Schuhe aus. Hose hochkrempeln und dann barfuß laufen: über Gras, Kiesel und durch eiskaltes Wasser. Beim Kneippwanderweg in Olsberg dreht sich alles um gesunde Bewegung und intensiven Landschaftsgenuss. Ort des Geschehens ist das kleine Städtchen Olsberg im östlichen Sauerland. Der Fachwerkort hat sein touristisches Angebot ganz auf die alte Gesundheitslehre von Pfarrer Sebastian Kneipp abgestellt. Urlauber finden hier sogar ausgebildete Kneipp-Animateurinnen. Sie begleiten die Wanderer auf den Touren. Informieren über die kneippsche Gesundheitslehre. Und verabreichen eisige Arm- und Beingüsse.
Zertifizierter Kneipp-Wanderweg
Insgesamt ist der Kneippwanderweg in Olsberg 42 Kilometer lang. Er führt durch Wälder und Wiesen, über Felder und Berge. Unterwegs wird eingekehrt und die Aussicht bewundert. Noch mehr gesunde Erholung im Sauerland mit Yoga und koreanischen Heilmassagen findet ihr hier:
Ganzjahres-Vergnügen mit den Kneipp-Animateuren
Gudrun Hagemeister ist eine von drei Kneipp-Animateurinnen in Olsberg. Ihre Aufgabe ist es, Urlauber auf dem Kneipp-Wanderweg zu begleiten. Details von der Kneippschen Gesundheitslehre zu vermitteln und nicht zuletzt die unterschiedlichen Kneipp-Anwendungen durchzuführen. Das sind Arm- und Beingüsse. Wasser- und Tautreten.
Im Sommer kostet das die Kneipp-Animateuren keine große Überredungskunst: da freuen sich die Wanderer über jede Erfrischung.
Ganz anders verhält sich das im Winter: Barfuß durch den Schnee stapfen. Eiskalte Güsse bei Temperaturen um die Null Grad. In dieser Zeit muss Gudrun Hagemeister tatsächlich als „Animateurin“ agieren.
Den inneren Schweinehund überwinden
Hauptattraktion auf dem Wanderweg sind die sechs natürlichen Kneipptretstellen: Hier stoppt die Gruppe für die Anwendungen. Einige Teilnehmer entledigen sich sofort ihrer Schuhe und springen freudig ins Wasser. Andere brauchen ewig: Tauchen nur einen Zeh ins Becken und stoßen trotzdem einen kleinen Schrei aus. Denn anfänglich ist das frische Quellwasser so kalt, dass wirklich fast alle Menschen die Zähne zusammenbeißen müssen. Die Kälte lähmt die Gliedmaßen geradezu, doch allmählich breitet sich eine wohlige Wärme im Körper aus.
Zum angenehmen Körpergefühl gesellt sich Stolz, den inneren Schweinehund überwunden zu haben. Und die positive Wirkung für die Gesundheit ist natürlich auch garantiert. Denn Wasser kräftigt und stärkt, härtet ab und beugt vor. Daran hat die Wissenschaft heute keinen Zweifel mehr. Studien belegen beispielsweise, dass regelmäßige Kneipp-Anwendungen bei Ein- und Durchschlafstörungen helfen. Generell gilt: Je häufiger man sich Temperaturschwankungen aussetzt, desto besser funktioniert die Immunabwehr.
Bedeutende Bergbau-Vergangenheit
Die kleine Einführung in die kneippsche Gesundheitslehre ist fester Bestandteil der Wanderung. Zudem erfahren die Wanderer viel Interessantes über Landschaft und Geschichte. Etwa über den Bergbau, der die Region nachhaltig geprägt hat. So führt die Tour zum Maxstollen, einer früheren Erzfördergrube.
Gleich neben dem Eingang steht die alte Fördermauer des Stollens. Heute leben hier Molche, Mäuse und Eichhörnchen. Wer sich die Zeit nimmt, wird das Rascheln und Wusseln der Tiere hören. Der benachbarte Phillippstollen kann sogar besichtigt werden. Seit einigen Jahren ist er der Öffentlichkeit wieder zugänglich und es werden regelmäßige Führungen veranstaltet.
Kostenlose Führungen auf dem Kneippwanderweg in Olsberg
Je nach Gruppenzusammensetzung und Jahreszeit fällt die Wanderung mal kürzer und mal länger aus. Und m Ende geht es stets zurück nach Olsberg. Wer will, kann hier gleich mit Kneipp weitermachen. Etwa im neu errichteten Aqua-Olsberg, einer großen Sauna- und Badelandschaft. Es gibt mehrere Kneipptretbecken und geschultes Personal steht für diverse Anwendungen bereit. Und immer in den NRW-Ferien bietet Olsberg für seine Gäste besonders viele verschiedene Touren und Anwendungen an. Anmeldung bei der Olsberg Touristik.
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