Bloggertreffens veröffentlicht:
Rebeccas Welt rät: Zurück zur Natur. Travelsanne garantiert: Erholung pur im Ferienland Schwarzwald. Reiselife zeigt, wo der Schwarzwald am schönsten ist. Itchyfeet-travel stellt die mystischen Seiten der Region vor. Und das Outdoor-Mädchen dabei hat ganz tolle E-Bike-Empfehlungen für die Region.
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