Dann und wann sind wir es alle: reif für die Insel. Wir brauchen Ruhe. Intakte Landschaften und gelassene Menschen. Und genau das findet ihr auf den Inseln, die ich euch jetzt vorstellen möchte. Es sind überwiegend wenig bekannte Eilande, wie Bintan oder La Graciosa. Aber auch auf touristischen Inseln wie Usedom könnt ihr noch unbekannte Orte entdecken.
1. Reif für die Insel Bintan, das indonesische Inselparadies
Bintan ist von den großen Urlauberströmen übersehen worden. Völlig zu Unrecht, wie ich finde. Denn Bintan kommt dem, was wir gerne als Paradies bezeichnen schon recht nahe. Die exotische Insel bietet nicht nur Traumstrände und eine üppige Vegetation, sondern vor allem eine ganz besondere Atmosphäre: Fast sämtliche Weltreligionen sind auf Bintan vertreten. Und sie alle – Muslime, Christen, Hindus und Buddhisten – leben seit Jahrhunderten fried- und respektvoll zusammen.
So waren alle Bewohner, denen ich begegnet bin, ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Dazu hatten sie fast immer ein Lächeln auf den Lippen. Für mich geradezu paradiesisch.
Weiterlesen Bintan – exotisches Inselparadies vor Singapur.
2. Isole di Brissago – die unbekannte Blumeninsel
Diese Insel ist so schön, dass ich mich auf ihr am liebsten dauerhaft einquartiert hätte. Das wäre allerdings ins Geld gegangen, denn die Isole di Brissago liegen auf Schweizer Hoheitsgebiet. Aber für einen Tagesausflug ist die Blumeninsel im Lago Maggiore perfekt. Denn auf ihr blüht, wächst und gedeiht es das ganze Jahr über. Dazu gibt es ein idyllisches Restaurant und ein kleines Hotel mit ein paar Zimmern, in dem die Gäste über Nacht allein gelassen werden.
Im Durchschnitt gibt es auf der Blumeninsel nur zwei Frosttage im Jahr. Dazu kommt ausreichend Niederschlag in den Sommermonaten, so dass die schönsten Pflanzen aus Amerikas, Ostasiens, Südafrikas und Australiens hier prächtig gedeihen: Vom Bodendecker bis zum Mammutbaum.
Weiterlesen: Urlaub auf der Blumeninsel im Lago Maggiore.
3. La Graciosa – die Kleinste der Kanaren
Schon mal von der Insel gehört? Nein? Dann wird es Zeit für einen Besuch. „La Graciosa“ heißt übersetzt „Die Anmutige“. So taufte der Seefahrer Jean de Béthancourt eine kleine Insel, die er 1402 entdeckte. Heute ist La Graciosa die kleinste bewohnte Insel der Kanaren – mit gerade einmal 700 ständigen Bewohnern. Hier findet ihr endlos lange Strände, ein paar Dörfer und freundliche Menschen.
Zu erreichen ist La Graciosa nur mit der Fähre von Lanzarote. Und deren Bewohner lieben auch ein paar entspannte Stunden auf der kleinen Nachbarinsel. Daher mein Tipp: Vorher die spanischen Feiertage checken, damit ihr die Anmutige ungestört genießen könnt.
Weiterlesen: Alle Tipps zur Insel, die seit 1986 zu einem großen Naturschutzgebiet gehört, habe ich hier zusammengefasst: La Graciosa – die anmutige, kleine Kanareninsel.
4. Usedom – das untouristische Hinterland
Sie sind 42 Kilometer lang. Hell und feinkörnig. Usedoms Strände sind genauso schön wie beliebt. Aber was ist mit dem Hinterland? Seid ihr hier schon einmal gewesen? Ich habe bei meiner Stippvisite im Inselinneren Steinadler beobachtet. Bin in kristallklaren Seen geschwommen und durch urwüchsige Wälder gewandert. Inmitten dieser geballten Natur war ich fast allein und habe Usedom noch einmal ganz anders schätzen gelernt. Insbesondere die Lagunenlandschaft am „Achterwasser“.
Weiterlesen: Besonders intensive Naturbegegnungen bieten eine „Insel-Safari.“ Einen regelrechten Naturrausch im Hinterland von Usedom.
5. Reif für die Insel – Procida, Süditalien pur
Im Gegensatz zu den beiden berühmten Nachbarinseln Capri und Ischia spielt der Tourismus auf Procida eine Nebenrolle. Dabei ist die Insel genauso, wie ich mir Süditalien immer vorgestellt habe: Die Menschen sind laut. Mit großen Gesten. Und schnell wechselnden Stimmungen. Von euphorisch zu verzweifelt in 30 Sekunden.
Auf Procida findet hier eine schöne Hafenpromenade mit einigen Restaurants. Eine Handvoll schwarze Strände – die Farbe rührt von vulkanischen Aktivitäten her. Und vor allem eine beeindruckende Architektur: Die bunten Häuschen stapeln sich aus Platzmangel auf der Insel übereinander. Auch auf Procida empfiehlt sich aber mittlerweile die Nebensaison, da es nur sehr wenige Hotels und Pensionen gibt.
