Es geht nach Haarlem. Nein, nicht in den Stadtteil von New York, sondern in die altehrwürdige holländische Stadt. Den Namensgeber des neuen Harlems. Und wenn ihr jetzt denkt: das ist doch bestimmt nicht so spannend. Sonst hätte ich von der Stadt doch schon mal gehört. Dann irrt ihr. Denn alles, was wir an Holland lieben, findet man in Haarlem auf kleinstem Raum. Was allerdings fehlt, sind die Touristenströme, die den Besuch so mancher Hauptstadt mittlerweile zur Tortur machen. Also: auf nach Haarlem in Holland.
Haarlem in Holland – Geballte Portion Gemütlichkeit
Romantische Grachten, historische Windmühlen und versteckte Innenhöfe – Haarlem hat alles, was Hollands Charme ausmacht. Sogar die Käsegeschäfte. Und dazu ist in Haarlem alles fußläufig. In einem Radius von einem Kilometer um die St.-Bavo-Kirche am Grote Markt könnt ihr fast sämtliche Schönheiten der Stadt entdecken.
Unterwegs auf den Kanälen in Haarlem
Sightseeing bedeutet in vielen holländischen Städten Bötchen fahren. Und Haarlem ist da keine Ausnahme. Dutzende kleine und große Kanäle ziehen sich durch die Stadt.
Auf der gut einstündigen Bootsfahrt durch Haarlem gibt es unzählige schöne Fotomotive zu sehen – das beliebteste ist die historische Windmühle De Adriaan.
Das spektakuläre Teylers Museum
Gleich gegenüber der Bootsanlegestelle für die Grachtenfahrten liegt das Teylers Museum. Benannt nach dem Stifter Pieter Teyler – einem reichen Kaufmann, der sein ganzes Vermögen der Wissenschaft hinterließ. Vergesst alles, was ihr bisher über Museen dachtet. Dieser Ort ist anders. Er bietet eine fantastische Entdeckungsreise entlang von fossilen Skeletten, funkelnden Edelsteinen und jahrhundertealten Büchern.
Hollywood-Kulisse im ovalen Saal
Alle Räume des Museums gleichen Wunderkammern, denn in jedem einzelnen gibt es etwas völlig Unerwartetes zu entdecken. Das größte Wunder ist der ovale Saal selbst. Wer ihn betritt, weiß warum Filmemacher aus aller Welt hier drehen wollen. Eine gläserne Kuppel thront über dem riesigen Raum. Schimmerndes Licht fällt auf die Reliquien früherer Tage. Und zaubert eine unwirkliche Atmosphäre. Fast glaubt man, Wissenschaftler früherer Jahrhunderte durch die altmodischen Räume streifen zu sehen. Geistesgrößen wie Einstein haben hier geforscht und Herrscher wie Napoleon sich begeistern lassen.
Von Haarlem ans Meer
Nur zehn Kilometer sind es von der Innenstadt in Haarlem an die Küste. Praktischerweise stehen gleich am Bahnhof Leihräder parat. Der Radweg führt durch eine malerische Dünenlandschaft, die mich mit ihrem Artenreichtum begeistert hat. Der nächstgelegene Strand gehört übrigens zum schönen Ort Bloemendaal aan Zee.
Neue Brauerei im alten Gotteshaus
Nach Grachtenfahrt und Museumsbesuch könnt ihr dann durch die Altstadt schlendern. Euch an den vielen verwunschenen Innenhöfen erfreuen und letztlich zu einer ganz besonderen Kirche schlendern: Denn das Gotteshaus dient heute als Brauerei. Von Mittwoch bis Sonntag wird in der ehemaligen Jacobskirche gebraut und ihr dürft gerne dabei zusehen. Denn in Haarlem ist man stolz auf die unorthodoxe Lösung, die für das leerstehende Gotteshaus gefunden wurde. Das Selbstgebraute könnt ihm im Sommer auf der schönen Terrasse der Brauerei genießen. Bei Regen ist die lange Theke der bevorzugte Platz.
Originell wie unsere holländischen Nachbarn nun mal sind, nennen sie das hier gebraute Bier übrigens „Crafting Devine Beer“. Haarlem hat eine lange Brautradition – das älteste Rezept stammt noch aus dem Jahr 1407. Entsprechend hochwertig sind die Biere und ihr könnt eine breite Palette von saisonal wechselnden Sorten in der ehemaligen Kirche probieren. So überschaubar wie Haarlem ist, findet ihr danach immer noch zurück zum Hotel.
Prost!
Allgemeine Infos zur Stadt findet ihr hier:
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