Riviera – bei diesem Wort wird den meisten ganz warm ums Herz. Sie denken dann an südliche Sonne, lange Strände und Dolce Vita. Aber vermutlich nicht an die dänische Riviera; dabei bietet der Küstenabschnitt alles, was einen Traumurlaub ausmacht: idyllische Sandstrände, kleine Fischerdörfer und eine köstliche, regionale Küche.
Paradies vor Kopenhagen: die dänische Riviera
Klippen umrahmen malerische Buchten. Dünen türmen sich hintereinander auf. Und Segelboote kreuzen vor der Küste. Wer die dänische Riviera entlang fährt, entdeckt eine Postkartenidylle. Als „dänische Riviera“ wird eine Küstenlinie bezeichnet, die unmittelbar am nördlichen Stadtrand von Kopenhagen beginnt und sich über gut 100 Kilometer erstreckt.
Die dänische Riviera ist so schön, dass alles, was im Land Geld und Namen hat hier ein Haus besitzt. Alte Herrensitze, verspielte Strandvillen und moderne Designhäusern – Urlauber können sie zumindest von außen bewundern. Und stoppen, wo immer es ihnen gefällt, um typisch dänischen Ferien-Aktivitäten nachzugehen. Fischen steht hoch im Kurs genauso wie Kanufahren und Strandspaziergänge. Wer an der dänischen Riviera übernachten will, kann zwischen Campingplätzen, einfachen Hotels und luxuriösen Strandhotels wählen.
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Schloss Kronborg – wo Hamlet litt
Nur wenige Kilometer von Kopenhagen entfernt liegt an der dänischen Riviera auch das berühmte Schloss Kronborg. Auf der von Wellen und Winden umspielten Festung ließ Shakespeare seinen Hamlet leiden. Ob der englische Dichter tatsächlich jemals in Dänemark war oder den Ort nur aus Erzählungen kannte, ist allerdings umstritten.
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Dänische Riviera: das Hinterland
Wer Wind und Wellen den Rücken kehrt, gelangt ins Hinterland der dänischen Riviera. Mit seinen dichten Wäldern und dunklen Seen ist es aber nicht minder schön als die Küste. Ein beliebtes Ausflugsziel ist hier das Zisterzienser Kloster von Esrum. 1151 gegründet, war es lange Zeit das geistliche Zentrum des Ordens in Dänemark. Neben dem Geschichtserlebnis steht heute im Kloster der Genuss im Vordergrund.
Dänische Riviera: Tagesausflug nach Kopenhagen
Egal, ob vorher oder danach – ein Besuch an der dänischen Riviera wäre ohne einen Abstecher nach Kopenhagen natürlich unvollständig. Kopenhagen ist eine der schönsten Hauptstädte Europas. Zugleich gilt die dänische Metropole als besonders fortschrittlich, modern und offen. Trends werden hier nicht kopiert, sondern gesetzt. Und so wundert es nicht, dass man sich in Kopenhagen ein hohes Ziel gesetzt hat: 2025 möchten die Dänen die erste CO2 neutrale Hauptstadt der Welt haben.
Wie aus einem Märchen
Es klingt zu schön, um wahr zu sein: Studien zufolge sind über 90 Prozent der Dänen zufrieden mit ihrem Leben. Und im schönen Kopenhagen merkt man das überall: Fremde werden freundlich angelächelt. Besuchern wird geduldig Auskunft gegeben und gemeinsam freut man sich über das sommerliche Leben in der Metropole. Kopenhagen ist einfach lebenswert, das bekommt die Stadt von ausländischen Gästen und Journalisten immer wieder bestätigt.
Vorbildliche Fahrrad-Kultur
Dass Kopenhagen so lebens- und liebenswert ist, liegt auch an der ausgeprägten Fahrrad-Kultur der Stadt. Hier fährt jeder Rad. Denn das ist nicht nur das günstigste, sondern auch das schnellste Fortbewegungsmittel in der Stadt. Es gibt Fahrrad-Autobahnen und Gratis-Leihräder. Und weil das in Kopenhagen alles so gut funktioniert, gibt es sogar eine Fahrrad-Botschaft. Ihre Aufgabe ist es, das dänische Fahrrad-Wissen in die Welt zu exportieren. Angesichts des enormen CO2 Ausstoßes wollen nämlich immer mehr Länder von den Dänen wissen, wie man die Autos aus den Städten und die Menschen auf die Räder bekommt.
Natürlich finden in Kopenhagen auch die Stadtführungen auf zwei Rädern statt. Unterwegs stärken sich die Teilnehmer an einem Hotdog-Stand. Aber nicht an irgendeinem, sondern an einem Bio Hotdog-Stand, wo vegetarische Würstchen der Verkaufsschlager sind.
Nostalgie-Trip durch Christiana
Jede Führung macht natürlich auch Station in Christiana. Die Hippiekommune sorgt seit den 1970er Jahren mit ihrem freiheitlichen Lebensstil für Schlagzeilen und Kontroversen. Selbst im toleranten Dänemark. Graffiti ziert in Christiana die Häuserwände. Gruppen von jungen Menschen sitzen friedlich am See und lassen einen Joint kreisen. Dazu erklingen Trommeln – die Kommune ist ein Relikt der Hippie-Ära, das die Kopenhagener mit einer gewissen Hassliebe betrachten. Nicht zuletzt ist der Ort nämlich eine wichtige Touristenattraktion, die Geld einbringt.
Architektur im Hafenviertel
Ultraschick und modern sind hingegen die neuen Hafenviertel der Stadt. Vor rund 20 Jahren war das ganze Gebiet noch eine industrielle Zone, mit vielen Fabriken und einer hohen Umweltbelastung. Das Wasser des Hafenbeckens war dunkelbraun und Mütter ermahnten ihre Kinder, sich davon fernzuhalten. Heute schwimmt halb Kopenhagen hier in sauberem Wasser – selbst bei Temperaturen um die 16 Grad.
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