Weiterlesen: Procida – die Unbekannte im Golf von Neapel.
6. Die Museumsinsel Hombroich
Jetzt wird es ganz klein. Verwunschen und wunderschön. Denn auf der Museumsinsel Hombroich in Neuss treffen sich Natur und Kultur. Ihr erreicht das Inselchen am besten mit dem Rad auf dem Erft-Radweg – mit dem Auto ist die Anreise natürlich auch möglich, aber nur halb so schön. Dass ihr auf der Museumsinsel am Niederrhein seid, seht und fühlt ihr: Überall stehen Pappeln in der Landschaft. Libellen schwirren über Wasserstellen. Schilf wuchert an deren Ufer. Und die Luft ist erfüllt von einem intensiven Duft.
Inmitten der wuchernden Natur sind überall originelle Kunstwerke aufgestellt. Große Skulpturen stehen mitten in der Landschaft. Und in Pavillons warten Werke berühmter Künstler auf euch. Definitiv eine Insel, die ihr einmal entdecken solltet.
7. Reif für die Insel – Die schwedischen Wetterinseln
Diese kleine Inselgruppe ist ursprünglicher, authentischer und erholsamer als die meisten Orte dieser Welt – so habe ich zumindest meinen Besuch auf den Wetterinseln in Westschweden erlebt. Da es hier nur ein kleines Hotel gibt und die Schweden selbst das Eiland zu schätzen wissen, würde ich euch allerdings einen Besuch in der Nebensaison empfehlen. Ich war im Dezember auf den Wetterinseln. Und das war ein Erlebnis! Wenn ihr es mir nachmachen wollt, könnt ihr hier die Verfügbarkeit des einzigen Hotels checken*.
Wenn die Winde wehen. Die Wellen schäumen und die Menschen nachdenklich werden, ist es auf den Wetterinseln besonders genussvoll. Denn ihr könnt es euch in der direkt am Wasser gelegenen Sauna bequem machen oder vom Hot Tupe die See beobachten. Ich bin zur Abkühlung sogar in die eisige Ostsee geklettert, wenn auch nur für ein, zwei Sekunden.
Weiterlesen: Die Wetterinseln zählen zu den 10 Orten, die man in Skandinavien gesehen haben muss.
8. Reif für die Insel – Die Insel im Faaker See
Das einzige Inselhotel Österreichs – der Gedanke hat mich sofort begeistert. Und so bin ich nach Kärnten und zum Faaker See aufgebrochen, um ein bisschen zu entspannen. Und bereits die kleine Bootsfahrt zum Hotel war ausgesprochen entspannend. Denn der Fahrtwind spielt mit meinen Haaren. Wasser spritzt auf. Und langsam versinkt die Sonne hinter den Kärntener Bergen. Nur fünf Minuten dauert es, dann legt mein Boot beim Hotel an.
Der Anlegesteg ist von einem blühenden Seerosen-Teppich umgeben. Und gleich daneben liegt ein historischen Badehaus, von dem aus ich gleich ins Wasser springen werde. Gilt der Faaker See doch als wärmster See Österreichs. Alle Tipps zu dem romantischen Ort findet ihr hier.
9. Pellworm, die unbekannte Schwester von Sylt
Im UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer liegen die Halligen: Kleine weitgehend ungeschützte Marschinseln, die bei Sturm häufig überflutet werden. Auf deutschem Hoheitsgebiet gibt es heute noch zehn Halligen und in ihrer Mitte ist die Insel Pellworm. Sie ist einer der ursprünglichsten und romantischsten Orte, die ich in Deutschland jemals besucht habe.
Auf Pellworm findet ihr weit mehr Schafe als Menschen. Die Fischer verkaufen ihre fangfrischen Krabben gleich im Hafen. Und vom örtlichen Leuchtturm habt ihr einen wunderbaren Ausblick über das Welterbe Wattenmeer. Mehr Infos zur Insel.
10. Insel Håholmen – Best of Norwegen
Im 16. Und 17. Jahrhundert war die ganze Insel eine Fischersiedlung. Die Fischer lebten und arbeiteten hier. Ihre kleinen Häuschen haben die Zeit überdauert und dienen nach einer aufwändigen Renovierung heute als spektakuläres Landschaftshotel*, sowie als Museum. Wenn ihr einmal nach Håholmen kommen solltet, werdet ihr Einsamkeit und Entspannung erleben.
Dafür sorgt bereits der Shuttle-Service des Hotels: ein stilechtes Wikinger-Schiff, das nur kommt, um erwünschte Gäste abzuholen. Natürlich ist es nicht ganz billig, hier zu nächtigen oder zu dinieren, aber dafür wirklich etwas Besonderes.
Und auf Platz 11 wäre Formentera gelandet:
Die Recherchereisen wurden z.T. von den örtlichen Tourismusorganisationen unterstützt.
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