Raus aus den Städten, rein in die Idylle! In urigen Hofläden shoppen und auf kleinen Bauernmärkten bummeln. Regionale Spezialitäten in gemütlichen Landcafés probieren und mit den Erzeugern ins Gespräch kommen. An diesem Orten könnt ihr geballte Landlust in NRW erleben.
1. Bauernmärkte am Niederrhein
Schöne Märkte gibt es viele in NRW – die kleinen Bauernmärkte am Niederrhein sind aber etwas Besonderes: sie liegen in idyllischen Dörfern, bieten frische Ware, die nur wenige Kilometer entfernt geerntet wird, und bringen Besucher mit den örtlichen Bauern in Kontakt. Denn zum Konzept der Bauernmärkte gehört es, dass die Erzeuger ihre Produkte selbst verkaufen. Und so können Käufer mit den Landwirten Rezepte und Erfahrungen austauschen.
Der Bauernmarkt in Kevelaer-Winnekendonk
Im Schatten von zwölf alten Kastanien stehen sechs kleine Verkaufsstände. Jeden Freitagnachmittag gibt es auf dem Bauernmarkt in Kevelaer-Winnekendonk Butter und Blumen, Käse und Kartoffeln, Honig und hausgemachte Wurst, Ziegenmilch und -fleisch. Konventionelle Anbieter stehen einträchtig neben Bio-Bauern und die Kunden am liebsten vor dem Stand mit selbst gebackenem Kuchen. Der ist so beliebt, dass sich der kleine Markt in den Sommermonaten sogar in ein großes Open-air Café verwandelt.
Landlust in NRW – Loikum kennenlernen
Wer einmal die eingelegten Gürkchen, Silberzwiebeln und Beeten von Bauer Graaf probiert hat, wird für die industriell hergestellten Produkte nur noch ein müdes Lächeln überhaben. Der geschmackliche Unterschied ist so groß, dass man ihn schwer beschreiben kann. Sinnvoller ist es da schon, das süß-sauer eingelegte Marktgemüse einfach einmal zu probieren.
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Rheinischer Bauernmarkt in Loikum
Auch in Loikum gibt es Butter und Blumen, Käse und Kartoffeln, Honig und Handarbeiten – nur Exotisches suchen Kunden vergeblich. Der kleine niederrheinische Bauernmarkt verkauft bewusst keine afrikanischen Exportschlager, sondern regionale Ware, die in der Umgebung geerntet wird. Ein weiteres Prinzip der Bauernmärkte ist, dass nur Produkte verkauft werden, die gerade Saison haben.
Das Landfrauencafé von Loikum – köstlicher Kuchen
Parallel zum Bauernmarkt öffnet jeden Freitagnachmittag das Landfrauencafé von Loikum. Wer hier einen freien Platz finden will, sollte etwas Geduld mitbringen oder sich einfach zu fremden Leuten an den Tisch setzen. Denn der selbst gebackene Kuchen löst jeden Freitag einen regelrechten Ansturm aus. Es gibt Kalten Hund und Käsekuchen. Frankfurter Kranz und Buchweizen Eierlikörtorte. Zupfkuchen und Himbeerquarktorte. Obstkuchen mit Birnen, Äpfeln oder Pflaumen. Quarkbällchen, Berliner und Nussecken. Dazu Brot, Marmelade und ein Backbuch, das die Landfrauen selbst geschrieben haben.
Ländlich übernachten bei Loikum
Nur rund 20 Kilometer von dem kleinen Bauernmarkt entfernt liegt eine der romantischsten Burgen des Niederrheins, die heute als Hotel dient: Burg Boetzelaer bietet pure Landlust und ganz viel Geschichte*.
2. Der Krewelshof in der Eifel – Kürbis El Dorado
Der Krewelshof in Mechernich ist kein Geheimtipp – aber ein schöner Ort für alle, die gerne rustikal einkehren, Produkte frisch vom Erzeuger kaufen und sich an Kürbissen erfreuen. Denn davon gibt es auf der Hofanlage vermutlich mehr als an jedem anderen Ort in NRW. Sie finden sich auf den Tellern des Restaurants, in großen Kübeln vor dem Hofladen und als Kunstwerke in einer jährlich wechselnden Ausstellung. Gerade letztere begeistert auch Kinder.
Extra-Tipp: Am Wochenende ist der Hof gut besucht und der Eintritt in die Ausstellung einen Euro p.P. teuer als unter der Woche.
