Wer hat nicht schon einmal von den fränkischen Städten Rothenburg ob der Tauber oder Bamberg gehört? Versetzen ihre mittelalterlichen Stadtkerne doch regelmäßig in- und ausländische Besucher in Entzücken. So weit, so bekannt. Dafür müsste ich keinen Reisetipp schreiben. Aber was ist mit Ansbach oder Dinkelsbühl? Das sind zwei weit weniger bekannte fränkische Städte, die aber viel zu bieten haben. Und das nicht nur architektonisch und geschichtlich, sondern auch kulinarisch. Folgen Sie mir auf eine kulinarische Reise durch Franken:
Ansbach – Stadt des fränkischen Rokoko
Ansbach ist eine typische fränkische Residenzstadt. 500 Jahre lang haben hier die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach – eine Nebenlinie der berühmten Hohenzollern – residiert. Ihr Erbe ist ein wunderschönes Residenzschloss mit angeschlossener Orangerie und weitläufigem Hofgarten. Dazu imposante Gotteshäuser und natürlich ganz viel Geschichte, die man überall in der Stadt spürt.
Kostümführungen vor herrschaftlicher Kulisse
Von dieser Geschichte wird heute in unterhaltsamen Kostümführungen berichtet. Stadtführer und Geschichtslehrer Alexander Biernoth legt dabei Wert auf die Feststellung, dass es sich nicht um Fantasiekostüme, sondern um historisch verbürgte Trachten handelt. So beliebt die Kostümführungen sind, und so spannende Details man dabei über die fürstliche Familie erfährt, der Verkaufsschlager in Ansbach sind die Bratwurst-Führungen.
Kukulinarische Reise durch Franken – Ansbacher Bratwurst
Die Bratwurst gilt als die fränkische Spezialität schlechthin und die Ansbacher sind überzeugt, dass ihre Würste die besten des ganzen Landes sind. Während der Tour lässt Bratwurst-Experte Holger Lang die Teilnehmer deshalb gleich fünf unterschiedliche Varianten probieren: gebratene Bratwürste, saure Bratwürste und geräucherte, einmal hell und einmal dunkel. Und dann noch das Katzbrot – das ist Bratwurstbrät auf einer Scheibe Bauernbrot. Ein kleiner Tipp am Rande. Fragen Sie bloß nicht nach Ketchup oder Senf. Da reagieren die Ansbacher empfindlich.
Extra-Tipp: Bratwurst-Fan? Wusstet ihr, dass ihr spezielle Wurst-Seminare buchen könnt? Und der Coach auch zu euch nach Hause kommt? Alles Bio versteht sich.
Wenn eine ganze Stadt sich kostümiert – die Rokoko-Festspiele in Ansbach
Ein Reisebericht über Ansbach wäre unvollständig, wenn man nicht auch die Rokoko-Festspiele erwähnen würde: Der örtliche Heimatverein veranstaltet sie jährlich mit großer Liebe zum Detail. Und die ganze Stadt ist auf den Beinen, um in den Schlossanlagen das historische Erbe der Markgrafen wiederauferstehen zu lassen.
Von Ansbach nach Dinkelsbühl
Nur rund 40 Kilometer von Ansbach entfernt liegt Dinkelsbühl. Wer die Stadt durch eines der großen Tore betritt, ist sofort begeistert. Überall verwinkelte Gässchen, stolze Türme und bunte Fachwerkfassaden. In Dinkelsbühl zeigt sich das Mittelalter von seiner buntesten und schönsten Seite. Dass Einwohner und Besucher sich noch heute an der filmreifen Kulisse erfreuen dürfen, hat dabei einen ganz profanen Grund: Armut. Den Dinkelsbühlern fehlte es nach dem Mittelalter schlicht an Geld für neue Bauten. So wurden die alten Häuser immer nur renoviert.
Kulinarische Reise durch Franken – Dinkelsbühler Karpfen
Was in Ansbach die Bratwurst ist, ist in Dinkelsbühl der Karpfen. Ihm zu Ehren werden sogar Fischerntewochen in der Stadt abgehalten. „Karpfen blau“ ist schon seit Jahrhunderten das Traditionsgericht der Stadt. Während der Fisch im Essigsud zubereitet wird, verfärbt sich die Schleimschicht der ganz frischen Karpfen bläulich – so ist der Name des Gerichts entstanden. Alle Fische, die während der Fischerntewoche in der Stadt serviert oder verkauft werden, stammen aus heimischen Gewässern. Überall vor den historischen Stadtmauern gibt es Teiche. In ihnen schwimmen Karpfen, aber auch Zander, Welse und Forellen. Im Herbst beginnt für die örtlichen Teichwirte die Erntezeit. Die Dinkelsbühler Teiche werden abgefischt – sehr zur Freude der Touristen, die sich regelmäßig zu dem morgendlichen Ereignis einfinden.
Die Recherche erfolgte auf Einladung der Fränkischen Städte und noble communications. Vielen Dank dafür.
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