3. Das Bauerncafé Büllhorsthof
Noch vor wenigen Jahren galten die wenigen Bauernhofcafés in NRW als „rustikal“ – und das war dann häufig ein Euphemismus für muffig und unaufgeräumt. Heute gibt es nicht nur am Niederrhein immer mehr Cafés, die ländlich-liebevoll geführt werden. Sogar eine eigene Auszeichnung von der Landwirtschaftskammer NRW in Form von Kaffeetassen hat sich etabliert. Das Bauerncafé im Büllhorsthof hat bietet Besuchern eine gemütliche Landhausatmosphäre. Idyllisch am Ortsrand von Winnekendong gelegen, kommt hier selbstgebackenes Brot und Kuchen aus eigener Herstellung auf den Tisch.
4. Landlust in NRW – die schönsten Hofläden
Spargelhof Kisters in Walbeck
„Weißes Gold“ und „königliches Gemüse“ – nicht umsonst trägt der Spargel diese Beinamen. Neben seinem unnachahmlichen Geschmack und seiner gesundheitsfördernden Wirkung ist es auch seine lange Tradition, die ihn so wertvoll macht. Und kaum ein Ort in NRW ist so eng mit der Geschichte des Spargels verknüpft, wie der kleine niederrheinische Ort Walbeck. Hier liegt der Spargelhof Kisters, der das köstliche Gemüse in einem schmucken kleinen Hofladen verkauft.
Käufer erfahren im Hofladen, welche Kriterien für die Qualität des Spargels ausschlaggebend sind. Und dass besonders dicke Stangen als Junggesellenspargel bezeichnet werden. Im Gegenzug heißen besonders dünne Stangen übrigens Altdamenspargel. Unnützes Wissen, das amüsiert.
Grafschafter Weinbergschnecken in Moers
Das zarte Fleisch der Weinbergschnecke „Helix Pomatia“ wird in der Nouvelle cuisine wegen seines leicht nussigen Geschmacks geschätzt. Wer sich bei dem bloßen Gedanken bereits ekelt, sollte wissen, dass die Eheleute Angelika und Ralf Diekel mit ihrer Schneckenzucht eine alte niederrheinische Tradition wiederbeleben. Bis ins 19. Jahrhundert haben beispielsweise die Mönche des nahe gelegenen Kloster Kamp Schnecken für die Fastenzeit gezüchtet.
Weiterlesen: Das Kloster Kamp zählt zu den 5 schönsten Klöstern in NRW.
Hof am Deich in Meerbusch
Gemüse selbst anbauen – mittlerweile haben viele Menschen eigene Hochbeete im Garten oder auf dem Balkon. Doch als Familie Rahm vor 18 Jahren anfing, Parzellen ihres Ackerlandes an Interessierte zu vermieten, waren sie deutschlandweit einer der ersten Anbieter. Der Demeter Betrieb liegt unweit vom Rhein in Meerbusch und hat einen besonders sandigen Boden, auf dem Kohlsorten, wie Rot-, Weißkohl und Wirsing sehr gut gedeihen. Und auch Salat, Erbsen, Bohnen, Möhren und Rote Beete profitieren von dem Untergrund. Lediglich Blumenkohl und Brokkoli kommen mit den leichten Böden nicht so gut zurecht.
Die Parzellen werden jeweils für ein halbes Jahr, von Mai bis November, vermietet. Rentner, Familien und Freundeskreise nutzen mit Begeisterung das Angebot. Und schätzten nicht nur den Geschmack des Selbstangebauten, sondern auch das Gärtnern an der frischer Luft als Ausgleich zum Alltagsstress. Und wer nicht säen und ernten will, kann das leckere Bio-Gemüse auch einfach im Hofladen am Deich kaufen und Landlust in NRW erleben.
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Travelsanne meint
Liebe Antje,
Dein cooles Titelbild hat mich sofort zum Lesen animiert. Ich liebe Hofläden und kleine Cafés auf dem Land. Was für eine tolle Sammlung!
Herzliche Grüße aus dem Schwarzwald,
Sanne
Thomas Reiniger meint
Ich liebe Hofläden und das damit verbundene kleine Erlebnis für die ganze Familie. Die Kinder lieben es auch, mit mir dort einkaufen zu gehen. Es ist immer ein kleines Abenteuer für Sie. Sie haben so viel Spaß dort, dass sie gar nicht mehr wegwollen. Nach unserem Einkauf gehen wir meistens noch die Tiere füttern, was, für die kleinen das absolute Highlight ist.